Interview: Atrocity - Alex Krull

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Tatsächlich driftete die Musik der 90er immer mehr in diese MODERN TALKING Scheißecke ab, es gab zwar auch schon in den 80er Jahren viel Schrott, das muss man ganz klar sagen, aber es gab doch zumindest mal wirklich amtliche Nummern, wo man selbst als Metaller sagen kann, das sind Nummern zu denen hat man auch heute noch Bezug

Mit ihrem neuen Coveralbum "Werk 80 II", vollgestopft mit unsterblichen Pop Hymnen, werden ATROCITY wohl oder übel die Tanzflächen zum Glühen bringen - Mastermind Alex Krull im Gespräch mit stormbringer.at

Text: Reini
Veröffentlicht am 20.02.2008

Hi Alex, Du zu Beginn nur ein Wort– Endlich!

Was?

„Endlich“!!!

Endlich – ahso - *HA HA HA HA HA HA HA HA HA*
Ja! Das freut mich, da gefällt Dir die Platte wohl.
Dabei haben wir es nie so festgemacht, dass wir einen Nachfolger von der „Werk 80“ Platte machen wollen, aber wir wurden ja schon fast dazu gezwungen… über die Jahre haben uns immer wieder Leute darauf angesprochen. Viele Fans haben da ja auch so ihre Lieblingstitel, die sie bei der Ersten vermisst haben und immer wieder wurden wir gefragt, egal wo wir gespielt haben lustigerweise, ATROCITY und auch LEAVE’S EYES haben ja während ihrer Tourneen in sage und schreibe 41 Ländern gespielt, und überall wo wir hinkamen hörten wir wann macht ihr denn wieder eine „Werk 80“ Scheibe, das wäre toll. Wir haben uns dann einfach gesagt OK, ein Anlass ist da, der nötige Abstand auch, also könnten wir so was ja wieder anpacken. Im Endeffekt haben wir ja schon bei der letzten ATROCITY CD „Atlantis“ angekündigt, dass wir wieder eine „Werk 80“ Scheibe machen. Das es im Endeffekt dann doch so lange gedauert hat hätte ich mir selber auch nicht träumen lassen.

Müssen wir eigentlich auf Werk 80 III jetzt wieder 10 Jahre warten??

*HA HA HA HA HA HA HA HA HA*
Ich weiß nicht ob wir tatsächlich noch einmal eine machen, aber wenn du schon fragst: Momentan kann ich mir das nicht vorstellen das wir es so schnell wieder machen würden, aber wer weiß, wenn es uns reizt oder wir wieder mal was anderes zwischendurch machen wollen – das hört sich jetzt so lapidar an „zwischenrein machen“ – die Platte war enorm aufwendig, wahrscheinlich das Aufwendigste was wir je gemacht haben, mit dem Orchester, mit dem Chor und Allem, na gut – wenn wir mal wieder Lust drauf haben, könnte es schon passieren. Momentan sind wir allerdings froh, dass wir diese CD fertiggemacht haben. Es war ja tatsächlich so, in der heißen Phase, also wie LEAVE’S EYES zur „Vinland Saga“ getourt ist, da haben wir angefangen an der Platte zu arbeiten. Es kam immer wieder eine neue Tour hinzu, wir hatten fest eingeplant die „Werk 80 II“ Scheibe bis Ende 2006 soweit fertig zu haben, dass wir mit den Aufnahmen beginnen können. Dann kam das Angebot mit BLIND GUARDIAN eine US-Tournee zu fahren, ganze sechs Wochen lang – ja klar, da überlegst Du dann schon… schlussendlich haben wir dann die Albumproduktion verschoben, Orchesteraufnahmen, Chor – irrsinnig viele Leute neu terminisiert, das Gute daran ist halt, dass Ganze ist eine zeitlose Geschichte, von dem her war es nicht ganz so dramatisch.

