Interview: Japanische Kampfhörspiele - Christof Kather & Markus Bony Hoff

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„Wir werden erst einmal eine Generalprobe auf dem Altar des Kölner Doms absolvieren.“

Irgendwie wurde aus der „endgültigen Auflösung“ im Januar 2011 doch nix, auch wenn Kather im letzten Jahr noch heftig dementierte. Gemeinsame „Nachfolgeprojekte“, die „Kampflektüre“ und Neuauflagen von T-Shirts waren erst der Anfang von etwas Großem: „Wir sind wieder da“, sangen dereinst Die Ärzte. Die Ruhrpotter nun auch. „Hurra!“

Veröffentlicht am 02.01.2014

Ich habe es ja schon immer gesagt – irgendwann wird euch Ruhm und Reichtum wieder zusammenführen, trotz eures dereinstigen kategorischen Aus. Was gab den Anlass, die unterschiedlichen und zahlreichen Geister wieder unter einen Hut zu bringen? Und: Wieso heißt es bei Entscheidungen bei euch stets „nie“, obwohl ihr eh wisst, „niemals nie zu sagen“, so wie bei Monty Python?
Bony: Mir war schon vor drei Jahren klar, dass das nicht alles war. Ich dachte nur, es würde länger dauern, die Leute wieder zusammenzukriegen.
Christof: Was? Du hattest doch gesagt, dass es für eine Reunion zu früh sei, als ich drei Monate nachdem wir uns aufgelöst hatten eine solche anregte!

Damals lag es also nicht nur an den Um-, sondern auch den „In“ständen, dass man JAKA zu Orpheus schickte, haben sich gewissermaßen – so sagen Schweinszungen – Lager in der Band gebildet. Haben die Alliierten nun die Lager geschlossen?
Bony: Interessant ist, dass die Lager sich selber nie für solche gehalten haben. Die Lager sind nun aber geschlossen und werden auch nicht als kulturhistorische Gedenkstätten aufrecht erhalten.
Christof: Das mit den In-Ständen hast du vielleicht falsch verstanden damals. Gemeint war, dass wir einfach zu in waren. Im Sinne von „zu pop“.

Gut, „zu pop“. Das hat sich ja mit den „Nachfolgeprojekten“ ein klein wenig geändert. Im ersten Interview nach der Wiedervereinigung mit Radio Blau gingst du, Christof, durchaus d’accord mit der Aussage, die „Projektveröffentlichungen“ MÄDCHENDRECK und das „Oldschoolformat“ hätten auch unter dem Banner JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE passieren können. Dennoch: Die Verkäufe fielen weitaus geringer aus. Woran liegt’s? Immerhin kann man durchaus annehmen, dass bekannt war, wer hinter den beiden Projekten steckte.
Christof: Die entsprechenden Sachen wurden halt nicht live aufgeführt. Und nur live wird aber gekauft. Zuhause bezahlt doch keiner für Musik. Erst recht nicht für die, die man total geil und unterstützenswert findet.

Meinst du? Immerhin ist das breite Feld zwischen AOR und Zumba-Grind als äußerst kaufwütig verschrien, und JAKA glänzten jetzt auch nicht wirklich mit wahllos vielen Auftritten, vor allem außerhalb Deutschlands ... Qualität vor Quantität, live wie auf Platte, nüm?
Christof: Trotzdem: Auch Zander und Rambozambo-Grind verkaufen nur live. Wenn man sich dann rar macht, verkauft man auf einen Schlag umso mehr. Aber überhaupt mal live spielen muss man schon!
Bony: Das „Oldschoolformat“ hat keiner gekauft, weil vorne nicht JAKA draufstand. Dabei ist diese Platte genau so entstanden wie damals die „Hardcore aus der ersten Welt“. Sie ist sogar mehr JAKA als „Kaputte nackte Affen“.
Christof: JAKA stand da schon vorne drauf! In Form eines werbewirksamen Aufklebers. Hat aber außer vielen illegalen Downloads nichts gebracht.

