BURNING WITCHES - das 'Bang With The Devil' Gangdance-Review

Frauen im Metal-Bereich sind ja leider nach wie vor zu unterrepräsentiert. Obwohl in den letzten Jahren interessante Newcomer wie z.B. JINJER oder INFECTED RAIN bei den "Female-Fronted-Bands" von sich reden machten, sind Metal-Bands, die nur aus Frauen bestehen, nach wie vor die Ausnahme. Die BURNING WITCHES aus der Schweiz sind eine dieser Ausnahmen, die nun mit "Dance With The Devil" ihren dritten Longplayer vorlegen, um dem geneigten Power-Metal-Fan zu zeigen, dass das Geschlecht irrelevant ist, wenn es um Heavy-Metal geht.

"Dance With The Devil" stellt meinen Erstkontakt mit dieser Truppe dar. Ich kann hier also wenig bezüglich einer etwaigen musikalischen Entwicklung in die eine oder andere Richtung schreiben, sondern beurteilen, ob mich das aktuelle Album gepackt hat, oder nicht. -- Spoiler Alert -- hat es nicht zu 100 %. Aber alles schön der Reihe nach.

Nach einem düsteren Intro geht's gleich bei "Lucid Nightmare" so richtig zur Sache und die brennenden Hexen zeigen, wohin die musikalische Reise geht. Schnelle Drums, flinke Gitarren und der kraftvolle Gesang von Sängerin Laura Guldemond versprühen puren Power-Metal-Spirit. Der Titeltrack "Dance With The Devil" schlägt in die exakt gleich Kerbe. Wieder Vollgas vom Anfang bis zum Ende. Unterschiede gibt es nur in der Länge des Gitarrensolos. Spätestens bei Track Nummer drei beschleicht einen ein leichtes Gefühl der Monotonie. Die Songs sind im Grunde immer gleich aufgebaut. Variationen gibt es hauptsächlichen bei den Soloausflügen der beiden Gitarristinnen. Diese sind mal länger, mal kürzer. Thematisch dreht sich alles um, no na, Hexen und Okkultismus im weitesten Sinne. Mit Track Nummer sechs "Black Magic" ist auch die obligatorische Ballade mit von der Partie, die aber auch sehr nach Schema-F klingt.

Bitte mich nicht falsch zu verstehen, technisch ist das alles auf hohem Niveau, sowohl was die einzelnen Bandmitglieder als auch die Produktion als Ganzes angeht, als Hörer hätte ich mir nur die eine oder andere Überraschung gewünscht. Es gibt ein paar kurze Momente, wo andere Grooves auftauchen. So etwa zu Beginn (und in Teilen des Refrains) von  "Sea Of Lies" oder bei "Necronomicon" - leider verfällt man zu schnell wieder in das alte Muster. Die Damen könnten hier ruhig mehr Mut beweisen und öfter über den Power-Metal-Tellerrand blicken.

Nichtsdestotrotz funktionieren die Songs live sicher gut und Power-Metal-Fans werden mit einem zufriedenen Lächeln die Konzerte der BURNING WITCHES verlassen.

3,5 / 5,0 - Hans Unteregger


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: Anthalerero
Seite 3: Christian Wiederwald
Seite 4: Ernst Lustig
Seite 5: Hans Unteregger
Seite 6: Lord Seriousface
Seite 7: Marc F. Folivora
Seite 8: Walter Thanner
Seite 9: Fazit


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