Wie schwierig gestaltete sich eigentlich die Songauswahl - bist Du da eher der Diktator, oder können da der Thorsten und der Matthias auch mitreden, bzw. wie viel Einfluss hat Deine Frau die Liv bei der Auswahl gehabt?

Also das machen wir schon zusammen. Ich habe von meiner Seite natürlich einige Songs vorgeschlagen, vor allem jene, wo ich gedacht habe, dass könnte gesangstechnisch ganz cool klingen. Wir hatten ja schon die Erfahrung gehabt vom ersten „Werk 80“ Album, und daher wussten wir ziemlich genau wie so was ablaufen könnte. Diesmal wollten wir auch durch die Hinzunahme von Orchester und Chor ein wenig die düstere Seite der 80er abdecken, dadurch klingt es diesmal vielleicht auch eine Spur lebendiger als sein Vorgänger, wo doch mehr an Elektronik dabei war. Daher war es von der Songauswahl dann auch ziemlich easy, weil wir im Vorfeld schon bestimmen konnten, dies und jenes hört sich mit Orchester bzw. klassischen Instrumenten sicher gut an. Die Liv hat natürlich auch dem Einen oder Anderen Song vorgeschlagen. „Don’t You Forget About Me“ war so ein Stück. Natürlich auch etwas von A-HA, da sie ja Norwegerin ist, konnten wir ihre norwegischen Helden natürlich nicht weglassen, sonst hätte es wahrscheinlich ein bisschen die Familienkrise gegeben.

Für mich ist die CD – wie übrigens auch sein Vorgänger - rein vom Songmaterial her sowieso und ohne jegliche Widerrede unantastbar. Diskutieren kann man eigentlich eh nur mehr über die Umsetzung.

Ja OK.
Also – ich denk mir mal, wir wollen ja gar nicht in so eine Art Competition mit den Originalen treten. Eigentlich ist es ja eine Spaßsache, das muss man schon mal betonen. Viele Leute nehmen das viel zu bierernst, die versuchen dann aufzuwiegen: Kann man so was wie DEPECHE MODE covern, dann gibt’s andere die sagen, warum habt ihr es denn nicht gemacht bei der Ersten. Dann haben wir die, die sagen das ist zu nah am Original, oder diejenigen denen ist es wieder zu weit weg vom Original. Dann sagen wieder Andere es ist zu soft und natürlich kontern welche es ist zu hart. Also wie Du siehst, man kann es sowieso keinem Recht machen. Für uns ist nur wichtig, dass diese – ja – verrückte Idee, wir als Band haben ja gesagt „wir würde sich das anhören, wenn wir als Metalband solche Lieder nachspielen“, wo man Pop und Wave Stücke ohne richtige Metalgitarren nachspielt, also richtig stilfremd agiert – was übrigens zu Anfang viele Menschen gar nicht verstanden haben – von den Leuten auch angenommen wird. Lustigerweise haben viele erst dann das „Werk 80“ wirklich toll gefunden als schon die ersten Erfolge da waren. Im Prinzip ist von der Songauswahl einmal wichtig, dass uns die Songs gefallen, würden wir auf das Hören was andere wollen, hätte es wahrscheinlich eine Musikrichtung wie Heavy Metal nie gegeben. Das ist aber auch der Spirit von ATROCITY. Wir sind eben eine Band, die gerne mal andere Sachen macht, nicht immer das gleiche Album aufnehmen will. Klar kann man darüber streiten wie jetzt die Umsetzung der einzelnen Songs erfolgte, aber wie bereits erwähnt, jedem kannst du es sowieso nicht Recht machen. Uns gefällt es so und das ist das wichtigste erstmal, und wenn es dann auch vielen anderen Leuten auch noch gefällt – und es hat den Anschein als ob es so wäre – dann sind wir natürlich glücklich darüber.