Gutes Stichwort: Was ist JAKA – in exakt 140 Zeichen?
Bony: Das hab ich ganze acht Jahre selber versucht zu definieren und bin jedes Mal kläglich gescheitert. Drum überlasse ich das dem Kather.
Christof: Mit Leerzeichen? Dann „ “.

Sind zwar 139, aber lasse ich mal gelten. Und ohne?
Christof: „Enemenemösenschleimenemenemu“.

Gut, zählen ist wohl deine Stärke nicht. Deswegen auch nach wie vor kein Twitter-Auftritt von JAKA ... Die Wiederkehr passiert im letzten Line-up, vermutlich minus Klausi, der ja nun bei ONKEL TOM die Saiten würgt. Bisher zeichneten hauptsächlich Bony und du für Songwriting verantwortlich, nicht selten auch für das Einspielen. Wird dieses Procedere nun weitergeführt oder haben sich nach der Pause andere Ansatzpunkte und Arbeitsweisen entwickelt?
Bony: Zum Glück ist Robert wieder mit im Boot. Der bringt viele verspielte aber sehr unterhaltsame Ideen mit ein. Ob Klaus live mit dabei sein wird, klären wir im Januar.
Christof: Man kann sogar sagen, dass die allermeisten Riffs dieses Mal von Robert kommen. Drei Tracks sind sogar von vorne bis hinten von ihm allein komponiert worden. René, der live nicht mehr dabei sein wird, hat ebenfalls noch zweieinhalb Stücke gemacht, die auf das Reunionalbum kommen. Und auch von Klaus sind einige Riffs auf der Platte. Es sind also insgesamt vier Gitarristen an dem Reunionalbum beteiligt. Dieselben vier, die auch auf dem Abschiedsalbum dabei waren. Ob Klaus live dabei sein wird, klärt er im Januar. Von uns aus darf und soll er gerne. Zwingen können wir ihn aber ja nun mal nicht.

„Schwul und gottlos“ wurde bereits als Albumtitel vorgeschlagen, naheliegend wäre auch das „rosa Album“ in Anlehnung an das weiße und schwarze Album von den BEATLES, respektive METALLICA. Apropos Farbe: Auch wenn du, Christof, dich privat mittlerweile „altersadäquat“ kleidest und nicht mehr mit bunten Shirts und lustigen Motiven herumrennst: „Grün, grün, grün ist meine Lieblingsfarbe“ heißt es im Kinderlied – eure Lieblings-Farbe?
Christof: Lieblingsfarben sind doch was für tätowierte Homos.
Bony: Genau so wie ein Lebensmotto. Da ich mir aber eben in der Stadt Haarfarbe gekauft habe, sage ich einfach mal „Rot“!
Christof: Übrigens gibt es von uns schon das „gelbe Album“. Und das „rosane“ gibt es doch schon von J.B.O. oder den GRINDFUCKERS. Oder etwa nicht?

Auch wieder wahr. Apropos „schwule Lieblingsfarben“ – mit diesem Statement dürften JAKA in Russland nach PUSSY RIOT wohl zweit beliebtester Pop-Art-Künstler werden ...
Christof: Wir werden erst einmal eine Generalprobe auf dem Altar des Kölner Doms absolvieren.

Statt mit „I am God“ mit „Enemenemösenschleimenemenemu“ auf Bonys nackter Brust? Das wird Kardinal Meisner wohl auch als äußerst rücksichtslos empfinden ... Durch welche Themen – abseits davon, dass das Christkind alle Jahre wieder kam und ihr nach wie vor keine Facebook-Freunde zum Anstupsen habt – wird sich 2013 bei euch rückblickend verinnerlichen, wenn wir schon bei PUSSY RIOT und FEMEN sind?
Bony: 2013 war das Jahr, in dem ich mir den Fuß brach und zum ersten Mal im Leben ins Krankenhaus musste.
Christof: Bony ist nämlich in einem Taxi zur Welt gekommen, muss man wissen. Und mit dem Fuß ist er betrunken bei EISREGEN von der Sparkasse bis zum Büdchen gekrochen, wo man ihm endlich aufhalf. Ich muss mir die Geschichte jedes Mal anhören, wenn ich ihn nach Hause fahre!

