Interview: December Flower - Manuel

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Auf dem Album haben wir weitestgehend ja noch ein paar Schippen mehr aufs Gaspedal gepackt...

Mit "When All Life Ends..." haben DECEMBER FLOWER ein starkes Debütalbum herausgebracht. Sänger Manuel erzählt einiges über Band und Album.

Text: Luka
Veröffentlicht am 10.01.2012

Hallo, erstmal danke dass ihr euch Zeit für ein Gespräch nehmt. Bitte stellt mal kurz DECEMBER FLOWER vor.

Gegründet haben wir uns 2007. Von der damaligen Besatzung sind Micha (Gitarre) und ich (Manuel / Gesang) noch übrig. Ben (Bass) und Torsten(Gitarre) stiegen 2008 ein. Daniel kam dann letztes Jahr am Schlagzeug hinzu, nachdem Simon aussteigen musste, da er keine Zeit mehr fand. Er blieb uns aber als Produzent für das Album erhalten.

Was macht ihr neben der Musik (ich nehme an, ihr könnt nicht von der Musik leben…)?

Außer Daniel, der Medizin studiert, sind wir alle berufstätig das stimmt. Torsten und ich sind im Gesundheitswesen tätig, Micha im Lebensmittelgewerbe und Ben im Bereich der Telekommunikation.

Gratulation zu „When All Life Ends…“, starkes Album. Wenn man ein bisschen im Netz stöbert, findet man durchwegs positive Kritiken. Seid ihr davon überrascht oder war euch vorher klar, dass das Album ein „Hit“ wird?

Nun rechnen kannst du mit so etwas eigentlich nicht. Wir wussten für uns, dass es ein starkes Album geworden ist klar, da wir ja zu 100% hinter unserer Musik stehen, sonst würden wir sie ja nicht machen. Aber die derzeitigen Reaktionen sind wirklich durch die Bank weg positiv bis überragend. Natürlich ist das ein prima Gefühl, wenn man sieht, dass die Musik, die man macht, solch großartige Resonanzen hervorruft. In dem Ausmaß habe ich persönlich nicht damit gerechnet.

Als ich zum ersten Mal „When All Life Ends…“ gehört habe, war mein erster Gedanke: super, klingt wie IN FLAMES auf der „Jester Race/Black Ash Inheritance“. Leitet sich von der CD euer Bandname her („December Flower“ ist ein Song auf der CD)? Ist IN FLAMES euer Haupteinfluss? Welche anderen Bands seht ihr als Vorbilder?

Aus der Bandpromo gehen ja viele offensichtliche Einflüsse schon hervor. Wie du aber sicherlich gemerkt hast, kommen da In Flames nicht explizit drin vor. Die Einflüsse kamen mehr beim Demo zum tragen denke ich. Auf dem Album haben wir weitestgehend ja noch ein paar Schippen mehr aufs Gaspedal gepackt und somit kommen da andere Referenzen zum tragen, wie z.B. GATES OF ISHTAR, UNANIMATED oder alte DARK TRANQUILLITY.
Sicherlich spielte besagter Song auch eine Rolle damals bei der Namensgebung, aber er spiegelt denke ich auch die Musik gut wieder: Kalte Atmosphäre, aber schöne Melodien.

Ich würde eure Musik als leicht angeschwärzte Spielart von klassischem Melodic Death Metal bezeichnen (viel IN FLAMES, ein bisschen DISSECTION). Könnt ihr euch damit anfreunden?

Ja durchaus, auch wenn ich wie gesagt IN FLAMES nicht als Hauptreferenz sehen würde. Unsere Gitarristen sind riesige DISSECTION Fans und von daher ist dieser Einfluss sicherlich auch nicht zu verleugnen.
Insgesamt kann man die gesamte mittneunziger, schwedische Melodic Death Szene als Rieseneinfluss zählen, mit solch Bands wie EUCHARIST, THE MOANING, SACRILEGE etc. Diese Bands verstanden es hervorragend Melodie und Aggression des Death Metal zu vereinen und hier und da noch schwärzliche Nuancen zu setzen.

Wie würdet ihr eure Musik jemandem beschreiben, der noch nie was von Melodic Death metal gehört hat?

Herrje ich tu mir bei solchen Sachen immer schwer, keine Ahnung.
Harte, eingängige Gitarrenmusik die ordentlich „Arsch tritt“ mit dem Anspruch melodiös und atmosphärisch zu sein ohne dabei in „Weicheierei“ zu verkommen. Ja so in etwa könnte ich mir das vorstellen.

Neben der Musik ist auch der Sound absolut passend. Die Scheibe klingt so, als ob sie in 1995 in Göteborg aufgenommen wurde. Wie habt ihr das hingekriegt? Wer war verantwortlich für Mix/Mastering? Oder habt ihr selber Hand angelegt?

Den gesamten Aufnahme und Produktionsprozess hat uns wie gesagt unser alter Drummer Simon begleitet. Er ist für das gesamte Paket verantwortlich in Zusammenarbeit mit uns.
Was zu dem Sound denke ich beigetragen hat ist, dass wir es halt selbst im Proberaum bzw. zu Hause aufgenommen habe. Das hat dem Ganzen sicherlich einen authentischen Touch verliehen. Der Rest wurde halt an den Knöpfchen ein wenig gedreht. Ein glattgebügelter, steriler Sound, hätte zu den Songs definitiv nicht zu Gesicht gestanden.

Wer schreibt bei euch die Songs? Einzel- oder Gemeinschaftsarbeit?

Micha und Torsten schreiben die Songs. Wenn die Feinabstimmung bei den Proben erfolgt ist und die instrumentale Struktur steht, setz ich mich an die Lyrics. Das ist es eigentlich schon im Großen und Ganzen.

Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Cyclone Empire gekommen („Moloch“, die erste EP, war ja noch selbst produziert)?

Nun wir wollten dieses Mal definitiv das Album nicht in Eigenregie raus bringen wie „Moloch“. Zunächst kam über Torsten der Kontakt zu Philipp von Imperium Productions zu Stande, dem das Material so gut gefiel, dass er es auf Vinyl veröffentlichen wollte, was für uns großartig war, da wir auch Vinylsammler zum großen Teil sind. Dennoch wollte wir gerne noch, dass das Album selbstverständlich noch als CD zu erhalten ist. Somit kümmerte sich Philipp um eine Lizenzierung und Cyclone Empire schlug zu. Somit hatten wir alles was wir wollten und können uns auch nicht beklagen.

Werdet ihr auf Tour gehen? Eventuell auch nach Österreich?

Tour wohl nicht es wird eher hier und da denke ich Einzelgigs geben und ich hoffe den einen oder anderen Festivalauftritt. Vielleicht klappt es in dem Zusammenhang ja mit Österreich wer weiß.

Danke für die Zeit und eure Antworten und alles Gute für die Zukunft. Habt ihr noch eine Botschaft an unsere Leser?

Vielen Dank für das Interview und den Support. Hört mehr Old School Death Metal und legt euch unsere Scheibe zu, damit wir auch bald bei euch die Bühnen unsicher machen können.


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