Zum Coverartwork: Ihr habt ja die Dita von Teese draufgepackt– wie ich meine unglaublich erotisch und lasziv – was gab eigentlich den Ausschlag gerade Dita von Teese fürs Cover zu nehmen und als kleiner Österreich Bezug: Hast Du den Rummel um ihre Person während des Wiener Opernballs mitbekommen?

Das hab ich schon mitbekommen ja. Obwohl wir gerade derzeit realtiv viel unterwegs waren – wir haben ja erst vor kurzem das Video von „The Sun Always Shines on TV“ abgedreht – leider nicht alles, ich hab es auch nicht im Fernsehen mitverfolgen können, aber die Liv hat mir das dann erzählt. Ich finde das schon erstaunlich wie medienpräsent diese Dame mittlerweile ist. Das hab ich zu dem Zeitpunkt, wo ich die Idee mit ihr am Cover hatte gar nicht so bedacht. Da war für mich die Dita als Künstlerin, oder als ganz besonderes Aktmodell, als Fetisch Ikone oder wie auch immer bekannt, auch für den Stil den sie verkörpert, dieses elegante, glamouröse, klassische, genau der Style, der dem entsprochen hat, was mir für unser Cover so vorgeschwebt ist. Ich dachte einfach nur daran, wer könnte das verkörpern, das Düstere, die Darkside, die wir rüberbringen wollten. Das war so der erste Gedanke. Also diesmal wollten wir kein weißes Cover und auch keine Blondine so wie beim Letzten Mal, sondern alles ziemlich düster und wie Du richtig gesagt hast, erotisch, aber erotisch mit Stil. Einfach weil das Konzept dahinter, welches ganz klar an FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD und Konsorten angelehnt ist, ich sag nur „Relax“, da ist diese Idee dann auch so richtig entstanden, gerade zu prädestiniert war für die Dita. Ich hatte diesen düsteren Opernstil im Kopf – im Prinzip, der Vorhang auf dem sie liegt, wenn der fällt geht das Coverartwork erst richtig los. Da musst du mal abwarten was im Inneren des Artworks so alles noch passiert – ich sage nur, es ist ziemlich genial geworden.

Es beweisen ja beide Eurer Coveralben, dass die 80er in punkto Hitunsterblichkeit nicht umsonst als goldene Jahre galten und nach wie vor gelten, siehst Du das ähnlich, oder können wir vielleicht irgendwann auch ein „Werk 90“ erwarten?

Ja da hat mich tatsächlich schon mal der Ein oder Andere angehauen ob wir nicht mal eine „Werk 90“ Scheibe machen sollten. Aber ich bin ja selber ein Kind der 80er Jahre, wir haben ATROCITY in den Achtziger Jahren gegründet, das ist zwar jetzt alles sehr subjektiv, aber auch der Heavy Metal wurde in den 80ern gegründet, die Gothic Szene kommt aus diesem Jahrzehnt – es gibt einfach viel mehr Connections, die auf die 80er Jahre gehen als auf die 90er. Von dem her konnte man den Songs aus dieser Epoche doch auch mehr an Klasse abgewinnen als dies vielleicht in den Neunzigern der Fall war, wo dann ja schon angefangen wurde mit den gecasteten Bands, Dancefloor Geschichten usw., und man hat eigentlich gar nicht mehr auf diese detaillierten Arrangements, die man in den 80ern gut und gerne gemacht hat, Wert gelegt. Tatsächlich driftete die Musik der 90er immer mehr in diese MODERN TALKING Scheißecke ab, es gab zwar auch schon in den 80er Jahren viel Schrott, das muss man ganz klar sagen, aber es gab doch zumindest mal wirklich amtliche Nummern, wo man selbst als Metaller sagen kann, das sind Nummern zu denen hat man auch heute noch Bezug. In den 90ern gab es halt schon viel Krampf. Ich will zwar jetzt nicht alles verdammen, weil zum Beispiel die MADONNA – deren 80er Zeug find ich jetzt nicht so prickelnd, aber die hat dann Mitte/Ende der 90er dann doch schon Songs gehabt, wo ich sagen muss: OK das ist gar nicht mal so schlecht.

