Interview: RAM - Oscar Carlquist

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Wir sind totale Musik- und Heavy Metal-Nerds! Wir lieben alles, was 70iger und 80iger Metal angeht!

"Death" ist das Heavy-Metal Album der Stunde, und die Jungs von RAM ließen es sich nicht nehmen, uns auch im Interview Rede und Antwort zu ihrem neuen Meisterwerk zu stehen!

Veröffentlicht am 01.02.2012

SB: Zunächst mal Gratulation zum neuen Album – definitiv ein Highlight für Fans des klassischen Heavy Metal! RAM sind ja nun schon seit einiger Zeit unterwegs, aber es scheint so, als würde es mit eurem neuen Album „Death“ jetzt so richtig losgehen für die Band. Man sieht überall nur großartige Reviews, die CD ist „Album des Monats“ auf vielen Websites… Was ist plötzlich mit RAM passiert? Warum hat es plötzlich „Klick“ gemacht bei euch?

RAM: Also ich weiß nicht, ob es bei uns “Klick” gemacht hat oder beim Rest der Welt. Es gibt derzeit einfach mehr Aufmerksamkeit für traditionellen Heavy Metal als wir im Laufe unserer Karriere erlebt haben, und ich bin sehr froh darüber. Die Wurzeln sollten immer ein wichtiger Teil jeder Bewegung sein. Wir wissen, dass wir ein sehr besonderer Album aufgenommen haben. Es hat da einfach einen gewissen „Vibe“ sowohl während der Aufnahmen als auch schon beim Schreiben des Albums gegeben, und ich wusste schon, als ich mit dem Auto vom Studio heimgefahren bin und mir die finalen Mixes angehört habe, dass wir hier einfach ein besonderes Album hatten – ich kann auch nicht erklären, woran das lag, aber es gibt einfach eine gewisse Energie daran.

SB: Wie schon erwähnt, folgen RAM einem ziemlich traditionellen Stil – was sind denn die Haupteinflüsse in eurem Sound, speziell jetzt auf „Death“? Was hat euch dazu bewogen, diesen speziellen Stil überhaupt zu praktizieren?

RAM: Alle Mitglieder von RAM sind mit BLACK SABBATH, KISS, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und THIN LIZZY aufgewachsen, und es war bei allen so, dass wir – auch wenn wir andere Stile für uns entdeckt haben – immer auch diese Sachen, die uns überhaupt erst zum Metal gebracht haben, sehr nah an unseren Herzen gehalten haben. Ich habe meine musikalische Karriere mit 16 Jahren begonnen, und zwar als Death Metal-Sänger, einfach deshalb, weil mir klar war, dass ich einfach nicht wie ein RONNIE JAMES DIO oder ROB HALFORD klingen könnte, die damals meine Götter waren. Als Harry dann die Band gründete, brauchte er mehrerer Jahre bis er Leute fand, die dahinter standen und die auch diesen Old-School-Stil spielen wollten. Heavy Metal ist einfach die Musik, die am natürlichsten zu uns kommt, und das ist die Musik, mit der wir am ehrlichsten und authentischsten sein können.

SB: Wenn ihr jetzt auf die über 10 Jahre dauernde Karriere von RAM zurückblickt, was waren denn so die schönsten Momente, und welches die schlechtesten? Und wo seht ihr jetzt euren aktuellen Erfolg – ist das das Highlight eurer Karriere, oder ist das einfach etwas, dass eben passiert ist, und das euch jetzt nicht so viel bedeutet?

RAM: Ich tu mir schwer, einzelne Momente aus dem Chaos, das die Karriere von RAM bisher war, herauszufiltern, und ich denke auch nicht wirklich in Kategorien wie “gut” und schlecht”, denn oftmals führt etwas Schlechtes zu etwas Gutem und natürlich auch umgekehrt. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich immens stolz und dankbar bin, ein Teil dieses Metal-Behemoths zu sein. RAM ist mein Leben, und ich liebe es.

SB: Die obligatorische Frage: Hast du ein paar Lieblingsnummer auf “Death”? Auf welche freust du dich besonders live?

RAM: Mein Liebelingstrack auf dem Album ist wahrscheinlich “…Comes from the mouth beyond”. Aber ich weiß, dass live „Defiant“ und „Under The Scythe“ total fahren! Die werden sicher Teil unserer Setlists für lange, lange Zeit bleiben.

