Interview: Waldschrat - Sarolf Weltenschmerz

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Die meisten Leute sind charakterlose Seelenkrüppel und genauso klingen die meisten neuen Bands.

Bereits vor Veröffentlichung des ersten Albums waren Waldschrat aus der Szene nicht mehr weg zu denken. Selbstbewusst beschreitet man nun den eingeschlagenen Weg ohne Rücksicht auf Verluste!

Text: Alex M.
Veröffentlicht am 19.07.2013

Erzähl mal etwas über die Entstehung der Band. Wie und wann habt ihr euch gegründet?

WALDSCHRAT ging 2009 aus BLACK FOREST hervor, da meine Ideen nicht wirklich zu BLACK FOREST passten. Also begannen T.R. und ich neben BLACK FOREST eben auch mit WALDSCHRAT zu lärmen. Eventyr und Askolf unterstützten uns dabei. Aber wie sich das Rad der Zeit so dreht, begann T.R. zu studieren und ich lieh anderen Projekten meine Stimme.
2012 war es an der Zeit WALDSCHRAT wieder ins Leben zu rufen.
Leider ohne Thomas, der sich mitten im Studium befand und Eventyr, der Aufgrund seines Umzugs nicht mehr in der Lage war regelmäßig zu proben. Jedoch hat das heutige WALDSCHRAT ganz andere musikalische Ziele, als wir sie noch auf dem Demo hatten. Deshalb ist auch Askolf wieder ausgestiegen, er kam einfach nicht mit dem neuen Stil zurecht. Sein Interesse gilt eher dem Melodic-Death und Thrash-Metal, deren Einflüsse 2009 deutlich stärker waren. Aber das war keine Überraschung. Er sagte von Anfang an, dass er uns nur aushilft.
Ende 2012 bzw Anfang 2013 formierten wir uns dann in dem bekannten Line- up.

Wie kommt es, dass ihr live schon so gefragt seid, obwohl noch keine offizielle Veröffentlichung vorliegt?

Ganz einfach: wir haben unsere Seelen dem Teufel verkauft.
Nein, keine Ahnung. Unsere Musik scheint halt einige anzusprechen.
Ein Geheimrezept haben wir nicht. Wir ziehen unser Ding durch. Wenn es wem gefällt gut, wenn nicht, auch gut. Wir machen unsere Musik wie es uns gefällt und nicht, wie es anderen gefallen würde.

Wie kommt es, dass es die Band in zwei verschiedenen Versionen gibt?

Nun ja das liegt daran, das es, wie schon erwähnt, aufgrund der Kilometer, die zwischen Eventyr und mir liegen nicht mehr möglich ist, ihn in eine regelmäßig probende Band einzubinden.
Da uns Neofolk schon immer beeinflusst hatte, entschieden wir uns einfach ihn in ein Neofolk Line-up einzubinden.
Neu oder etwas besonderes ist das nicht wirklich. Bands wie Dornenreich, Empyrium oder Mondstille zeigen uns, dass es sehr wohl möglich ist 2 Musikstile unter einem Banner zu vereinen.
Und man bedenke wie viel Black-Metal sich nebenbei dem Ambient verschrieben haben.

Wird es auch reine Neofolk Veröffentlichungen von WALDSCHRAT geben?

Ja, wird es definitiv geben. Wann kann ich jedoch nicht sagen, aber geplant ist es.

In Österreich ist ja jeder mit jedem irgendwie verbandelt. Spielt ihr noch in anderen Bands und gibt es Bands, mit denen ihr regelmäßiger unterwegs seid?

Ja klar. Selbst spiele ich noch bei den Neofolkern von KLAMMHEIM Bass und in hoffentlich naher Zukunft wieder bei BLACK FOREST Gitarre.
Areas spielt in einer Heavy-Metal-Band im klassischen Stil der 80er Jahre namens DIAMOND FALCON.
Naudhiz werkt noch in einem gerade entstehenden zwei-Mann-Projekt namens VERDENSORG. Natürlich pflegen wir Freundschaften zu anderen Bands. Vor allem zu unseren Label Kollegen aus Österreich!

Wie denkt ihr generell über die österreichische Black- und Death-Metal Szene?

Nichts, absolut gar nichts. Die Szene ist und war uns schon immer mehr oder weniger egal. Die heutige Szene hat sowieso keine Ahnung mehr um was es geht. Metal generell ist zum Großteil Seelenlos geworden und somit auch die Szene.
Die meisten Leute sind charakterlose Seelenkrüppel und genauso klingen die meisten neuen Bands.
Auch wenn ich mir mit der Aussage einige Feinde mache, aber wer schon so lange dabei ist wie ich, kann meinen Unmut über die heutige Szene verstehen.

Was für Pläne habt ihr dieses Jahr noch?

Zum Einen sind zahlreiche Konzerte im In- und Ausland geplant.
Gegen Ende des Jahres werden wir uns wieder ins Studio begeben und ein paar Songs für eine Split aufnehmen. Ob diese noch 2013 erscheint bleibt abzuwarten.

Ihr seid bei Talheim Records. Wie zufrieden seid ihr mit der Arbeit des Labels?

Sehr! Mathias leistet super Arbeit und steckt viel Energie und Herzblut in die Sache.
Er unterstützt uns wo er nur kann und versucht uns jeden Wunsch zu erfüllen.
Wir fühlen uns sehr wohl und gut behandelt.
Hier merkt man eindeutig, dass es in der Zusammenarbeit um Musik und nicht um großen kommerziellen Erfolg geht. Das war uns auch von Anfang an wichtig!

Wird es ihn absehbarer Zeit eine Vinylauflage des Albums geben?

Ja wird es, aber nur in einer sehr limitierten Auflage, vermutlich max. 100 Stück. Wann genau hängt von unserem Label ab.

Wie sind denn die bisherigen Reaktionen?

Durchwegs positiv. Wir werden des öfteren mit NARGAROTH, HEIMDALLS WACHT, WINDIR oder ULVER verglichen, wobei immer wieder angemerkt wird, dass wir sehr eigenständig klingen. Dies werte ich alles als Kompliment.
Aber selbst wenn dem nicht so wäre, würden wir nicht anders klingen. Unsere Musik ist ein Bildnis unserer selbst. Sie klingt so, wie wir es für richtig empfinden.




Was hat euch denn zu diesem Titel inspiriert?

Nun ja. Ich denke wir haben alle einen anderen Bezug zu dem Albumnamen, er kann soviel bedeuten, muss aber nicht.
Ich möchte unseren Fans selbst überlassen, was für sie der Name bedeutet daher will ich auch (noch) nicht erläutern, wie der Namen entstand.

Was für Hintergründe hat die Band? Wie schaut das Konzept dahinter aus?

Gute Frage, ein wirkliches Konzept haben wir nicht. Wir machen das, was wir für richtig halten.
Unsere Texte sind auch meist ziemlich gerade aus. Ich denke, jeder versteht, um was es in den Liedern geht, beim Lesen der Texte. Ein wichtiger Inhalt taucht aber immer wieder auf: Freiheit. In einer Welt in der wir überwacht und versklavt werden, ohne es zu bemerken, wird es Zeit aufzustehen und sich das zu holen, was uns allen zusteht: die Freiheit selbst zu entscheiden, wie wir leben wollen.

Die abschließenden Worte gehören ganz euch!

Ich bedanke mich bei dir für das Interview und natürlich bei allen Fans und Unterstützern, sowie bei Mathias von Talheim Records, für ihren unglaublich großartigen Support.


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