Interview: WALKING RUMOR - Kenio, Anders, Andreas und Jacob

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Einer kann ohne die anderen nicht stehen. Wir sind WALKING RUMOR und das ist es, wie wir klingen

Im Rahmen des neuen Albums "Symbiosis" haben wir WALKING RUMOR zum Interview gebeten

Text: Corona
Veröffentlicht am 25.03.2020

Hi! Zuerst mal danke, dass du dir die Zeit nimmst und meine Fragen beantwortest! Ich bin dir sehr dankbar! 

Kannst du mir ein kurzes Bandprofil über eure Geschichte, euren Einfluss und euren Style geben?
Ich (Kenio) und Andreas waren in der Band vor WALKING RUMOR und als die Band sich teilte, wussten wir nicht, ob wir weitermachen sollten oder nicht, da alles gegen uns zu dieser Zeit war. Andreas ermutigte mich, einen neuen Anstoß zu geben, also suchten wir neue Mitglieder über Facebook Foren. Wir entschieden, dass das, was wir erschaffen wollten, etwas komplett anderes sein musste, als wir bisher gespielt hatten und wir mussten hundert prozentig ernst zu uns selbst sein, was wir konnten und was wir nicht konnten. Ich war der einzige Vokalist zu dieser Zeit und war mir selbst bewusst, dass meine Fähigkeiten mangelnd sind bei manchen Stellen, also brauchten wir einen weiteren Vokalisten, der stark war in diesen Bereichen, wo ich es nicht war. Wir fanden Anders, der ein großartiger Vokalist ist – wir hatten schon entschieden, dass wir ihn nicht auswählen, weil er krank war während seiner Audition, aber wir gaben ihm eine neue Chance und er hat uns umgeworfen. Zusätzlich, dass er großartig ist in dem was er tut, war er auch ehrlich zu uns und sagte, in welchen Bereichen er sich nicht sicher fühlte, deswegen waren zum Schluss zwei Vokalisten in der Band, weil Anders und ich uns wirklich gut ausgleichen. - Kenio

Ich denke unsere Einflüsse wechseln, abhängig von wem wir uns im Moment inspiriert fühlen. Als wir zum ersten Mal zusammen mit Musik schreiben starteten, waren wir alle beeinflusst von Bands wie LINKIN PARK und PAPA ROACH, welche vermutlich die Hauptquelle für unseren Stil sind, der von vielen als Nu-Metal kategorisiert wird. - Andreas 

Wie habt ihr euren Style gefunden?

Unser Stil und Genre sind nicht in Stein gemeisselt und werden es auch vermutlich niemals sein. Wir sind ein paar Jungs, welche es lieben gemeinsam Musik zu machen. Wir kommen alle von einer Vielzahl aus musikalischen Hintergründen und wir sind alle offen für die Ideen und Vorlieben anderer. Wir einigten uns, etwas zu schreiben zu versuchen, was jedem in der Band gefällt zu spielen, so dass sich niemand ausgeschlossen fühlt oder gezwungen Songs spielt, die man nicht genießen kann. Künstler wie LINKIN PARK, PAPA ROACH oder BRING ME THE HORIZON sind Künstler, mit welchen wir aufwuchsen und hörten, die dieses Genre auch mitgestalteten. Ich glaube, man kann sagen, dass wir ein großes Gefäß hatten, wo wir alle etwas dazu beigetragen haben und wir rührten den Löffel darin. - Jacob 

Was ist heute anders im Vergleich zu eurem Start 2017?

Hauptsächlich unsere Erfahrung und Kompetenz innerhalb der Industrie. Wir haben eine Menge gelernt seit unserer ersten Single “Proud Of Me” in 2016. Wir sind alle besser geworden, in dem was wir individuell tun und unser Songwriting hat sich ebenfalls verbessert. Überhaupt sind wir gewachsen und haben unsere Fanbase, welche wir total lieben. Sie hat eine eigene Community für unsere Musik ins Leben gerufen, welche surreal und cool für Besucher ist. Wir sind für immer dankbar für diese Unterstützung. Die Band wurde mehr aufmerksamer, wo wir sind und was wir gerade tun. - Anders

Wie kam es zu dem Bandnamen WALKING RUMOR?