So kam wenigstens Bonys bessere Hälfte ungewollt in den Genuss ihres Göttergatten am Arbeitsplatz. Fast so toll, wie dass Bonys Kaninchen Hazy nun Früchtetee aus dem Glas trinken kann. Das überschattet ja gewissermaßen die Reunion um ein Eizerl.
Bony: Ja. Aber demnächst zieht der Wendler ins Dschungelcamp ein. Dann sind JAKA eh vergessen.

Dann handeln wir lieber JAKA rasch ab, bevor ich Wendler interviewen muss ... Es sind (bis zu) drei Gastsänger für die neue Scheibe im Gespräch. Ist Wendler da auch mit dabei? Und: Nach Mille dürfte sich der Wilderer Onkel Tom doch in Kathers Keller bequemen dürfen, nicht?
Christof: Was die Gastsänger angeht, bin ich am allergespanntesten.

Lenzig wird es ja wohl nicht sein, nachdem aus seinen Spuren für FAKE IDYLL #2 ja auch nicht wirklich viel wurde. Aber mal ehrlich, ein bisschen über den Status „selbst drauf gespannt sein“ wird die neue JAKA doch schon hinaus sein, oder?
Christof: Also gut. Der R hat schon abgeliefert. Der Z kommt im Januar in den Keller. Und für den T müssen wir erst einmal noch eine Nummer raussuchen, die er machen kann.
Bony: Das Geile an JAKA ist doch, dass man bis eine Stunde vor Abgabe im Presswerk selbst nie weiß, was noch alles passiert.
Christof: Jedenfalls nicht genau!

R, Z und T lassen immerhin noch 27 Buchstaben übrig, die noch von heute bis Presswerk passieren können. Wie sieht’s mit Song- und Albumtitel aus, nachdem aus „Rosa Album“ wohl nix wird?
Christof: Der Z macht ein Stück, das heißt „Der neue Hitler“. Ein anderer geiler Song wird „Stammzellen“ oder so ähnlich heißen. Wer nun aber denkt, die Scheibe würde wieder supersozialkritisch, liegt ganz richtig. Der Albumtitel muss noch ausdiskutiert werden. Es gibt einen, der auch super zu den Texten und zum Coverartwork passt. Bony ist aber noch nicht ganz d´accord mit ihm. Muss anscheinend noch ein, zwei Bücher von Noam Chomsky lesen, bevor auch er ihn gut finden kann.

Macht und Gerechtigkeit: Ein Streitgespräch zwischen Christof Kather und Markus Maria Hoff. Oder: Die Lektionen aus Krefeld?
Christof: Wieso Streitgespräch? Wieso Krefeld? Ich wohne in Wesel. Bony in Essen. In Krefeld wohnt der rausgeputzte Abfall. Ach nee. In Düsseldorf wohnt der ja. Also, in Krefeld ... Wer kennt denn heut noch Krefeld?
Bony: Krefeld ist fest in der Hand von Dan Swanö. Der hat mittlerweile sein Studio dort. Kein Witz!

In Krefeld? Was hat die Samt- und Seidenstadt, was Örebro nicht hat? JAKA werden aber vermutlich im katherschen Homestudio bleiben, nicht?
Christof: Im Krefelder Swanömarkt aufzutreten, das wäre jedenfalls sogar unter unserer Würde.

Und Dolly Buster, die ja in Krefeld logiert, wäre vielleicht auch eine kleine Ablenkung. Weil wir vorhin gerade bei den sozialkritischen Titeln waren: Christof, du hast im Interview mit meinem Kollegen Robert Fröwein im letzten Jahr gemeint, „Texte, Sex und die Menschheit generell“ wären überbewertet. Nun hast du selbst jedoch nicht nur zwei Kinder, auch die „Japanische Kampflektüre“ hat sich erstaunlich gut verkauft – über 1.000 Exemplare sollen über die Ladentische gegangen sein. Darf man fragen, welche Erwartungen die großkotzigen Labelbosse von unundeux an JAKA stellen?
Christof: Fast 1.000 Exemplare. Aber erstmal: Meines Wissens nach wohnt Dolly in Wesel! Meine Schwiegermutter geht immer im selben REWE einkaufen wie die. Dolly, REWE, Schwiegermütter, Labelbosse: alles überbewertet. Die Einzigen, die einigermaßen okay sind, sind Kinder.
Bony: In Dinslaken, wo der Kather wohnt, wohnt auch der Wendler.
Christof: Der Wendler wohnt in Bochum. Also da, wo du wohnst, du Fotze!

Wesel, Krefeld, Dinslaken, Bochum, Essen – doch alles ein Grätzel, mit lauter A-Promis! Zurück zum Fachlichen: Eins muss man den überbewerteten Labelbossen von unundeux aber zu Gute halten: Erst kürzlich bekam man den Green-Grind-Award verliehen, „Bionic Testmensch“ gab es mit saugeilem Schmirgelpapier-Cover. So viel Mut zur Verpackung ist nicht zu verachten!
Christof: Das Schmirgelpapier ist ja nicht auf dem Mist von unundeux gewachsen. Ausgezeichnet wurde das ebenfalls nicht. Auf den Green-Grind-Award sind wir aber nachhaltig stolz. Das darf man sagen!

„Verpackt in Plastik“ ist jedenfalls somit eindeutig gestrig. Wie schaut es nun eigentlich aus mit FAKE IDYLL #2, die ja noch vor der JAKA, nämlich im Jänner, kommt? Die soll ja nun ob Lenzigs Faulheit oder Überbeschäftigung instrumental werden, was ihr angeblich auch besser stehen soll. Wodurch unterscheidet sich hier die musikalische Basis vom Debüt, dem die Stimmen ja durchaus mehr als gut standen?
Christof: Dem Debüt stehen die Vocals sehr gut. Das stimmt. Es hätte auch instrumental funktioniert, die Vocals haben ihm aber tatsächlich den allerletzten Schliff gegeben. Bei dem nun kommenden Album wären Vocals definitiv too much, da die Musik allein schon so geil ist, dass da etwas verloren ginge, wenn da noch jemand drüber grunzen würde. Das sage ich jetzt nicht, weil ich aus der Not eine Tugend machen wollte – weil Lenzig eben nichts abgegeben hat. Er hat ja auch was abgegeben. Für 11 Tracks haben wir Gesangsspuren von ihm erhalten. Die waren aber allesamt wirklich scheiße, so dass wir am Ende hofften, dass er von sich aus sagen würde: Macht mal ohne mich. Wir sind ja eben auch sehr höfliche Menschen und wollten ihn nicht rausschmeißen. Ganz zum Schluss haben wir ihm gemailt, dass wir die Platte nun erstmal instrumental veröffentlichen würden und wir eine Version mit Vocals ja später machen könnten, wenn er alles eingegrunzt hat. 2015 oder 2016. Daraufhin hat er sich nicht mehr gemeldet, und wir können nun also die Platte guten Gewissens instrumental veröffentlichen.
Bony: Ich habe die Platte neulich auszugsweise bei Robert gehört. Sie ist wesentlich tiefgängiger, in sich stimmiger und klingt vor allen Dingen wesentlich transparenter.

Vor kurzem gab es ja so ein geiles Slayer-Panda-Shirt auf unundeux. Nun gibt es ja lustigerweise auch ne Band namens Slayer. Haben die ohne Hanneman und Lombardo noch Relevanz?
Christof: Das T-Shirt hat mit der gleichnamigen Band nicht das Geringste zu tun. Die Band hat schon keine Relevanz mehr, seit sie ihren ureigensten Sound verloren hat. Das war, glaube ich, 1994.

