Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 46
GRACIOUS IN DEFEAT (Hardcore/Metalcore, Osttirol)
My Path (Album, 14.02.2020)
- 1. Intro
- 2. Faceless
- 3. All Before The Comedown
- 4. My Path
- 5. Slaves To The System
- 6. ETHC
- 7. Yoda's Words
Zum zweiten Mal in der 46 Kapitel starken UvU-Geschichte stellen wir jetzt wieder eine Band aus Osttirol vor, und zwar den Hardcore/Metalcore-Fünfer GRACIOUS IN DEFEAT. Die 2012 gegründete Truppe wuchtete kürzlich mit „My Path“ ihr Debütalbum in die Plattenregale, das den Freunden der Schnittmenge aus hämmerndem Hardcore und modernen Metal-Strömungen auf den Zahn fühlt.
Stimmungsvoll leitet ein Intro die 21minütige Core-Sause ein, ehe es mit „Faceless“ gleich ordentlich zur Sache geht. Hämmernde Gitarren geben ordentlich Gas und lassen die Öhrchen nach oben zucken – emotionsgeladenes Geschrei gib dem Song ordentlich Dampf mit, überrascht mit einer kurzen Spoken Word-Einlage, ehe der Titel mit einem überraschenden Break in deutlich modernere, Metalcore-geprägte Gefilde abgleitet. Leider kann der halb-cleane Gesang hier nicht ganz mit der Eröffnung mithalten. Aber ein klassischer Hardcore-Slasher wie „All Before The Comedown“ direkt im Anschluss, treibend und mit ordentlich einfahrenden Gangshouts geht eigentlich immer und vermag es auch, lange im Gehörgang zu verweilen. Der Titeltrack „My Path“ drückt das Gaspedal gewaltig durch und kann mit einigen brutalen Breakdowns aufwarten, lediglich gesanglich mag es in den Strophen nicht so ganz funktionieren, da in den weniger intensiven Passagen der Druck fehlt. Bei stampfenden Songs wie „Slaves To The System“ kann man dafür vor seinem inneren Auge direkt die wogenden Zuschauer sehen, die hingebungsvoll ihre Extremitäten durch die Luft schleudern. Kurz und knackig platziert „ETHC“ den Stiefel direkt in der Kauleiste und „Yoda's Words“ verquickt noch einmal auf erbauliche Weise dezent platzierte moderne Anleihen mit beißendem Hardcore und beschließt das kurze aber intensive Scheibchen durchaus amtlich.
„My Path“ kann sich durch saubere, druckvolle Produktion hervortun und GRACIOUS IN DEFEAT verstehen es auch musikalisch ordentlich Stoff zu geben. Bis auf den an manchen Stellen fehlenden Druck der Vocals, kann man es zum Debüt der Osttiroler ordentlich krachen lassen. Das macht nicht nur Hardcore-Freaks Spaß und durchaus Lust auf mehr!
3,5 / 5 – (Anthalerero)
Auch GRACIOUS IN DEFEAT sind bei Facebook vertreten und haben überdies ein Lyricvideo zu „Faceless“ am Start:
Inhaltsverzeichnis:
Seite 1: Einleitung
Seite 2: SLINGSHOT (Stoner Rock, Wien)
Seite 3: HEAVY PREACHERS CLUB (Hard Rock, Wien/Niederösterreich)
Seite 4: HAYFEVER (Rock, Salzburg)
Seite 5: GRACIOUS IN DEFEAT (Hardcore/Metalcore, Osttirol)
Seite 6: CATASTROFEAR (Death/Thrash Metal, Wien)
