Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 45

Veröffentlicht am 23.03.2020


 

EDICIUS' DREAM (Melodic Death Metal, Steiermark)
 

Vanescent (Album. VÖ 19.10.2019)

  • 1. Whatever This Is
  • 2. Convalescence
  • 3. Separation
  • 4. Ad Adultum
  • 5. Argument
  • 6. Depression
  • 7. Then & Now
  • 8. Sparks
  • 9. Vanescent
     

Es gibt Alben, die zünden vielleicht verspätet, doch dann umso heftiger. So geschehen bei EDICIUS' DREAMs „Vanescent“, welches zwar bereits beim Kollegen Schäff Koch gebührend gewürdigt wurde, dem hiesigen Rezensenten jedoch ebenfalls vorlag und bereits als fertiges Review existierte, als der Kollege sein Review-Süppchen noch gar nicht gekocht hatte. Nach reiflicher Überlegung und in Anbetracht der besonderen Umstände (nachzulesen im Review des Kollegen), verdienen es die Steirer, auch in unserer UvU-Reihe noch ihre Würdigung zu erfahren.

Denn was die motivierten Grazer mit „Vanescent“ auf die Beine gestellt haben, das lässt den geneigten Freunden melodisch-deathender Klänge modernerer Bauart und mit Hang zu symphonischen Ausritten gepflegt das Kinnlädchen gen Wohnzimmerboden donnern. Nicht nur, dass das vorliegende Album der zweite Teil einer großangelegten, auf fünf Teile geplanten Albenreihe ist, auch die famose Produktion mit satten Todesblei-Gitarrenwänden, die mit epischer Orchestrierung in feiner Balance um die Vorherrschaft ringen mag zu gefallen. Vor allem die wunderbare Verquickung abwechslungsreicher harscher Vocals und sparsam eingesetzten, prächtigen Cleangesangs besonders einzigartigen Coleurs vermag zu gefallen und emittiert einprägsame Titel, die vor allem durch ihre packenden Refrains punkten.

Ganz besonders das in zwei Parts, einen harscheren und einen träumerischen. unterteilte „Ad Adultum“ kann sich hier besonders hervortun, wird es doch nicht nur von schlüssigem Spannungsbogen zusammengehalten, sondern überdies durch seinen wahnsinnig eindringlich vorgetragenen Refrain, der als Bindeglied der beiden Teile fungiert, veredelt. Auch das breitwandige „Then & Now“, sowie der Oberohrwurm „Sparks“ reiht sich in die Riege knackiger Refrains ein, die sich hartnäckig weigern, den Gehörgang jemals wieder zu verlassen. Die Gefahr in allzu generische Gefilde abzudriften wenden EDICIUS' DREAM mit Songs wie dem kantig-aggressiven Titeltrack „Vanescent“ oder dem rollenden „Convalesence“ ab, welche ein donnerndes Statement zugunsten hochklassig handgestrickten Schwermetalls abgeben.

Wer der breitwandigen Symphonik ebensowenig abgeneigt ist, wie den durchaus in die modernere Ecke gehenden melodischen Todesmetallklängen, der findet in „Vanescence“ ein beeindruckendes Album vor, das leichtfüßig auf dem brodelnden Vulkan tanzt und sich schnell zum hartnäckigen Dauergast in der heimatlichen Playlist entwickelt.
4,5 / 5 – Anthalerero


EDICIUS' DREAM bieten Rundumversorgung auf ihrer Homepage und bei Facebook – als Qualitätsmerkmal darf an dieser Stelle gleich das Video zu „Convalesence“ herhalten:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: INSTANT KARMA (Alternative Rock, Salzburg)
Seite 3: EDICIUS' DREAM (Melodic Death Metal, Steiermark)
Seite 4: EARTHSPLITTER (Thrash Metal, Oberösterreich)
Seite 5: CANDLES AND WRAITHS (Symphonic Black Metal, Wien)
Seite 6: ESCAPE FROM IO (Heavy Rock, Niederösterreich)


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