Apropos MADONNA: Die Liv ist ja ein riesengroßer MADONNA Fan und wir haben uns die erst letztlich live angesehen. Das ist schon eine gigantische Show, das muss man ganz neidlos anerkennen. Die hat ne super Live Band dabeigehabt, super Musiker. Mein lieber Scholli, da hat’s Haus gerockt. Muss man sagen, auch wenn man nicht unbedingt ein Popfan ist.

Eure Single "Smalltown Boy" ist ja in die Deutschen Alternative Charts auf Platz 19 eingestiegen! Ist jetzt die Erwartung an das Album auch definitiv der Charteinstieg, oder kann man so was nie in irgendeiner Weise erwarten?

Zum einem machen wir die Musik ja nicht um irgendwo in die Charts zu kommen. Zum Anderen so was – klar freut man sich, vielleicht fiebert man auch ein bisschen mit, weil im Prinzip ist es ja auch eine Bestätigung, dass viele Menschen Deine Musik gut finden – kann man natürlich nicht prophezeien. Sicher ist es auch Motivation und man kann den Leuten bei zukünftigen Tourneen vielleicht von der Show her etwas mehr bieten. Im Endeffekt ist ein Charteinstieg auch doch so ne Art Wink mit dem Zaunpfahl, weil Deine Fans, Dein Fankreis Deine Arbeit einfach cool findet. Ich kann mich wirklich noch gut erinnern an die Zeit wo die erste „Werk 80“ rauskam, da hatte wirklich kein Schwein damit gerechnet, dass das so abgeht. In der Chartwoche selber waren die Platten komplett ausverkauft, man hat dann tatsächlich Shipments von Österreich direkt wieder nach Deutschland zurückgeleitet, weil die Regale leer waren. Im Prinzip wurden wir einfach überrannt mit dem was da passiert ist. Man hat dadurch auch den Charteinstieg in Österreich verpasst, in Deutschland konnte man ein bisschen was auffangen. Es ist im Prinzip damals allen Erwartungen entgegen, viele Leute meinten ja das wird eh nix, abgegangen. Wie es diesmal aussieht, ehrlich ich weiß es nicht. Mit den Verkaufszahlen von damals – damals wurde ja noch gewichtet Verkauf und Tipper – da würden wir wahrscheinlich Top 10 oder sogar Top 5 landen. Aber gut, die Zeiten ändern sich – mittlerweile leiden alle drunter, dass halt weniger verkauft wird, aber wir schauen einmal. Ich sehe das eher gelassen, wenn es gut gefällt und es erfolgreich wird ist es gut. Natürlich ist so was auch für die Plattenfirma nicht unwesentlich. Man steckt viel Geld in so eine Produktion, Orchester, Chor – also nicht nur Blut, Schweiß und so weiter.

„Smalltown Boy“ (BRONSKI BEAT) wird mit zaghaften, aber doch vorhanden Screams unterlegt, wobei ich persönlich hätte mir bei manchen Kompositionen doch ein wenig mehr Mut gewunschen, oder war die Maxime, Hey Leutz, lasst uns ja diese Klassiker nicht irgendwie zerstören?

Also im Prinzip hast Du da gar nicht so unrecht. Wobei so zaghaft finde ich diese Screams jetzt gar nicht, die sind echt brutal gewesen, man hört sie nur nicht ganz so laut, aber da hab ich schon alles gegeben. Ich kann nur jedem empfehlen die Platte auf Kopfhörer anzuhören. Da ist wirklich geil! Ich weiß nicht, aber ich glaube Du hast jetzt sicher noch diese Advanced Mixe mit diesem Voice Over Kram?

Stimmt!

