Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 34

Veröffentlicht am 16.02.2019


LOST IN ASTORIA (Post Hardcore, Wien)


Lost In Astoria

  • 1. Intro
  • 2. Delusion
  • 3. Martyr
  • 4. Attitude
  • 5. 101
  • 6. Excess
  • 7. Valve
  • 8. Fire


Wir gehen wieder zurück nach Wien, wo wir die Post-Hardcore-Frischlinge von LOST IN ASTORIA mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum finden. Ganz das erste Lebenszeichen des Wiener Fünfers ist es nicht, wurde doch schon 2017 eine EP auf die Menschheit losgelassen. Musikalisch bewegen sich LOST IN ASTORIA im typischen Genre-Fahrwasser, zwischen gediegenen Alternative-Ohrgewürm und heftigen Metalcore-Eruptionen - dabei sticht aus dem erfreulich starken Mix und der hochwertigen musikalischen Darbietung vor allem Sängerin Raphaela mit ihrer hellen, klaren Stimme heraus, die sie aber ab und an auch in ordentlich rotzige Bereiche zu ziehen weiß. Um die Sache ein wenig abzurunden haben sich die Wiener überdies zu ihrer cleanen Sängerin zwei Gastschreihälse angelacht, die für den zusätzlichen kratzbürstigen Kick sorgen.

Dabei bringen LOST IN ASTORIA bereits musikalisch genügend Härte mit, um zu gefallen – auch wenn die helle Stimme von Raphaela vielleicht auf den ersten Blicke in wenig gewöhnungsbedürftig erscheint, aber dabei einen schönen und markigen Kontrast zur Musik bildet. Musikalisch wird gerne vermehrt in den Metalcore-Bereich geschielt, wie im beispielsweise recht breitwandigen und flotten „Martyr“, das sowohl mit etwas Geschrei im Hintergrund, als auch starker Hookline und Ohrwurmchorus punkten kann. Etwas kerniger und aggressiver kommen „101“ und das stampfende „Excess“, mit Gastvocals von Anni (THUS I END) um die Ecke, lediglich das gesanglich etwas eintönig wirkende „Attitude“ sowie das recht unspektakuläre „Valve“ mögen nicht so recht zünden. „Fire“ spannt als Rausschmeißer den Hörer mit langem Intro auf die Folter, ehe ein furioses Gesangsduell zwischen Raphaela und Borsti (WE BLAME THE EMPIRE) ein ordentliches Brett abliefert. Dabei wirkt der Song an sich auf den ersten Blick eher unspektakulär, erfährt aber durch die sich perfekt ergänzenden Sänger eine gehörige Aufwertung. Den eigentlichen Schlussspunkt des Albums setzt dann ein Hidden Track, der, herzhaft losböllernd, dem Rezensenten mitten in der Nacht beinahe einen Herzinfarkt beschert hätte. Ein rundes, bockstark gewordenes Album, das für einiges an Verzückung bei den Genrefreunden sorgen sollte!
- 3,5 / 5 (Anthalerero)

LOST IN ASTORIA findet ihr bei Facebook, Bandcamp und natürlich auf ihrer eigenen Homepage. Als Appetizer könnt ihr euch hier das Musikvideo zu „Delusion“ ansehen:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: APOLLON'S RETURN
Seite 3: RAUHNÅCHT
Seite 4: LOST IN ASTORIA
Seite 5: HOPE TILL DECEMBER
Seite 6: SUNSTAIN


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