Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 52

Veröffentlicht am 10.11.2020


 

VENATOR (Heavy Metal, Oberösterreich)
 

VENATOR / ANGEL BLADE - Split (LP, 31.07.2020)

  • Side A: VENATOR
  • 1. Paradiser
  • 2. Blind Ambition
  • 3. Creatures Of The Sea
    Side B: ANGEL BLADE
  • 1. Rock Nights
  • 2. Blast From The Past
  • 3. Angel Blade


Packt die Lederjacken aus, zieht die Spandexhosen an, schnallt euch die Patronengurte um und lasst euch (nicht nur für den Movember) eine anständige Rotzbremse wachsen! Die Burschen von VENATOR haben das alles schon gemacht und versorgen uns nun erstmals mit Tonträgermaterial, in Form einer lässigen Split-LP mit den deutschen Kollegen ANGEL BLADE. Wer das Image der goldenen Zeit des Heavy Metal schon in diesem Alter so ernst nimmt, der muss dann aber auch musikalisch ordentlich abliefern – was die Oberösterreicher mit ihrem Teil der LP auch gekonnt vorexerzieren!

Gleich mit „Paradiser“ gibt es eine sofort ins Ohr gehende, flotte Metal-Hymne aufs Ohr, die sich irgendwo zwischen lässig-ohrwurmender MÖTLEY CRÜE-Attitüde und MAIDENesken Gitarrenläufen ansiedelt und ohne Umschweife zündet. Der Refrain killt beim ersten Durchlauf und setzt sich sofort in den Gehörgängen fest und die warme Produktion könnte man sowieso ohne weiteres in vergangenen Zeiten verorten. „Blind Ambition“ geht den Weg straight weiter und besticht ebenfalls durch stimmige Gesangslinien und bockstarke Gitarrenarbeit, während „Creatures Of The Sea“ deutlich abwechslungsreicher um die Ecke kommt, aber dabei keinen Deut an Eingängigkeit einbüßt.

Dagegen kann das in eine ähnliche stilistische Kerbe schlagende Material von ANGEL BLADE nur verlieren, obwohl „Rock Nights“ mit starken Gitarren aufhorchen lässt, langen die Deutschen wieder von Eingängigkeit noch von der eher dumpfen Produktion her an VENATOR heran. Im Vergleich zu den eingängigen Hymnen Letzterer präsentieren sich die Deutschen trotz kürzerer Spielzeit deutlich verspielter und auch etwas technischer orientiert, obschon „Blast From The Past“ mit einigen durchaus knackigen Lines aufwarten kann. Lediglich das selbstbetitelte „Angel Blade“ vermag zum Abschluss eine kräftigere musikalische Duftmarke zu setze, jedoch müssen sich ANGEL BLADE nach Punkten klar den heimischen VENATOR geschlagen geben.

Derzeit arbeiten VENATOR an der Produktion ihres ersten Vollrunds, das uns dann wohl irgendwann im Laufe des nächsten Jahres um die Ohren geblasen wird. Wenn selbiges dann das Niveau, das die jungen Oberösterreicher auf dieser Split-LP bieten , halten kann, dann kann man jetzt schon anfangen sich eine Matte anzuzüchten, mit der sich das Headbangen zu den knalligen, 80's-affinen Titeln auch lohnt! Bitte dringend mehr davon!

(ohne Bewertung) - Anthalerero
 

Was VENATOR gerade treiben könnt ihr bei Facebook nachverfolgen, die Split-LP findet ihr bei Bandcamp und den ersten Ohrwurm gibt es gleich an Ort und Stelle:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: PULSE (Industrial/Elektro Metal, Oberösterreich)
Seite 3: VENATOR (Heavy Metal, Oberösterreich)
Seite 4: DANCING SUN (Progressive Metal, Steiermark)
Seite 5: GEBENEDEIT (Black Metal, Wien)
Seite 6: CADÛ (Rock, Wien)


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