Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 48

Veröffentlicht am 11.05.2020


 

IRDORATH (Black/Thrash Metal, Kärnten)
 

The Final Sin (Album, 01.05.2020)

  • 1. Chains Of Virtue
  • 2. Debaptized
  • 3. Redeemer Of The Heretics
  • 4. Divine Delusion
  • 5. Disgust Of Enlightenment
  • 6. The Anthem Of The Final Sin
  • 7. The Plague, I Am
  • 8. Shatterer Of Worlds
  • 9. When The Last Bell Falls Silent
     

Im Bundesland mit der größten Musikalität frönt man nur zu gerne den breitwandigen Hornträger-Hymnen. Dass man mit den entarteten Kärntner Chorknaben von IRDORATH immer wieder rechnen muss, dass beweist die Truppe inzwischen schon seit 15 Jahren, indem sie 2020 den fünften Longplayer ihrer Karriere in die heimischen Musikregale wuchtet. Und eines steht fest, Gefangene werden auf „The Final Sin“ keine gemacht – der Sound könnte zwar ab und an durchaus ein wenig räudiger sein, stemmt dir aber dennoch bei vollem Bewusstsein die Beißerchen aus der Kauleiste.

Mit „Chains Of Virtue“ brettern IRDORATH vom Fleck weg im Hochgeschwindigkeitsbereich dahin und servieren pointiertes Black/Thrash-Getrümmer der edelsten Sorte. Halbseidenes Gerumpel sucht man vergebens, stattdessen führt die Kärntner Truppe die feine technische Klinge und serviert neben arbartigen Blastbeats elegisch-schwarzmetallische Riffmonster der obersten Technikklasse. Am stärksten sind IRDORATH in breitwandigen Brechern wie „Redeemer Of The Heretics“, welches eine Gnackwatschn par excellence bereithält oder in groovigen Monstern wie „Disgust Of Enlightenment“, das mit gewaltiger Durchschlagskraft einher kommt. Eine gute Portion satanisch preisender Epik kommt mit dem von Fanfarenklängen eingeläuteten „The Anthem Of The Final Sin“ noch obendrauf und schon kennt man sich aus – es gibt auf die Zwölf, und zwar durchgängig.

Einen wirklichen Hit sucht man im über die gesamte Spielzeit fetten, vor allem technisch richtig starken Material dann aber doch vergebens. Das blitzsaubere Getrümmer poliert einem zwar richtig heftig die Fresse und wirklich jeder Song punktet mit fetter Attitüde, dass man sich dazu gepflegt die Rübe von den Schultern schrauben kann – aber der Übersong, auf den man insgeheim hofft bleibt aus. Vielleicht liegt es auch am schwindelerregend hohen Niveau generell - verstecken brauchen sich IRDORATH mit „The Final Sin“ aber auch international keineswegs!
3,5 / 5 (Anthalerero)
 

Abrissgefahr bei Facebook und auf der bandeigenen Homepage – und natürlich im direkt folgenden Video:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

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Seite 3: TRISTWOOD (Industrial Metal, Oberösterreich)
Seite 4: DAETH DEMON (Death Metal, Salzburg)
Seite 5: IRDORATH (Black/Thrash Metal, Kärnten)
Seite 6: HILLS LIKE WHITE LIONS (Progressive Metal, Niederösterreich)


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