WALKING RUMOR war nicht der erste Name bei dem wir blieben. Während des Prozesses die Band zu gestalten, wollten wir, dass alle mit dem Bandnamen zufrieden sind, so -wie schon vorher erwähnt- dass wir einen Namen haben, hinter dem alle stehen. Eine Menge verschiedener Namen wurden herausgeworfen und immer als wir uns für einen entschieden haben, fanden wir heraus, dass dieser bereits vergeben war. Dann kam der Name WALKING RUMOR, welchen wir alle liebten, weil dieser inspiriert war von laufenden Gerüchten von mir (Kenio) und Andreas mit einer neuen Band. Zugleich bedeutet der Name nichts and lässt die Musik den Namen definieren und nicht den Namen die Musik. - Kenio

Wie war das Arbeiten an eurem neuen Album „Symbiosis? Wie kam es zu dem Album Namen? Bitte erzählt mir über die Entstehungsgeschichte …

Es war unser bevorzugtes Label Mighty Music, das uns ermutigte, ein full-length Album zu schreiben. Wir hatten schon eine EP veröffentlicht und zwei Singles, also dachten sie der nächste Schritt sollte ein full-length Album für uns sein. Um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass wir mehr Zweifel über irgendetwas zuvor hatten, weil ein full-length Album zu schreiben, niemals zur Diskussion stand. Wir waren zwei Jahre zusammen und die Dinge verliefen so schnell, dass wir gar keine Zeit hatten zu verstehen, warum wir nach einiger Zeit ja dazu sagten. Wenn du eine Art Anfrage von deinem Label bekommst, musst du es tun, oder nicht? Also sahen wir einander an und stimmten zu, dass wir diese Challange anpacken. - Jacob

An dem Album zu arbeiten war eine bildende Erfahrung. Wir hatten nicht viel  Führung während der Vorproduktion, außer das, was wir bei anderen mitbekommen haben, was getan wird  und wir haben alle Aufnahmen für uns in unserem Home-Made Studio gemacht. Wir wussten wie man mit einer Studio Software arbeitet, also war es eine Kurve des Lernens, was natürlich zählte. Der wirkliche Unterschied wie wir das Album betitelten kam, als wir entschieden die Aufnahmen zum Endprozess zu LAK Studios zu schicken. Claudio Andersen im Producing und Chris Kreutzfeldt im Mixing/Mastering zu haben, konnte keine bessere Wahl für uns sein. Ihre Erfahrung in diesem Genre, machte sie zu Gedankenlesern, wie, dass sie wussten, was wir tun wollten bevor wir es noch gesagt haben. Sie nahmen sich wirklich Zeit für uns und hatten keine Angst das ganze Ding auseinander zu nehmen und es wieder zusammenzusetzen, weil sie so gut darin sind, zu sehen, was andere übersehen haben. - Andreas

„Symbiosis“ repräsentiert, was das Album versucht auszudrücken. Es ist eine Definition aus einer Zusammensetzung aus all diesen Genres in eines, das den Sound gestaltet, das ist WALKING RUMOR. Einer kann ohne die anderen nicht stehen. Wir sind WALKING RUMOR und das ist es, wie wir klingen. - Kenio 

Was ist dein persönlicher Lieblingstrack auf der CD?

Die Lieder sind wie unsere Babies; natürlich haben wir unsere Lieblinge, aber wir lieben alle von ihnen. Jede Nummer hat seine eigene Entstehung, Geschichte und Wahrheit im Hintergrund. Zum Beispiel, als wir an „Rest in Defeat“ gearbeitet haben, schlug Claudio vor, dass Kenio seinen Rapteil zu screamen versuchen sollte anstatt ihn zu rappen. Nur weil ein Part zum Rappen geschrieben wurde, bedeutet nicht unbedingt, dass man das auch tun soll. Diese Denkart zieht sich durch jeden Track und macht das Album zu etwas total Unerwartetem. - Anders

Erzähl mir, wie genau läuft das Songschreiben ab in der Band und woher nehmt ihr eure Inspiration für neue Songs?

