Interview: BLACK TUSK - Andrew Fidler & James May

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Es ist uns sehr wichtig, dass wir unseren Fans eine energetische Live-Show liefern, denn das erwarten sie und das macht unsere Musik auch aus.

Pünktlich wie die Eisenbahn klingelten zwei Drittel der US-amerikanischen Sludge Metal Band BLACK TUSK, nämlich Gitarrist Andrew Fidler und Drummer James May, bei mir durch und hatten einiges zu erzählen.

Veröffentlicht am 15.10.2011

Hallo Jungs! Würdet ihr euch zu Anfang bitte kurz vorstellen!

Andrew: Mein Name ist Andrew und ich spiele Gitarre und singe.

James: Ich bin James, ich spiele Schlagzeug und singe ebenfalls.

Mit ''Set The Dial'' veröffentlicht ihr euer sechstes musikalisches Lebenszeichen innerhalb drei Jahren, zwei Alben und drei Splits eingeschlossen. Gibt es einen bestimmten Grund, wieso ihr so schnell arbeitet?

Andrew: Der einzige Grund ist eigentlich, dass wir eine äußerst aktive Band und ständig mit dem Entwickeln neuer Songs beschäftigt sind, wobei man sagen muss, dass wir für die Splits ja immer nur ein paar Songs beigesteuert haben. Als wir unser letztjähriges Relapse-Debut ''Taste The Sin'' veröffentlichten, stand das Material zu ''Set The Dial'' schon. Das teilten wir dem Label mit und sie schlugen uns vor, das Material gleich im Jahr darauf auf CD zu bannen und dazu sagten wir natürlich nicht nein.

Ich würde ''Set The Dial'' als sehr Hardcore-beeinflusst bezeichnen und auch KYLESA klingen manchmal heraus. Könnt ihr mit dieser Meinung leben und wie würdet ihr euer neues Album beschreiben?

James: Heavy! Wir sind sehr froh darüber, dass unser neues Album so hart und auch durchaus Hardcore-beeinflusst ausgefallen ist. Eigentlich wollen wir unser Album aber gar nicht wirklich beschreiben, sondern jedem Hörer seine Meinungsbildung selbst überlassen. Wenn jemand KYLESA gerne mag und ihre Musik in unserem Sound in gewisser Weise wiedererkennt, dann finden wir das in Ordnung, doch fühlen wir uns von dieser Band nicht wirklich beeinflusst.

Mit welchen Themen setzt ihr euch auf ''Set The Dial'' in euren Texten auseinander?

Andrew: Hauptsächlich geht es in unseren Texten um die Apokalypse, wobei wir auch das für 2012 angekündigte Ende der Welt berücksichtigt haben, und das damit verbundene Chaos.

James: Während sich ''Taste Of Sin'' um die schlechten Taten, also die Sünden des Menschen auf Erden dreht, gehen wir mit ''Set The Dial'' einen Schritt weiter und setzen uns eben mit seiner daraus folgenden Strafe auseinander.

Wer zeichnet sich für das Artwork verantwortlich und hat es eine bestimmte Bedeutung?

Andrew: John Baizley von BARONESS, der auch all unsere anderen Veröffentlichungen desingt hat. Sein Arbeitsstil ist ziemlich cool, denn er zeichnet nicht einfach auf Bestellung irgendein Artwork, sondern lässt sich in die Entstehung und den Hintergrund der einzelnen Songs miteinbeziehen und weiß somit, was die Thematik unserer Alben angeht, immer genau bescheid und entwirt auf dieser Basis seine Kunstwerke.

Wie würdet ihr die Musik von BLACK TUSK mit ein paar Worten beschreiben?

James: Heavy, Hardcore, Rock'n'Roll...

Welche Bands würdert ihr als eure größten Einflüsse bezeichnen?

James: Da würde ich wohl BLACK SABBATH und MOTÖRHEAD nennen. Diese Bands stellen sozusagen die Grundlage für unseren Sound da.

Andrew: Es ist aber nicht so, dass wir noch unzählige weitere Bands nennen könnten, denn eigentlich werden wir von allem beeinflusst, was wir an harter Musik gerne hören.

