Interview: Marduk - Morgan Håkansson

Artikel-Bild

Ich denke nicht, dass Christen diese Gefühle haben können um einen echten Metal-Song erschaffen zu können.

Interview mit Morgan von MARDUK auf der "Panzer Division"/ "Those Of The Unlight" Tour.

Veröffentlicht am 24.12.2013

Guten Abend Morgan, wie geht’s dir?

Es ist ok, ich bin zwar schon seit drei Wochen unterwegs, aber mir geht’s ganz gut! (lacht) Nein, alles ist in Ordnung! Es ist großartig wieder durch Europa zu marschieren, also für mich ist das toll!

Ich habe gelesen, ihr habt dieses Jahr das erste Mal in Neuseeland gespielt. Wie war das?

Ja, in Australien waren wir ja 2007 schon mal und jetzt, 2013, sind wir dorthin zurück gekehrt und hatten dieses Mal auch die Gelegenheit in Neuseeland zu spielen. Es war sehr interessant. Es ist ja ein Ort, an dem nicht jede Band die Chance bekommt zu spielen. Es war toll neue Territorien zu erreichen. Es ist auch immer großartig nach Australien zu kommen!

Wenn du die Bühne betrittst, bist du dann eine „andere“ Person? Bist du jemand anders?

Nicht wirklich, aber es ist dann eine andere Seite der eigenen Persönlichkeit, die man zeigt. Ich denke man besitzt viele Persönlichkeiten und man hat einen bestimmten Geisteszustand wenn man die Bühne betritt, also dann bin ich noch immer ich selbst, aber vielleicht nicht ganz ich, nicht exakt. Man kommt einfach durch die Musik und den Spirit in einen anderen Zustand, man wird eins mit der Musik.

Denkst du, dass sich die Black-Metal-Szene in den letzten Jahren verändert hat?

Ja, sie hat sich dramatisch schlecht verändert könnte man sagen. Nein nicht so extrem, aber sie hat sich verändert (lacht). Es gibt negative und positive Seiten, wie z.B. die Tatsache, dass viele Bands große Aufmerksamkeit bekommen haben, die es auch verdient haben. Aber es passiert auch, dass viel Abfall Aufmerksamkeit bekommt. Ich kümmere mich nicht so viel darum, was andere Bands machen. Für mich ist es wichtig, was wir machen.

Was ist wichtig, um als eine Black-Metal-Band akzeptiert zu werden und ein größeres Publikum zu erreichen?

Es ist einfach wichtig das zu tun, an das man glaubt. Meine Persönlichkeit steckt darin, mir ist es egal ob ich von anderen akzeptiert werde. Wenn Leute ein Problem damit haben was wir machen, kümmert es mich nicht. Ich bin hier um mein eigenes Bestreben zu erfüllen, meine eigenen Wünsche und an was ich glaube. Also mir ist es wirklich völlig egal, was andere von mir halten.

MARDUK existieren ja schon seit sehr vielen Jahren, was waren die größten Schwierigkeiten in der Geschichte deiner Band?

In den 23 Jahren gab es immer einige Schwierigkeiten, aber das Leben ist nun mal voll von Problemen, die es zu überwinden gilt. Schwierigkeiten muss man beseitigen und dann machen sie einen stärker. Ich finde es toll, dass es sie gibt, weil durch sie arbeitet man härter und engagierter. Außerdem lernt man für die Zukunft, wie man Probleme überwinden kann. Viele Dinge haben sich uns in den Weg gestellt, aber wir sind immer noch auf unserem Marsch.

Die Lyrics betreffend, welche Dinge inspirieren dich?

Wenn man jünger ist, wird man von vielen Dingen inspiriert, aber wenn man älter ist und die Musik und die Lyrics schreibt, ist es schwierig zu sagen, was einen inspiriert. Ich denke es ist eine Reise nach innen, alles kommt von einem selbst, von innen heraus.

Sind alle Texte ernst zu nehmen?

Natürlich sind sie ernst, sie stellen eine Reflexion der eigenen Gedanken dar. Die Lyrics sind auf jeden Fall ernst, ja.

Wie kann man sich den Songwriting-Prozess vorstellen?

Wie man sich ihn vorstellen kann? Keine Ahnung (lacht). Für mich war es jedenfalls nie so, dass ich in einer bestimmten Stimmung oder so sein muss, oder an einem bestimmten Ort. Ich arbeite konstant an Ideen für Musik oder Lyrics. Manchmal verbindet man sich mit dem Spirit und kreiert Magie. Und dann kann alles passieren!

Was hältst du von White Metal?

(lacht) Das ist lächerlich. Ich denke nicht, dass Christen Gefühle haben können um einen echten Metal-Song zu erschaffen. White Metal existiert in meiner Welt gar nicht, also kümmere ich mich da auch nicht drum. Das ist einfach nur ein kleines dummes Ding würde ich sagen.

Welche Musik hörst du?

Alles was gut ist, egal ob es Old Rock, oder Klassische Musik ist, solange es aufrichtig ist und ein Bild in meinem Kopf entsteht. Es ist hart einen bestimmten Stil zu nennen, den ich am liebsten mag. Ich mag viel Black- und Death Metal, alles was gut durchdacht ist, aber ich mag auch Old Heavy Metal oder Hard Rock oder Rock aus den 60ern, solange es gut ist und es einen anspricht. Musik mit „Soul“, nicht Soul Music (lacht), Musik mit Seele!

Habt ihr Pläne für 2014?

Ja natürlich, also seit das letzte Album 2012 heraus gekommen ist, haben wir sehr viel getourt. Wir waren zweimal in Europa, wir sind durch die Staaten getourt, Australien, Neuseeland, Südamerika, wir waren an vielen Orten. Wir haben den Tour-Zyklus für das „Serpent Sermon“-Album im September zu Ende gebracht und vor Ende diesen Jahres haben wir uns entschlossen, raus zu gehen und etwas Besonderes zu machen, weil es 20 Jahre her ist, dass das Album „Those Of The Unlight“ raus kam. Außerdem werden wir das ganze „Panzer Division“-Album spielen, fühlt sich gut an das zu tun, einfach rausgehen und „blasten“. Vor dem „Panzer Division“-Album sind wir zweimal durch Europa marschiert und jetzt haben uns Leute von ganz Europa angeschrieben und gefragt, ob wir in ihren Ländern spielen können, also dachten wir uns das ist eine großartige Art, dieses Jahr zu beenden. 2014 sind schon ein paar Festivals gebucht, wir gehen nach Norwegen und spielen am „Blastfest“, nach Mexiko und zu noch mehr Festivals in Europa. Aber wir werden uns darauf konzentrieren, Material für unser nächstes Album zu vervollständigen.

Was sind deine Zukunftspläne? Möchtest du für den Rest deines Lebens Musik machen?

Ich denke ja, solange ich ein unglaubliches Verlangen habe das weiterzumachen was ich jetzt mache. Wenn ich etwas anderes machen wollte, würde ich es tun, aber das ist einfach das, wofür ich seit 23 Jahren brenne und ich habe noch immer so viel Engagement und Hingabe für das was ich tue. Ich sehe uns noch für eine sehr lange Zeit weitermachen!


WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE