Interview: Xenesthis - Raffael Trimmal

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Wahnsinn, was für geniale und motivierte Musiker sich in Österreich tummeln!

Im Rahmen der Xenesthis-Albumveröffentlichung "Sick Of Pitch-Black" und der dazugehörigen Releaseparty dieses Wochenende konnte ich nicht umhin, Gitarrist und Shouter Raffael einige Fragen zu stellen.

Veröffentlicht am 22.09.2007

Für alle, die Euch (immer) noch nicht kennen: bitte stell die Band kurz vor und erzähl, was bandgeschichtlich bisher so los war!

Natürlich beginne ich mit unserer Frontfrau bzw. Sängerin Katrin Bernhardt. Sie wird unterstützt von Michael Leitgeb am Bass, Andreas Zoncsich an den Drums, Thomas Bauer und mir, Raffael Trimmal, an den Gitarren.

2004 nimmt der Wahnsinn seinen Ursprung und trägt den Namen XenesthiS - nach einer Vogelspinnengattung. Bald darauf nehmen wir die EP „Straight to Infinity“ auf, die 2005 europaweit gute Kritiken erntet. 2006 legen wir die EP „Shades“ nach, woraufhin das Label Noisehead Records auf XenesthiS aufmerksam wird und uns unter Vertrag nimmt.
Es folgen zahlreichen Auftritte. Wir bespielen Festivals im In- und benachbarten Ausland, u.a.das Rock the Lake (A), Rock in the Wood (A), HellsGate (A), WGSOAF (D) und Eichkultfestival (D).
Unser Debut-Album „Sick Of Pitch-Black“ ist seit Juli 2007 im Handel erhältlich.

Welches waren die bisherigen Höhepunkte Eurer Karriere?

Einen Höhepunkt, gemessen an den enorm erfreuten und glücklichen Gesichter meiner Bandkollegen, bat sicherlich das Welcome Goodbye Summer Open Air Festival in Rübenau in Deutschland. Es war unbeschreiblich eindrucksvoll wie engagiert die Organisatoren dort bei der Sache waren. An diesem Tag passte einfach alles, wir genossen es dort auf der Bühne zu stehen und erfreuten uns an der zufriedenen Menge, die nicht stillstehen konnte.
Ein weiterer Meilenstein in unserer Karriere war sicherlich die CD-Aufnahme mit Noiseheadrecordsboss Mario. Das Album ist uns bei weitem besser gelungen als erwartet. Der Schweiß in Mario's Studio hat sich mehr als nur gelohnt.

Und wo lagen die bisherigen Tiefpunkte?

Ich denke, da es uns noch nicht so lange gibt und wir bisher vor allem stets eine Steigerung betreffend unserer musikalischen Qualität angestrebt haben, kann in unserem Fall nicht wirklich von echten Tiefpunkten die Rede sein.
Klar gibt es Rückschläge wie z.B. unorganisierte Gigs, an denen man nicht als Voll genommen wird oder aggressive, destruktive Kritik. Doch was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter ;)

Wie entstehen Eure Songs?

Das Songwriting ist mein Part. Ich komme zumeist mit fast fertigen Tracks und Melodieführung in den Proberaum, wo wir alle z.B. an der Betonung der einzelnen Parts, der Reihenfolge der Riffs, dem Abwechseln der Shouts mit Katrins Stimme, dem Tempo und dem Einsatz der Bassdrum feilen.
Für die Texte ist unser Intellekt Katrin verantwortlich.

Wie sind die Aufnahmen zu „Sick Of Pitch-Black“, euerem ersten Longplayer bei Noisehead Records verlaufen?

Wie schon oben erwähnt waren wir wirklich sehr zufrieden, sowohl mit dem gesamten Verlauf der Aufnahme, als auch mit dem Ergebnis des Albums. Die Zusammenarbeit mit Mario hat hervorragend funktioniert, man hat sich respektiert und geholfen. Eine tolle Erfahrung!

Gibt es einen speziellen Lieblingstrack auf dem Album? Wenn ja, warum?

Also wenn ich mich für einen Song entscheiden müsste, würde ich „This Burden“ wählen. Es ist unser neuerster Track und zeigt mit Sicherheit unseren derzeitigen musikalischen Stand. Es ist auch der Song, der mich auf der Bühne aufgrund seiner Schnelligkeit und Variation am meisten Schweiß kostet.

Das Coverartwork sticht sofort ins Auge – wer hat das Album designt bzw. wie seid ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Da wir kein Geld für einen guten Grafiker hatten und wir trotzdem auf ein auffallendes Cover nicht verzichten wollten, haben wir einfach übers Internet, vor allem über unsere Myspaceplattform, einen Artwork-Contest für „Sick Of Pitch-Black“ ins Leben gerufen. Prompt hat uns jemand dieses Wahnsinns-Cover per Mail geschickt. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei dem Grafiker um einen Freund und Musiker (Drums von Pain Inc.) handelt, nämlich um Thomas Schmidt.

Gibt’s besondere Pläne für die CD-Releaseparty am 22. September? Irgendwelche Live-Überraschungen?

Also als Supportbands haben wir SIEGE OF CIRRHA, eine junge aufstrebende Metalcoreband aus dem Burgenland, und die schon erfahrenen Metalheads und Freunde von TRASHCANNED aus Niederösterreich. Wir sind überglücklich von solch guten Bands unterstützt zu werden. Unser erstes Video werden wir auch am 22. vorführen. Überraschungen darf ich ja nicht vorweg nehmen. Deshalb seid dort und feiert Metal mit uns!!!

Mit welchen Bands würdet Ihr gerne mal auftreten? Mit welchen großen Bands seid ihr schon aufgetreten?

Am liebsten hätte ich mir mit PANTERA eine Bühne geteilt, doch dazu ist es leider zu spät:(
Es gibt so viele umwerfende Bands, die uns umhauen, auf die wir aufblicken. Darunter z.B. IN FLAMES, KILLSWITCH ENGAGE, TRIVIUM, DREAM THEATER, uvm.
Im Moment freue ich mich schon riesig auf unsere CD Releaseparty im Viper Room, an der wir uns die Bühne mit SIEGE OF CIRRHA und TRASHCANNED teilen dürfen!
Gespielt haben wir z.B. mit CATARACT, J.B.O., NEAERA, den APOKALYPTISCHEN REITERN, PAIN, AS WE FIGHT, DO OR DIE, NAMASTÉ und einem Gutteil der besten Metalbands Österreichs, die wir sehr schätzen und respektieren.

Welche Bands bzw. Künstler sind für euch die wichtigsten Einflüsse?

Für mich als Gitarrist ist und bleibt Dimebag Darrell von PANTERA mein größtes Idol. Er begleitet mich schon über ein Jahrzehnt mit seinen unverwechselbaren, individuellen Riffs, die sich in mir eingebrannt haben. Es gilt in der Musik stets etwas Neues zu probieren, etwas Anderes, etwas das für Außenstehende anfangs vielleicht nicht verständlich sein mag. FRANK ZAPPA Zitat:” Musik darf alles sein - nur nicht langweilig!” Genau das lebten Gitarristen wie Zappa und Dime uns vor.
Einfluss auf unsere Musik nimmt auch mit Sicherheit die derzeitige starke Metalszene. Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, CHILDREN OF BODOM, IN FLAMES, DREAM THEATER, TRIVIUM, LAMB OF GOD, MACHINE MEN und SCAR SYMMETRY trönen täglich aus meinen Boxen und inspirieren mich.

Was war Euer erfolgreichster Gig bisher?

Das Welcome Goodbye Summer Open Air Festival in Deutschland, das ich bereits oben erwähnt habe.
Ebenso unser Auftritt 2006 am Metalcamp in Slowenien, an dem wir hunderte von Fans begeistern durften.
Solche Gigs lassen einen hochleben und bleiben unvergessliche Erlebnisse. Sie zeigen auf, dass sich all die „Arbeit“ mit den Bandkollegen bezahlt macht. Solche Gigs erfüllen uns mit Stolz und geben uns Kraft.

Wie würdet Ihr die aktuelle Lage der Rock/Metalszene in Österreich beurteilen?

Es ist wirklich beeindruckend, wieviele tolle Undergroundbands es in unserem Land gibt. Wahnsinn was für geniale und motivierte Musiker sich in Österreich tummeln!! Immer wieder trifft man auf Bands, deren Namen man noch nie zuvor vernommen hat, die es aber total drauf haben.
Nicht zuletzt sind es die Fans der hiesigen Metalszene, die große Begeisterung und Engagement zeigen! Sie schaffen uns Bands in Österreich solch großartige Plattform.
Sehr traurig stimmt mich die Tatsache, dass man hier und da Spannungen zwischen den Bands wahrnimmt. Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, wird man oft ignoriert und missachtet. Sich gegenseitig runterzumachen, kleine Erfolge des anderen zu missgönnen ist kleinkariert und zeugt von eigener Unsicherheit und Neid.
Nur wenn alle an einem Strang ziehen ist es möglich, dass die Szene an Größe gewinnt und weiterwächst...

Sonst noch irgendetwas anzubringen?

Danke an alle Metalheads, die uns so eine unvergessliche Zeit bescheren!!! Wir wissen das sehr zu schätzen!!
Chuck Norris trinkt keine Milch, er lutscht Kühe!

Nochmal Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!


WERBUNG: Hard
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