Machen wir mal ein kleines Spiel genannt „High Fidelity“. JAKA wirft ja nicht genug ab, um sich Landsitze in Schottland oder Florida leisten zu können – man muss mit dem Einzugsgebiet Ruhrpott vorlieb nehmen und daneben auch noch arbeiten. Imaginieren wir einmal: Bony führt nen Plattenladen (kennt er ja), Kather ist sein Sidekick – Statler und Waldorf mit Musikaffinität. Ich spiele den Kunden und komme mit meinem Körberl an angeblichen „Platten des Jahres“, ihr kommentiert, während eingescannt wird. Los geht’s!
ARCADE FIRE – „Reflektor“
Bony: Einmal gehört. Nicht meine Welt!
DAVID BOWIE – „The Next Day“
Bony: Hab ich mir für 2014 vorgenommen, mal anzuhören.
BLACK SABBATH – „13“
Christof: Ist ehrlich gesagt scheiße. Ständig will man die Gesangslinien singen, die eigentlich auf die Riffs gehören, welche Tommi in der Form doch alle schon damals abgefeuert hatte. Sofort erkennbar sind „Black Sabbath“, „Electric Funeral“, „Dirty Women“ und viele, viele andere Klassiker der Band. „Planet Caravan“! Und gerade, als ich dachte, wenigstens ist da keine Mundharmonika auf der Platte, kommt die! Wirklich ein ganz schlechter Abgang für diese größte Band aller Zeiten. Traurig ist das! Der Sound ist natürlich toll. Hut ab, Herr Rubin. Ansonsten aber: 0 Punkte.
Bony: Die Songs sind alle viel zu lang. Gewinner der Platte ist Geezer Butler.
Christof: Nein, Rick!
DEEP PURPLE – „Now What?!“
Bony: Nach „Perfect Strangers“ für mich nicht mehr relevant, die Purple.
THE NATIONAL – „Trouble Will Find Me“
Bony: Prima Album, kommt aber nicht ganz an „High Violet“ heran.
CARCASS – „Surgical Steel“
Bony: Haben das Album gemacht, das alle von ihnen haben wollten. Ich find's gut, aber nicht überragend.
Christof: Ein besseres Reunionalbum als die „13“ von BLACK SABBATH, wenn auch ebenfalls voller Riffs, die man eigentlich von der Band schon kennt. Beziehungsweise Riffs, die so ähnlich sein sollen, nur aber eben nicht ganz so gut sind wie die Originale. Das Drumming ist quantisiert und dadurch einfach zu sauber. Gerade CARCASS brauchen doch kaputtes Scheppergetrommel ohne Crashbecken auf den Einsen! Und stocksteif muss es gespielt sein! Das hier ist definitiv zu groovy und macht alles kaputt. Trotzdem kann man die Platte ganz gut hören. Nebenbei. Voll verdaulich also. Ist das gut? Nein, ist es natürlich nicht. Grindcore muss doch weh tun und die Aufmerksamkeit fesseln! Wenn ich was Gefälliges haben will, höre ich BABYMETAL aus Japan oder die neue BLACK SABBATH!

BABYMETAL aus Japan bringt endlich Pedos und aggressive Tanzmäuse vor eine Bühne. Apropos: Schon gehört, dass sich die österreichischen, eigenwilligen PUNGENT STENCH nun als (THE CHURCH OF) PUNGENT STENCH wieder reformiert haben? Auf unundeux haben ja auch ein paar Österreicher Heimat gefunden, REANIMA und die BASTARD PEELS. Was kennt man bei euch da oben noch von hier unten?
Bony: Ich kenne Hermes Phettberg.
Christof: LIFE CRIME. Die sind auch wirklich derbe. Ihr neues Album soll im Februar auf unundeux erscheinen. Aber sie melden sich nur sporadisch, empfangen erst seit letzter Woche Internet in ihrem Hühnerstall. Wir hoffen inständig, dass aus dem Release wirklich was wird!

(Im Büro von Stormbringer klingelt das Telefon. Peter von LIFE CRIME ist dran, er hat gerade von der NSA den LIFE-CRIME-RSS-Feed per Drohne in den Stall erhalten und will ausrichten: „Der arme Christof hat mit uns seine liebe Not! Wir spielen gern, aber mit Bürokram haben wir es nicht so! Ich check aber alsbald die Mails!“ Richten wir aus. Aber nun weiter im Text.)

