Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 37

Veröffentlicht am 27.07.2019


 

COUNTERWEIGHT (Metalcore, Kärnten)


Life Tread

  • 1. Theogony
  • 2. Prometheus
  • 3. Hades
  • 4. Medusa
  • 5. Olymp
  • 6. Pandora

Ist es denn zu glauben – bereits seit mehr als 10 Jahren wüten COUNTERWEIGHT aus dem schönen Kärnten mit durchaus respektablem Erfolg in der Alpenrepublik und darüber hinaus und dennoch hat sich bis dato niemand hier beim Stormbringer des knackigen Metalcores des Fünfers angenommen! Das muss schleunigst geändert werden, selbst wenn die bis dato letzte Veröffentlichung, die EP „Life Thread“, auch schon wieder ein ganzes Jahr seit dem Release auf dem Buckel hat. Doch das Scheibchen mit griechischem Bezug in den Songtiteln hat es in sich, so wollen wir es euch nicht vorenthalten.

Die Spielzeit ist mit knappen 20 Minuten überschaubar, doch die einzelnen Titel, die mit kohärentem Grundgerüst glänzen, können sich durch gekonntes Songwriting schnell im Kopf festbeißen. Das mäandernde Intro „Theogony“ mit sonoren Sprechparts bietet einen angemessenen, stimmungsvollen Auftakt für die folgenden fünf, man ist fast versucht zu sagen, genretypischen Abrissbirnen. Bereits bei „Prometheus“ stimmt alles – rabiates Gitarrengeschrubbe, knackige Breakdowns, herrlich angepisstes Gegröle und klarer, kraftvoller Cleangesang klöppeln einen kantigen Auftakt, der mit dem folgenden „Hades“ in deutlich melodischere, gar sphärische Gefilde übergeht. Einnehmend und atmosphärisch präsentiert sich auch „Medusa“, das gekonnt auf dem Grat zwischen träumerischen Melodien und garstigem Gebell tanzt - ein Rezept, das auch das abwechslungsreiche „Olymp“ perfektioniert hat. Mit dem fordernden „Pandora“ gehen COUNTERWEIGHT noch einmal kantiger und fordernder zu Werke und liefern zwischen amtlich bratenden Gitarren den wahrscheinlich einprägsamsten Refrain der gesamten EP, der das Zeug hat, einen wirklich lange zu verfolgen.

Zwar heben sich die Kärntner, wenn man nun überkritisch sein will, nur mäßig aus der zwischenzeitlich breit und qualitativ sehr hochwertigen aufgestellten heimischen Metalcore-Szene heraus, doch dafür können sie mit einem Händchen für punktgenaues Songwriting und kitschfreie Ohrwurm-Passagen jeden Freund des Genres (und auch darüber hinaus) sofort abholen. Die feine Balance aus Melodie und Härte, getragen von musikalischem Können und überzeugend agierenden Sängern weiß wirklich zu gefallen, zumal auch die Produktion mit entsprechendem Wumms um die Ecke kommt.
- 4 / 5 (Anthalerero)

Wem die Kärntner bisher nicht ins Netz gegangen sind, der kann sich auf ihrer Homepage und bei Facebook informieren, nachdem er sich an Ort und Stelle von den Qualitäten von COUNTERWEIGHT überzeugt hat:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: AMONG THE GODS
Seite 3: SCÄVENGER
Seite 4: COUNTERWEIGHT
Seite 5: HAUNTED BY THE REMOTE
Seite 6: A CAUSTIC FATE


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