Interview: Edguy - Tobias Exxel

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Ich bin sehr stolz auf die Vergangenheit, wir sind jetzt schon 13 Jahre in der gleichen Besetzung unterwegs, das musst du auch erstmal schaffen… Und ja, na klar hoff ich auf weitere 13 Jahre!

Das Zeitalter der Witzbolde ist (wieder) angebrochen – EDGUY sind mit einem neuen Album am Start! Und da wollten wir die Gelegenheit natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen, und haben mit Bassist Tobias Exxel über das brandneue Langeisen „Age Of The Joker“ geplaudert!

Veröffentlicht am 19.08.2011

Das Zeitalter der Witzbolde ist (wieder) angebrochen – EDGUY sind mit einem neuen Album am Start! Und da wollten wir die Gelegenheit natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen, und haben mit Bassist Tobias Exxel über das brandneue Langeisen „Age Of The Joker“ geplaudert!

SB: Hi Tobias, vielen Dank erstmal für das Interview, wie läufts bei euch?

TE: Ja sehr gut läufts derzeit, viele Interviews stehen an! (lacht)

Aber da freut man sich natürlich, wenn das Interesse so groß ist an der neuen Platte.

SB: Wunderbar, dann gehen wir doch gleich mal in medias res: Was gibt’s über „Age Of The Joker“ deiner Meinung nach zu erzählen?

TE: Ja ich bin sehr glücklich mit der Platte, sie gefällt mir persönlich besser als „Rocket Ride“ und „Tinnitus Sanctus“! Es geht wieder ein bisschen fröhlicher zu, und ein paar Elemente gefallen mir natürlich irre gut, wie etwa die original Hammond-Orgel bei „Robin Hood“… Das ist nämlich schon der echte Scheiß, nicht irgendwelche Synthie-Sounds, haha!

Ich würde sagen, die neue Platte gemeinsam mit „Hellfire Club“ sind jetzt meine Lieblingsalben von EDGUY!

SB: Ich hab ja anlässlich der Releases der letzten AVANTASIA-Sachen im vergangenen Jahr auch schon mal mit „dem anderen Tobi“ gesprochen, der hat damals gemeint, ihr würdet mit EDGUY mit der nächsten Platte auch wieder eine sehr natürliche Aufnahmetechnik verwenden… Inwiefern hat sich das realisiert?

TE: Ja also wir haben schon einen „natürlichen“ Sound angestrebt, aber das hat sich dann eher so ausgewirkt, dass wir lange an den einzelnen Sounds getüftelt haben und zum Beispiel die Drums in einem externen Studio aufgenommen haben. Das haben wir zuletzt bei „Hellfire Club“ gemacht, auf den Folgealben dann immer direkt bei Sascha (Paeth, Anm.) im Studio.

Auch die Gitarren haben einen viel natürlicheren Sound diesmal, und das Keyboard-Krimskrams wurde auch auf ein Minimum reduziert. Es sind einfach mehr Rock-Elemente dabei, und man merkt glaub ich auch viel mehr Spielfreude bei uns, haha.

Aber unser Aufnahmeprozess war eigentlich immer schon sehr natürlich, sehr „altmodisch“… Songwriting und Üben passiert bei uns im Proberaum, die Songs werden beim Spielen entwickelt. Wir sind dann gut vorbereitet wenn wir ins Studio gehen.

Ich glaube, wir haben diesmal einen sehr „luftigen“ Sound hinbekommen, der viel Freiheiten für die Instrumente lässt; wir haben auch nicht wahnsinnig viele Spuren gebraucht.

Es ist einfach ein Vorteil wenn man im Proberaum gemeinsam probt, denn wenn das dort schon gut klingt, dann braucht man im Studio nicht mehr so viel basteln.

SB: Und wie sieht’s mit der Livetauglichkeit des neuen Materials aus? Welche Songs wollt ihr definitiv live bringen auf der kommenden Tour?

TE: Ja ich glaub mal, „Robin Hood“ wird ziemlich sicher live gespielt werden, da sind wir uns eigentlich alle einig, haha!

Aber es bieten sich diesmal auch recht viele Songs an, wir werden das mal im Proberaum ausprobieren… wir wollen natürlich viele neue Songs bringen, das ist ganz klar… Da wird’s dann wieder ein riesiges Gerangel geben, welche Songs den Weg letztlich in die Setlist finden sollen!

SB: Apropos Tour – was sind da eure Pläne?