SB: Stichwort Live-Aktivitäten: Habt ihr schon Tourpläne? Ich denke mal, nach den großartigen Reviews um „Death“ werden Metal-Fans überall auf der Welt sehr begierig sein, euch live in Aktion zu erleben! Werden auch wir in Österreich die Gelegenheit haben, euch irgendwann demnächst zu sehen? Oder vielleicht bei den Sommerfestivals?

RAM: Wir sind derzeit in Verhandlungen mit einer neuen Bookingagentur, also sind da viele Dinge grade erst in der Planungsphase.

SB: Alles klar! Ich stelle mir vor, speziell ein Festival wie das “Keep It True” in Deutschland mit seinem Fokus auf klassischem Heavy- und Speed Metal sollte für euch ja einen besonderen Reiz haben, oder?

RAM: Wir spielten dort 2010, und es war eine fantastische Show. Wir lieben dieses Festival und sind auch so schon hingefahren, auch wenn wir dort nicht gespielt haben.

SB: Nochmal kurz zurück zum Album: Ich fand, dass “Death” einen sehr einzigartigen Sound hat – auf der einen Seite klingt es sehr “roh” und hat diesen gewissen “Retro”-Anstrich, der ja gerade durch Bands wie STEELWING und SKULLFIST wieder sehr popular gemacht wird, andererseits klingt es trotzdem sehr zeitgenössisch, besonders die Drums und Gitarren. Wonach habt ihr denn beim Sound gesucht, und mit wem habt ihr zusammengearbeitet, um dieses Ergebnis zu erreichen?

RAM: Das gesamte Album wurde live aufgenommen, um diesen besonders rohen Sound zu bekommen. Wir haben die Drums in einem Aufnahmeraum aufgestellt, und den Rest der Band in einem angrenzenden Raum, von dem aus wir den Drummer durch ein Fenster sehen konnten. Und anstatt mit Kopfhörern aufzunehmen, wie du das normalerweise im Studio machst, haben wir durch eine massive PA-Anlage gespielt (abgesehen von Morgan, unserm Drummer, natürlich), um dieses „On Stage“-Feeling zu bekommen. Wir hatten echt viel Spaß im Studio und hatten die Grundgerüste der Songs in ungefähr drei Tagen drin.

SB: Ihr habt uns nun schon ein bisschen was über eine Haupteinflüsse als Band erzählt – aber wie siehts mit euch persönlich aus? Welche Bands habt ihr als Metalfans früher gerne gehört, was waren die besten Shows, bei denen ihr jemals als Gäste dabei wart? Und welche Bands von heute mögt ihr gerne?

RAM: Wir sind totale Musik- und Heavy Metal-Nerds! Wir lieben alles, was 70iger und 80iger Metal angeht. Wir lessen Bücher und sehen uns Dokumentationen darüber an, und reden darüber und analysieren Alben. Die beste Show, bei der ich jemals war, muss wohl damals 1991 gewesen sein, als Morbid Angel hier in Göteborg gespielt haben. Ich war damals 16 Jahre alt, das war einer meiner ersten Gigs, bei dem ich mit meinen Freunden war und Bier trank und so, das war einfach so ein prägender Moment für mich und für all das, was noch kommen sollte. Ich hatte einfach eine neue Welt gefunden. An neueren Bands höre ich gerne WATAIN, THE DEVIL’S BLOOD, GRIFTEGARD, PORTRAIT und IN SOLITUDE.

SB: Und schließlich – Gratulation auch zum Deal mit Metal Blade! Ich denke, es ist immer noch sehr wichtig heutzutage für eine Band, den Support eines guten Partners zu haben, speziell im Hinblick auf Vertrieb und Promotion. Denn selbst wenn man heute schon viel selbst machen kann dank neuer Plattformen und dem Internet, sind das Network und die Erfahrung von etablierten Labes immer noch ein großer Vorteil für neue Bands, sich vom Rest abzusetzen. Wie seht ihr das, seit ihr glücklich mit eurem neuen Label?

RAM: Wir sind sehr glücklich mit Metal Blade, sie haben echt sehr hard gearbeitet um das neue Album zu promoten. Es fühlt sich großartig an, diesen Support hinter dir zu haben, und zu wissen, dass falls die Situation explodiert und wir wirklich sehr erfolgreich werden sollten, Metal Blade eine solche Situation auch bewältigen kann.

SB: Danke für das Interview, und habt ihr noch eine Nachricht für eure Fans in Österreich?

RAM: Beware we will bring Death and Heavy Metal Tyranny even to your country, there is no escape.


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