Die sind zwar im wesentlichen schon die finale Versionen, aber im Endeffekt wenn Du Dir das fertige Resultat mal am Kopfhörer anhörst, da hört man soviel geile Feinheiten raus, es ist einfach super wie breit das Ganze geworden ist, auch von der Musikalität her. Ich finde es generell schon falsch gänzlich an dem Charakter solcher Songs anzukratzen. Ich finde es wie wir das umgesetzt haben sehr homogen, das ist harmonisch abgestimmt mit den Gesängen, an den Stellen wo es krachen soll, da kracht es auch. Man arbeitet ja auch mit Chor, weißt Du wie schwierig das war so viele Leute unter einen Hut zu bringen. Ich hab die Platte ja auch produziert und selber gemischt, also es war unglaublich viel was man machen musste. Es sind im Endeffekt wahrscheinlich hundert Musiker die man da am Album hört und das war dann natürlich dementsprechend aufwendig. Ich würde es auch nicht in Ordnung finden, wenn man die Ausrichtung des Ganzen jetzt nur von einem Blickwinkel her machen würde, als nur auf die Härte setzen, ich fand es musikalisch so wie wir es schlussendlich gemacht haben ausgewogen und cool. Das heißt aber jetzt nicht, dass es keine harten Stellen auf dem Album gibt, da sind zum Teil weit härtere Sachen dabei als auf dem ersten Werk.

Am Besten gelungen ist für mich die Verbeugung vor der NDW Nummer „Keine Heimat“, Du ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass das Original von IDEAL ein derart knackig, schneller Wüstling war.

Ne das war es auch nicht. IDEAL haben das ja mehr so auf die sarkastische, humoristische Art gemacht, das hat dann schon fast ein wenig depressiv geklungen. Nichtsdestotrotz waren IDEAL absolute Vorreiter der neuen deutschen Welle, deswegen haben wir auch einen Song von ihnen auserkoren. Zum anderen haben IDEAL ja auch durch ihre kontroverse Art und Weise, ich nenn’s mal durchaus politisch, für Furore gesorgt. Uns hat es trotzdem gefallen jetzt nicht einen ihrer Superhits zu covern, wie „Blaue Augen“ oder so, sondern „Keine Heimat“ hatte für uns auch vom Thema her viele Reize. Das entstammte ja noch zur Zeit des Kalten Krieges, hat aber heute noch seine Berechtigung, denke nur an Amerikanisierung, Globalisierung, der ganze Song sagt mit wenigen Worten unglaublich viel aus. Das wollten wir unbedingt mit der nötigen Härte rüberbringen.

Der Nick Barker ist ja jetzt bei ATROCITY und LEAVES’ EYES eingestiegen und die Alla Fedynitch (ex PAIN, ENEMY OF THE SUN, Eyes of Eden) wird bei Euch als Bassistin mit auf Tour gehen! Allein ich kann außer dem Castle Rock Festival im Juli keine Tourdaten für ATROCITY finden – aber da kommt schon noch was oder?

Ja da ist viel im Background gerade. Da kommt noch einiges.
Wir machen zum Einem eine Asien Tour. Die müssen wir aber erst abstimmen, weil irrsinnig viele Festivals in der Pipeline sind, da müssen wir ein wenig aufpassen, dass die sich nicht überschneiden. Eine separate „Werk 80“ Tour wird auch noch kommen, es gibt derzeit ein Angebot mit einer sehr großen Band mitzugehen, das wäre die eine Variante, die Andere ist, dass wir selbst eine Headliner Tour fahren. Das sind aber die Sachen die halt derzeit so abgestimmt werden müssen. Definitiv kommen aber diverse Festivals dazu, auch im nicht deutschen Raum, was weiß ich Bulgarien, Spanien usw. Für Südamerika liegt auch eine Anfrage am Tisch, also Du siehst, da muss noch so einiges sondiert werden, auch weil wir studiotechnisch ein wenig gebunden sind, es ist eine ATROCITY DVD in Planung. Wie gesagt, der Wille ist da alles unter einen Hut zu bringen, in der Praxis wird es dann sicher so aussehen, Tourbus raus, rein ins Studio und dann wieder Tourbus usw.