TE: Die Tour geht ab Mitte September los, die Dates stehen eh schon auf unserer Website… Und ich weiß auch schon, welche Frage als nächstes kommt: „Warum ist kein Österreich-Date dabei??“ (lacht)

SB: Haha, ja, ich fürchte, ich weiß leider, warum da keines stattfindet, man kennt ja die Landschaft für melodischen Metal in Österreich…

TE: Aber dafür werden wir einige Konzerte auch in Süddeutschland spielen, da ist es dann nicht so weit und da können uns dann sicher auch einige Fans aus Österreich sehen! Da hoffen wir natürlich drauf und würden uns freuen, wenn das so ist!

SB: Ja ich glaub, ich kenn da schon ein paar, die da sicher kommen werden, haha… Na jedenfalls: Wie schauts aus mit einem kurzen Frage-Antwort-Spiel? Ich geb dir ein Stichwort, und du sagst mir, was dir dazu einfällt?

TE: Haha, na dann leg mal los!

SB: SCORPIONS.

TE: Geile Tour, eine der wichtigsten Bands, die ich gehört habe. Große Klasse, höchster Respekt. Die kommen einfach cool!

SB: EDGUY.

TE: Supergeile Band, einfach unglaublich. Alle Bandmitglieder sehen immer noch aus wie Anfang zwanzig, einfach sensationell! (lacht)

SB: IRON MAIDEN.

TE: Hm, bin kein großer Fan der neuen Platten, aber natürlich von den alten Klassikern. Monsters Of Rock ’88, das war eine ganz wichtige Sache für mich.

SB: Zukunft?

TE: Also erstmal bin ich sehr stolz auf die Vergangenheit, wir sind jetzt schon 13 Jahre in der gleichen Besetzung unterwegs, das musst du auch erstmal schaffen… Und ja, na klar hoff ich auf weitere 13 Jahre!

Und langsam wär’s auch mal Zeit für ein Platin-Album, haha! (lacht)

SB: Nochmal zurück zum neuen Album: Habt ihr schon einen Kandidaten für die erste Single?

TE: Es gibt Überlegungen, klar… aber wirklich fix ist hier noch nichts.

SB: Ich finde ja, „Pandora’s Box“ würde sich hier anbieten. Das klingt für mich ein bisschen nach ROBBIE WILLIAMS auf Steroiden…

TE: Ähm… ok… das lass ich jetzt einfach mal so stehen, haha!

SB: Oh, ich mein das durchaus als Kompliment!

TE: Haha, ok… also ich muss ja zugeben, anfangs war gerade „Pandora’s Box“ eher einer der Songs, die bei mir nicht so gezündet haben. Er ist aber sicher sehr interessant weil viele neue Einflüsse darin vorkommen… aber im Laufe der Proben ist er mir dann immer mehr ans Herz gewachsen!

SB: Ein sehr atmosphärischer und schöner Track ist ja auch „Behind the Gates To Midnight World“ geworden, der auch am hinteren Ende des Albums dann kommt… was ist da die Idee dahinter?

TE: Ja du hast es eigentlich schon vorweggenommen – es ging uns hier einfach darum, nochmal richtig Atmosphäre zu erzeugen, so ein bisschen als Konterpunkt zum eher fröhlichen und rockigen Ambiente des restlichen Albums. Ich glaub, der Song ist da auch unglaublich gut platziert. Danach kommt halt noch die Ballade zum „alle lieb haben“… so was haben wir ja früher auch schon gemacht, haha.

SB: Ich finde ja, „Age Of The Joker“ ist ein sehr guter Querschnitt durch sämtliche Schaffensperioden von EDGUY geworden…

TE: Hm, irgendwie sind alle Platten auch immer irgendwie ein Querschnitt durch die alten Sachen, eben mit neuen Elementen versetzt… Wir wollen ja nicht immer das gleiche Album aufnehmen. Da kanns dann schon mal „versüßt oder versalzen“ (im positiven Sinn) werden… Ich mag’s halt gerne richtig rockig und rotzig, etwa wie bei „Faces In The Darkness“, und ich hätte diese Einflüsse gerne früher schon gehabt.

Aber klar, Meinungen dürfen ja kollidieren, das gehört einfach dazu.

Insgesamt sind wir auch sehr glücklich, weil die Platte jetzt schon bei Presse und Fans viel besser ankommt als „Tinnitus Sanctus“… und ja, vielleicht wird’s ja diesmal wirklich was mit der Platin-Auszeichnung, haha!

SB: Wir drücken die Daumen! Noch eine letzte Nachricht an die Fans?

TE: Ja, wir werden natürlich weiterhin unser Bestes geben, wir hoffen, die Leute kommen zu den Shows und kaufen sich die Platte, und haben Spaß dabei!

SB: Wunderbar, vielen Dank!

TE: Danke dir, tschüss!


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