Interview: The Android Meme - Stefano S. Amelio

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...durch Lektüre der Kabbala und der Mysterien-Schulen der Griechen, Römer und Ägypter konnte ich meine existenzialistische und atheistische Geisteshaltung aufgeben und einen Sinn hinter allem finden.

Eine Reise durch die spirituelle und musikalische Welt des Bandkopfes von THE ANDROID MEME, Stefano Amelio, ausgehend von der Besprechung des gelungenen Debüts "Ordo Ab Chao".

Text: Luka
Veröffentlicht am 06.09.2011

Hallo, erstmal danke für deine Zeit. Bitte stell THE ANDROID MEME mit ein paar Worten vor.

THE ANDROID MEME ist eine melodische Hardrock-Band mit progressiven und elektronischen Einflüssen. Wir beschäftigen uns mit Verschwörungstheorien, dem Ausdrücken von Emotionen und sozialem Bewusstsein, indem wir Symbolik und Metaphern verwenden, um mehrere Schichten von Bedeutungen und Geheimnissen zu erschaffen.

Wie kommt ihr zu dem doch ungewöhnlichen Bandnamen THE ANDROID MEME?

Ich habe diesen Begriff vor einigen Jahren in einer Radio-Talkshow gehört. Damit wurde die Welt als eine programmierbare, multimediale Umgebung beschrieben. Durch die Verbindung der Begriffe „Mem“ (das „kulturelle“ Gegenstück zum Gen, Anm. d. Verf.) und „Android“ als Symbol für künstliche und technologische Medien wird die Verbreitung kultureller Einheiten zur Beeinflussung der Massen beschrieben.

In „Ordo Ab Chao“ herrscht durchgehend eine ziemlich dunkle, melancholische Stimmung (z.B. in „The Machine Stops“), aber es gibt auch härtere Momente (z.B. „Ordo Ab Chao“). Mir persönlich hat besonders gefallen, dass vor allem durch diese Atmosphäre das ganze Album als ein organisches „Ganzes“ erklingt. War das ein Ziel während der Produktion des Albums?

Danke. Alle Songs auf der CD wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren geschrieben, währenddessen es auch viele Änderungen in der Bandbesetzung gab. Aber alle diese Veränderungen und die lange Zeit dazwischen konnten die Vision, die ich schon vom ersten Tag für das Album hatte, nicht zerstören. Ich wollte verschiedene, aber trotzdem verwandte Themen in einer dynamischen, aber eher dunklen Atmosphäre ausdrücken.

Es gibt also eine Art Konzept, die hinter „Ordo Ab Chao“ steckt?

Das Album ist mehr eine Sammlung von Ideen und Erfahrungen, die das Gleichgewicht und die zyklische Natur unserer Existenz ausdrücken. Mit jedem weiteren Song wurde uns ein Muster dahinter bewusst, das wir dann übernommen haben. Insofern ist „Ordo Ab Chao“ kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinn, aber alle auf der CD vorhandenen Lieder und Themen wurden bewusst entsprechend dieses Musters ausgewählt.

Gibt es einen Song auf der CD, der dir in Bezug auf Musik und/oder Texte besonders gefällt?

Es ist schwer, aus den Songs eine Favoriten herauszunehmen, aber in Bezug auf die Texte bin ich auf „Esoterika“ und „Polar Rose“ sehr stolz.

Was sind denn eure musikalischen Einflüsse?

Alle Mitglieder der Band sind mit ähnlicher Musik aufgewachsen: Progressive Rock, Electronic und Industrial, aber auch 80er-Jahre Pop und New Wave.

Auf der Magna Carta Homepage liest man, dass die Band nach einer spirituellen Erleuchtung von dir gegründet wurde. Kannst du uns da mehr erzählen?

Ich litt zu dieser Zeit unter Depressionen und Suizidgedanken kombiniert mit Hypochondrie. Ich wollte aber nie Antidepressiva oder andere Drogen nehmen, weil ich der Meinung bin, dass Probleme auch ohne diese Drogen gelöst werden können. Eines Tages, nach einer besonders harten depressiven Zeit, habe ich mir als symbolische Unterwerfung unter das Schicksal die Haare rasiert. Zu dieser Zeit habe ich mich viel mit Freimaurerei und Okkultismus beschäftigt. Vor allem durch Lektüre der Kabbala und der Mysterien-Schulen der Griechen, Römer und Ägypter konnte ich meine existenzialistische und atheistische Geisteshaltung aufgeben und einen Sinn hinter allem finden.
Egal, wie klein wir uns manchmal vorkommen, unsere Existenz und unser Bewusstsein kann doch kein Zufall sein. Wir Menschen sind so erzogen worden, dualistisch zu denken und den grauen Bereich zwischen zwei Polen, der eigentlich die Wahrheit enthält, zu verwerfen. Ich bin zwar nicht religiös geworden, aber spirituell bewusster. Durch die Band kann ich jetzt alle diese neuen Ideen erforschen und weitergeben.

Auf der Magna Carta Homepage steht auch, dass „Ordo Ab Chao“ euer erster Schritt in Richtung Weltherrschaft ist. Welche Schritte habt ihr in dieser Hinsicht noch geplant?

Unser nächster Schritt ist zunächst mal die Promotion des Albums. Wir wollen eine Tour durch Nord-Amerika machen, und wenn möglich würden wir am liebsten eine Tour durch Europa auf die Beine stellen. Europa ist unsere wahre Heimat, und in der globalen Wirtschaftsmacht EU können die Pläne für die Weltherrschaft sicher schneller voranschreiten (lacht).

Danke für deine ausführlichen Antworten. Magst du unseren Lesern noch etwas auf mit auf den Weg geben?

"We would like to tell your readers to keep a keen eye on us and to consume our art in anyway they see fit. But more importantly to really listen and delve deep into the layers of meaning because everything we do has a purpose. Thank you for this interview."


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