HELLOWEEN - das 'Helloween' Gangbang-Review

Fakten auf den Tisch: HELLOWEEN ist eine der einflussreichsten Bands aus dem Melodic/Power Metal Bereich. Ihre beiden "Keeper"-Alben aus den 1980er Jahren zählen zu den wegweisenden Genre-Werken, die bis heute unzähligen Bands als Referenz dienen und auch kommerziell höchst erfolgreich waren. Dass die Kürbisköpfe an diese Erfolge in weiterer Folge aufgrund diverser personeller Umbesetzungen und stilistischer Unsicherheiten nicht mehr so richtig anschließen konnten, zählt zu den weniger angenehmen Fakten in der Band-Historie. Umso stärker darf es als Statement gewertet werden, dass HELLOWEEN 2021 mit einem selbstbetitelten Album wiederkehren: Das sind wir, so wollen wir wahrgenommen werden, so möchten wir die Geschichte nochmal neu schreiben!

Und tatsächlich klingen HELLOWEEN zum ersten Mal seit gefühlt 30 Jahren wieder so richtig nach HELLOWEEN. Keine erzwungenen Experimente, keine halblustigen Späßchen - einfach das was man von der Instituton, die diese Band nun mal unbestritten ist, erwarten darf: Gut gelaunter Melodic/Power Metal, der richtig gut ins Ohr geht und durchaus mal an der Zuckerschock-Grenze kratzt. Gerüchteweise könnte manch ein Kollege dieses Gangbangs behaupten, dass es auch mal deutlich darüber hinaus geht und naja! Aber es ist fucking HELLOWEEN! Das muss so sein und es nimmt - zumindest in meiner Wahnrnehmung - nie unangenehme Ausmaße an. Dafür sorgt einerseits das erwachsen gewordene Songwriting, welches mit progressiven Strukturen und dem eine oder andere technischen Gustostückerl überzeugt. Aber auch die Verschmelzung der klassisch melodischen Ausrichtung mit den düstereren Elemente der letzten Jahre, welcher besonders durch das Gesangstriumvirat Deris/Kiske/Hansen zur Getung kommt, tut dem neuen Gesamtauftritt ausgesprochen gut. Tragende Säulen sind dabei die beiden opulenten Eckpfeiler des Albums: Der Album-Opener "Out For The Glory" und der überlange Rausschmeißer "Skyfall". In diesen beiden Nummern offenbart sich die Bandbreite der alten, neuen HELLOWEEN. Dazwischen finden sich mögliche künftige Klassiker wie "Fear Of The Fallen", "Indestructible" oder "Robot King", aber auch Aufmerksamkeitsverschlepper wie beispielsweise "Best Time" oder "Cyanide", bei denen ich jedes Mal wegkippe.

Kollege Seriousface spricht in seiner Heiligsprechung vom ultimativen HELLOWEEN-Album. Ob er Recht behält, wird der Test der Zeit zeigen, aber fix ist: "Helloween" ist an den glorreichen Zeiten der Band ganz, ganz nahe dran. Obs am Ende des Jahres für mich zum besten Melodic Metal Album dieses Jahres reichen wird, wage ich noch nicht zu prophezeien. Die Konkurrenz in diesem Genre ist jedenfalls mittlerweile sehr überschaubar und diese Qualität und Hitdichte muss man auch erst einmal erreichen.

4,0 / 5,0 - ADL


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: ADL
Seite 3: Anthalerero
Seite 4: Christian Wiederwald
Seite 5: Ernst Lustig
Seite 6: Lord Seriousface
Seite 7: Pascal Staub
Seite 8: Sonata
Seite 9: Fazit


WERBUNG: Hard
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