Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 31

Veröffentlicht am 09.11.2018

 

STREET TO THE OCEAN (Metalcore, Wien)
 

Misguided

  • 1. Misguided
  • 2. Never Again
  • 3. Farewell
  • 4. Taken Liberty
  • 5. Heartstab
  • 6. Salvation


Viele Metalheads, die den Begriff „Metalcore“ hören, denken automatisch an kurzbehoste, ziegenbärtige Musiker, die ein paar pseudo-harte Riffs mit Breakdowns garnieren und dazu ein bisserl heiseres Geschrei und poppige Schmalzrefrains kombinieren. Ja, das mag es durchaus häufig (und bisweilen auch so plakativ-dilettantisch wie beschrieben) geben, doch mit dieser Sorte Metalcore haben wir es bei den jungen Wienern von STREET TO THE OCEAN definitiv nicht zu tun. Diese loten auf ihrer EP „Misguided“ nämlich die brachialeren Core-Spielarten aus und servieren dem Hörer eine Breitseite die sich gewaschen hat.

Schon das Intro „Misguided“ baut sich düster und bedrohlich auf, ehe ein zutiefst hasserfüllter Shouter losröhrt wie ein brünftiger Hirsch, der gerade eine Fortbildung zum Grindcore-Brüllwürfel absolviert hat. Melodien findet man bei STREET TO THE OCEAN hauptsächlich in der starken Gitarrenarbeit, die beispielsweise aus „Farewell“ einen mit großer Durchschlagskraft gesegneten, abwechslungsreich arrangierten Brecher macht, der zwischen wüstem Geshredder und flirrenden Gitarrenläufen tolle Stimmung aufbaut. „Taken Liberty“ borgt sich gar ein wenig groovige Todesblei-Riffs, während „Salvation“ durchaus ein bisschen in ruppige Thrash-Gefilde schielt und dann astreine, derbe Deathcore-Breakdowns in den Raum knallt.. Alleine musikalisch also schon eine recht beeindruckende Bandbreite mit der die Wiener da kokettieren, den Extra-Boost an Härte bringt aber Schreihals Daniel mit ins Boot, der sich zwischen typischem Core-Geschrei immer wieder in abgrundtiefes Gegurgel herablässt, das dem Hörer das Mark aus den Knochen kratzt. Wer seinen Metalcore gerne ein wenig kantiger mag, oder seinen Deathcore ein wenig freundlicher, der sollte sich die Burschen von STREET TO THE OCEAN dringend einmal zu Gemüte führen.
- 4/5 - Anthalerero

Schaut doch mal auf der Facebook-Seite der Burschen vorbei und lasst ihnen ein Like da – als Draufgabe gibt es dafür jetzt gleich ein Musikvideo:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: CHRIS ZITTA
Seite 3: STREET TO THE OCEAN
Seite 4: THE FICTIONPLAY
Seite 5: TEUFELSKREIS
Seite 6: CIRCLE CREEK


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