Ihr seid alle drei, neben eurer instrumentalen Rolle, auch noch als Shouter bzw. Sänger aktiv. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Andrew: Diese Entwicklung ging sehr natürlich vonstatten. Da wir gemerkt haben, dass jeder von uns, mit seiner Art zu singen, unseren Sound bereichern kann, und diese Art der Gesangsverteilung der Musik ein höheres Maß an Dynamik verleiht, haben wir uns einfach dazu entschieden. Es würde uns viel von unserer Kraft rauben, wenn wir uns auf einen Sänger beschränken müssten.

Wie können wir uns den Songwriting- und Aufnahmeprozess im Hause BLACK TUSK vorstellen?

Andrew: Unsere Art Songs zu schreiben ist eigentlich ziemlich cool. Wir jammen ein bisschen und jeder bringt ein paar Ideen ein und daraus entwickeln sich dann die Songs. Somit ist jedes einzelne Bandmitglied in die Enstehung jedes Songs involviert. Es ist bei uns nicht so, dass einer einen kompletten Song anschleppt und ihn dann den anderen diktiert, wie es bei manchen Bands vielleicht der Fall ist. Unsere Songs entstehen ganz natürlich.

Was haltet ihr von der momentan US-amerikanischen Sludge-Szene? Gibt es irgendwelche Bands, die ihr besonders gerne mögt?

James: (kurze Denkpause). Wenn ich richtig verstehe, was du mit der US-amerikanischen Sludge-Szene meinst, dann haben mich in letzter Zeit vor allem RED FANG und BIG BUSINESS mit ihren neuen Scheiben begeistert. Das sind definitv Alben, die ihr alle anchecken solltet!

Ihr habt erst diesen Februar eine Europa-Tour hinter euch gebracht. Wann werdet ihr die alte Welt wieder unsicher machen?

Andrew: Wir sind momentan zusammen mit unseren Bookern schon damit beschäftigt, eine weitere Europa-Tour zu planen, um eben unser neues Album ''Set The Dial'' zu promoten. Wir hoffen, dass wir, wenn alles glatt geht natürlich, Anfang nächsten Jahres drüben bei euch sein können.

Mögt ihr das Touren und denkt ihr, dass eine engagierte Live-Performance die Quintessence einer jeden Band darstellt?

James: Wir touren sehr gerne und machen das Ganze nun auch schon seit acht Jahren. Wenn es uns nicht Spaß bereiten würde, hätten wir schon längst damit aufgehört.

Andrew: Es ist uns sehr wichtig, dass wir unseren Fans eine energetische Live-Show liefern, denn das erwarten sie und das macht unsere Musik auch aus. Wer nicht auf tolle Konzerte aus ist, der kann ja gleich daheim bleiben und sich das Album anhören. Daher sind Konzerte schon extrem wichtig.

Hatte das Touren für euch bisher auch negative Aspekte?

James: Nein, eigentlich nicht. Wir haben auch das Touren in Europa sehr genossen, da jeder unglaublich freundlich zu uns war und alles exakt geplant war.

Andrew: Einzig die Kälte hat uns etwas zu schaffen gemacht, denn aus unserer Heimat (Anm. d. Verf.: Savannah, Georgia) sind wir es eigentlich gewohnt an Weihnachten in Shorts herumzulaufen. (lacht)

Welche Bands wären wohl eure liebsten Tourpartner?

Andrew: Wir sind zu Beginn unserer musikalischen Karriere gerne mit SKELETONWITCH aufgetreten. Das war super. Auch unsere Freunde von ZOROASTER und WEEDEATER waren immer tolle Bühnenkollegen. Da aber heutzutage jeder versuchen muss, auf eine große Tour aufzuspringen und die Wahlmöglichkeiten meist begrenzt sind, wird das Touren mit seinen gewünschten Mitstreitern zum Ding der Unmöglichkeit.

Was wird die Zukunft für BLACK TUSK bringen?

Andrew: Wie schon erwähnt, werden wir uns hoffentlich nächstes Jahr auf Euro-Tour begeben, doch davor fiebern wir natürlich erst einmal auf die Veröffentlichung von ''Set The Dial'' am 25. Oktober hin. Da wir eine sehr aktive Band sind, werden auch in Zukunft sicher einige Splits und EPs folgen. Das nächste Album ist sicher auch nicht weit.

Wollt ihr unseren Lesern zum Schluss noch irgendetwas mitteilen?

James: Wir hoffen, dass ihr unser neues Album ''Set The Dial'' erwerbt und es euch gefällt. Hoffentlich sehen wir uns bei einer Show!

Vielen Dank für die Interviewmöglichkeit!

Andrew: Wir danken dir für dein Interesse!


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