Interview: FIGHTER V - Dave Niederberger

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Die Kernbotschaft unseres Debüt-Albums ist tatsächlich „Nicht aufgeben, dranbleiben, und immer weiter nach vorne".

Die blutjungen Schweizer FIGHTER V sind nicht ganz neu im Geschäft. Bereits als HAÏRDRŸER frönte der Fünfer den glorreichen 80s. Mit neuem Namen, und dem neuen Album "Fighter V" ist jetzt aber erst mal Schluss mit Lustig - oder doch nicht?

Text: Sandy
Veröffentlicht am 17.11.2019

Ihr kommt gerade von einer Club-Tour mit THE NEW ROSES. Wie ist es euch ergangen?

Bisher sehr gut. In Hamburg wurde unser Set von 45 Minuten kurzerhand auf 90 Minuten ausgedehnt (infolge gesundheitlicher Probleme von THE NEW ROSES). Darauf waren wir zwar nicht wirklich vorbereitet, aber wir hatten eine super Zeit mit den Hamburgern und so wie es sich anhörte, diese mit uns auch. Wir hoffen, schon bald in den hohen Norden von Deutschland zurückkehren zu können. Die Hamburger haben uns sehr herzlich aufgenommen. Das werden wir ihnen so schnell nicht vergessen. Überhaupt muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass wir bisher beim deutschen Publikum immer mit sehr viel Wohlwollen und Begeisterung empfangen wurden. Wir werden unser Bestes geben, den Vorschusslorbeeren auch in Zukunft gerecht zu werden. Aber auch die Jungs von THE NEW ROSES sind sehr sympathische, und umgängliche Typen. Beim Gig in Stuttgart, wo die Bühne ziemlich eng war, durften wir beispielsweise kurzerhand ihre Backline benutzen, so dass wir mehr Platz auf der Bühne hatten. Das war eine sehr freundschaftliche Geste, und bei weitem nicht selbstverständlich für einen Support Act.

Wie kam es zur Wandlung von HAÏRDRŸER zu FIGHTER V?

Unser erstes Projekt HAÏRDRŸER war für uns primär eine Hommage an die 80er-Ära. In der ersten Zeit spielten wir als HAÏRDRŸER auch fast ausschließlich Cover-Songs. Die Musik nahmen wir immer ernst, auch als wir anfingen, eigene Songs zu schreiben - uns selbst, das Image und unser Auftreten weniger. Das heißt, wir drifteten immer mal wieder weg von der Hommage, hin zur Persiflage. Als wir uns vor ca. drei Jahren dafür entschieden, von nun an wirklich alles für unseren gemeinsamen Traum einer erfolgreichen, ernst zu nehmenden Band zu riskieren, wurde ein Namenswechsel immer naheliegender. Diesen vollzogen wir im letzten Frühjahr. Auch der Sound hatte sich über die letzten Jahre verändert. War es zu Beginn noch Glam Rock, so würden wir unseren jetzigen Sound wohl am ehesten als Stadionrock oder Melodic Rock bezeichnen.

HAÏRDRŸER -Backkatalog Vs. "Fighter" von FIGHTER V - wo liegen die Unterschiede?

Kurz und knapp: HAÏRDRŸER war Glam Metal. Unsere gemeinsame Passion für Rockmusik der 80er Jahre ließ jedoch von Anfang an keine Zweifel offen, wie unsere Mission mit FIGHTER V lautet: Stadionrock ohne Wenn und Aber. Und ich glaube einige Dur-Akkorde sind Moll-Akkorden gewichen.

Was war eure Inspiration, bzw. welche Vision steckt hinter "Fighter"?

Die Kernbotschaft unseres Debüt-Albums ist tatsächlich „Nicht aufgeben, dranbleiben, immer weiter nach vorne!". Solche Aussagen bildeten die Inspiration für einige Songs (u.A. den Titeltrack), und das Image. Auch für den Namenswechsel war dies die Grundlage. Wer keinen Mut zum Träumen hat, dem fehlt auch die Kraft zu kämpfen. Die Geschichte des Fighters bedeutet für uns aber auch etwas sehr Universelles. Jeder musste schon einmal in irgendeiner Form kämpfen. Das muss nicht immer physisch sein, kann aber häufig genauso viel, oder sogar noch mehr Kraft und Durchhaltevermögen verlangen.

Die Schweiz ist eine Hard und Heavy-Nation, dank KROKUS, GOTTHARD, CHINA oder auch CELTIC FROST - würdet ihr das so unterschreiben?

Ja absolut, auch der letztgenannten Band bin ich persönlich nicht abgeneigt, gefällt mir gut. Ich würde diese Liste vielleicht noch
um ELUVEITIE ergänzen.

Die Szene in Österreich ist leider kleiner. Welche Kollegen aus dem östlichen Nachbarland haben trotzdem bei euch Eindruck hinterlassen?

Ganz spontan kommt mir natürlich FALCO in den Sinn. Seine Musik gefällt mir sehr gut. Und dann natürlich die Jungs von SERGEANT STEEL. Eine großartige Band, und ich glaube doch eine der wenigen im Bereich Hard Rock aus Österreich, oder? Wir hatten schon einige Gigs zusammen mit den Jungs, immer sehr spaßig. Ganz ehrlich, wenn ich mir ihre Songs anhöre ist es für mich erstaunlich, dass die Band nicht regelmäßig auf den großen Festivals spielt. Auch live sehr empfehlenswert.

Weitere Gigs und Aktivitäten zum "Fighter" Album?

Bis Ende des Jahres touren wir nun noch durch die Schweiz, und dann beginnt nach einer kurzen Neujahrspause die Winter/Frühlingssaison 2020. Da tut sich gerade einiges, leider aber noch nichts öffentlich, deshalb sei an dieser Stelle noch nichts verraten. Die nächste Single dürfte wohl auch schon bald erscheinen, und eine vierte Auskoppelung ist für die erste Jahreshälfte 2020 in Planung, selbstverständlich jeweils mit Musikvideo. Und dann beginnt auch schon bald wieder die Songwriting-Phase. In spätestens zwei Jahren soll der Nachfolger erscheinen. Wie ich das Musikbusiness einschätze, kann es auch sehr schnell wieder vorbei sein mit dem Aufstieg, also müssen wir uns sputen.

Wann kommt ihr nach Österreich?

Am 04. Januar nach Vorarlberg zur Jahresparty des Devil Rider MC. Die Tourplanung für nächstes Jahr ist gerade im Gang, und ich hoffe, wir schaffen es noch öfters in euer Land.

Ihr habt einen eigenen Van. Erzähl uns bitte die lustigste Anekdote in Zusammenhang mit eurem Tourmobil!

Haha, unser Fahrer (ich werde keinen Namen nennen) hat vor einiger Zeit morgens um 03:00 Uhr den falschen Treibstoff getankt: Benzin statt Diesel. Da hieß es dann alle aussteigen, Wagen abschleppen lassen und eine Bleibe suchen für die Nacht, waren wir doch 2,5 Stunden von Zuhause entfernt. Das war Anfang letzten Winter glaube ich - eine magische Nacht!

Wer sollte FIGHTER V antesten, warum und wie/wo?

Jeder der ein Faible für melodischen Hard Rock hat, und/oder sich aufputschen will für die nächste Herausforderung. Wenn ihr die Band unterstützen wollt, dann freuen wir uns sehr. Ihr könnt das Album über einschlägige Plattformen kaufen, oder direkt bei uns im Webshop bestellen. Via Spotify oder Youtube kann man die Musik natürlich auch umsonst antesten.


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