Wie schaut’s mit einem Auftritt beim Masters of Rock aus?

Ja da ist es so, dass eine Anfrage gelaufen ist, ich weiß aber echt nicht, ob das dieses Jahr noch klappt. Wir werden auf dem Rockmania Festival eine Headliner Show spielen, da spielen am anderen Tag J.B.O. Wir wollen diesmal halt wirklich auch aufs Ausland Rücksicht nehmen. Es war ja so, dass wir bei der ersten „Werk 80“ Platte sehr viel in Deutschland gespielt haben – meiner Meinung nach schon zu viel – und wenn ich dann an Länder wie Italien denke, wo wir jetzt schon die fetten Stories haben, mehrere Seiten plus Poster, gerade eben hab ich ein Interview für ein griechisches Magazin gemacht, diese Leute wollen auch alle das wir bei ihnen spielen, es wird auch ein Festival in Portugal sein, wo wir runterfliegen. Ich hab alleine für Spanien derzeit vier oder fünf Tourangebote, da wirst du wahnsinnig echt.

Die Voice Overs auf der Promo hast Du ja bereits angesprochen - ist das heute schon zu einem Mittel geworden, dass unbedingt und zwingend notwendig ist??

Es scheint schon.
Das Label hat uns darum gebeten es zu machen. Ich war zwar nicht begeistert davon, einfach weil man so was als Künstler nicht wirklich cool findet. Wir haben dann aber gesagt, gut wenn es denn sein muss, dann möchten wir es auf unsere Weise machen und ich hab die Liv drum gebeten, ob sie nicht Lust hätte das für uns zu tun. Bei uns gibt es da so einen Klassiksender, den hör ich ganz gerne, wenn ich die ganze Studioarbeit hinter mir gelassen hab. Und die haben da so eine ganz sanfte und schöne Stimme drauf. Darum haben wir es dann auch als Bedingung gestellt, dass wenn schon Voice Overs drauf sollen, dann wenigstens in einem halbwegs erträglichen Zustand.

So quasi „Keep it in the Family“

Ja obwohl ich denke wenn man dann so wen wie die Liv als Voice Over hernimmt, da gibt es wahrscheinlich tatsächlich Leute die das gerade deswegen schon sammeln werden.

Zum Abschluss würde ich noch gerne Deine aktuellen Top 5 wissen:

Uh ob die jetzt so topaktuell sind weiß ich jetzt nicht…
Die neue LAMB OF GOD find ich geil, wobei so neu ist die eh nimmer.
Ach ich hab mal wieder die erste NASTY SAVAGE rausgepackt, das ist ganz lustig, die lief bei mir im Auto auf und ab.

Sehr, sehr geile Band!

Ja Super, Super Band!
Ähem - HATEBREED gefällt mir, auch das neue Album, find ich eine geile Scheibe.
Mal überlegen Du!
Schreib ruhig mal Klassikradio rein. Das hör ich mir wirklich super gerne an. Das ist einfach mal bisschen zum Runterkommen von dem ganzen Stress den man hat.
Was hab ich mir da noch so angehört in letzter Zeit, mein Gott Du stellst mir echt schwere Fragen.
Ah ja – die LAIBACH – „Volk“, die find ich auch geil!

Das faszinierende bei diesen Playlist Sachen ist, ich hab bis jetzt kaum einen Musiker, der sein eigenes Album in die Playlist gepackt hat.

Gut ja. Das könnte ich zwar jetzt auch sagen, weil ich mir das Teil auch wenn es schon fertig ist, auf den verschiedensten Anlagen noch mal anhöre, aber irgendwie würde ich mir da ein wenig komisch vorkommen.

Ok Alex, Danke für das auführliche Gesrpäch und Alles Gute noch!

Du ich hab zu danken!


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