Graz versus Hollabrunn – eine interessante Mischung aus der Peripherie! Das Deathfeast und Grind The Mine als erste JAKA-Shows sind bereits bestätigt. Wie schaut’s mit dem Nabel der Welt, ergo Wien aus? Immerhin gibt’s hier auch ein paar treue Leutchen, die sich damals euer rotes Lederhosen-Adler-Shirt besorgt haben und etwas später mit dem Kraut-Shirt in die Arena marschiert sind. Insbesondere: Die Ottakringer-Brauerei ist jetzt auch Konzert-Location ...
Bony: Catapult-Ronny ist informiert. Nur bitte nicht mehr im Escape!

Da hat der Tourmanager ein Machtwort gesprochen! Support kommt dann von HATEPRISON, nehm ich an? Damit Kather wieder seine Knuckle-Tattoos ausgraben kann?
Christof: HATEPRISM heißen die doch jetzt.

„Hate“ ist doch die Hauptsache. „Alles andere ist primär“, sagte schon der nach Adolf Hitler zweitgrößte auslandsbekannte Österreicher, Hans Krankl. Ich bin mir sicher, die neue JAKA wird auch ein ordentlicher Hatebatzen – und nun wieder ein bisschen Zeit in euren Leben in Anspruch nehmen, nebst Haustieren und Hauskindern und Hausfrauen. Wurde das daheim eh abgestimmt? Und: Wie schaut es mit den musikalischen Pfaden neben JAKA aus, die zwischenzeitlich beschritten wurden? Werden die nun eingestampft?
Bony: Meine Soloband heißt THE FAREWELL ROOM. Das Debütalbum „Everyone You Love Is Gonna Die“ erscheint im späten Frühjahr.
Christof: Dieser Titel ist also damit schon einmal weg und kann nicht mehr fürs neue JAKA-Album genommen werden. MÄDCHENDRECK machen erst wieder was, wenn NONSTOP SPRITZEN sich aufgelöst haben. Diese beiden Bands sind nämlich Todfeinde, muss man wissen.

Ui. Mein Projekt für 2014: Runder Tisch mit dem Dreck und den Spritzen! Die Partner(innen) und Kinder sind also ob der JAKA-Reunion nun zwangsweigerlich informiert, aber nur peripher interessiert?
Christof: Die Kinder sind natürlich nicht informiert! Ich kann doch meinen Kindern nicht erzählen, mit was für Abscheulichkeiten ich in Wahrheit das Geld verdiene, von dem ich ihnen Hello Kitty und Prinzessin Fiffilee kaufe!

Weil ja grad Silvester ist: Schampus schon offen?
Christof: Nee. Wir sind immer noch alle ein bisschen angeschlagen. Machen ganz ruhiges Silvester. Die Kinder sind ja auch erst 2 und 5. Gleich ein paar Raketen steigen lassen, dann ab ins Bettchen. Alle vier! Wir haben gerade noch Blei gegossen. Ein Fiasko war das! Ich habe eine Ladung flüssigen Bleis über die Hand bekommen, danach haben wir es mit Wachs versucht. Die Resultate waren viel spannender! Und Wachs muss man nicht im neuen Jahr zum Sondermüll schleppen.

Gibt’s vom Resultat ein bildliches Zeugnis?
Christof: Nein. Ich habe kein Smartphone. Beziehungsweise das wächserne Smartphone, welches ich gegossen habe, kann nicht Fotos.

Gut, ich geh mal ein paar Jungfrauen knallen, es ist 9 vor 11. Bis bald auf Knoblauchkäsekrainer und 16er Blech!

Shortfacts:
Die neue JAKA kommt im März oder April, via unundeux, eh klar. Dabei sind Kather, Bony, Bajo, Klausi, Robert, Martin und René.
Live wird René nicht dabei sein, Robert dafür voll. Bei Klausi weiß man es noch nicht. Die ersten Termine für JAKA-Redux sind am 31. Mai am Grind The Mine-Festival in Essen, im Juli am Deathfeast im JUZ Andernach und an einem Wien-Termin wird auch schon fix geschraubt. Danke Catapult!


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