Wenn wir Musik - für gewöhnlich -  schreiben, möchten wir alle im gleichen Track vorkommen und werfen Ideen in die Runde, welche wir versuchen zu lenken in unserer laufenden Schreibphase. Es ist nicht so, dass es nicht funktioniert, aber gegenüber anderen Strategien fühlt es sich mehr effizient an. Meistens senden wir unsere Ideen zu Andreas oder Anders, lassen sie daran magisch arbeiten und lassen sie ein Demo für uns präsentieren. Von da an diskutieren wir welche Teile wir mögen und was nicht gekürzt wird. Das Schreiben im Kreis neigt manchmal einfach zu passieren, wir können es nicht kontrollieren, wenn die Inspiration ausblieb. Manchmal, wenn wir nach Inspiration suchen, versuchen wir uns von den Künstlern zu entfernen, die wir normalerweise hören, weil es schnell in einem gleichen Sound enden kann oder wir zu bequem sind, um uns aus unserer vertrauten Zone zu bewegen. - Kenio

Was für Highlights hattet ihr in eurer Bandgeschichte? Kannst du mir mehr darüber erzählen?

Da gibt es viele und ich weiß gar nicht welche ich auswählen soll. Dänemark zu repräsentieren am Global Battle of the Bands in Berlin als unser fünftes Konzert, das war irgendwie verrückt. Auf Europatour mit ILL NINO, EKTOMORF, MY DEAR ADDICTION und SAREA war ebenfalls eine Erfahrung. Als Support für CRAZY TOWN in Kopenhagen war auch ein Traum, der in Erfüllung ging. Das Spielen in einer verrückten Höhle mit CARPARK NORTH auch. Da gibt es so viele! - Jacob

Was sind eure Lieblingsbands? Was für Musik hört ihr in eurer „Freizeit“?

Wie vorher schon erwähnt, haben wir alle verschiedene musikalische Hintergründe, so variiert es natürlich von Mitglied zu Mitglied wen wir hören. Gemeinsame Bands wären Künstler wie ISSUES, SLAVES, PAPA ROACH, NOTHING MORE, LINKIN PARK, COLDRAIN und BRING ME THE HORIZON. Ich persönlich bin süchtig nach SLEEPING WITH SIRENS, BEARTOOTH, I PREVAIL und NF. Speziell nach einen Track namens „When I Grow Up“ von NF. - Kenio 

Gibt es Bands mit denen ihr gerne spielen würdet?

Neben denen, die wir schon erwähnten, welche wir gerne hören? LIVLOS von Dänemark, FIVE CRUMBS von Deutschland und wir würden es lieben mit MY DEAR ADDICTION und SAREA von Schweden wieder zu spielen. - Anders

Irgendwelche Pläne oder Projekte für die Zukunft? Was sind eure Ziele?

Diese Band verändert sich immer und das ist eine Qualität, welche ich persönlich daran liebe. Natürlich planen wir eine Tour mit unserem Album „Symbiosis“, welches am 10. April veröffentlicht wird. Wir sind oder sind noch nicht im Schreibprozess für das nächste Album – da kann ich jetzt nicht spoilern. Unser Ziel ist es hier rauszukommen und unsere Fans zu treffen, wo diese sind. Wir möchten mit allen reden und verstehen, woher alle kommen. Sie lassen uns motiviert bleiben, in dem was wir tun und wir möchten, dass sie wissen, dass wir ihnen zuhören. - Jacob

Ich arbeite als Botschafter für das Global Battle of the Bands (Dänemark), welches in Mai in Odense stattfinden wird, also gibt es da auch viel dafür zu tun. - Kenio 

Was für Ratschläge habt ihr für andere (jüngere) Musiker? Was würdet ihr ihnen sagen?

Sei ehrlich mit deinem Handwerk und lässt dir von niemanden einreden, es kann nicht getan werden. - Jacob

Finde einen anderen Wert als nur deine Musik für deine Fans zu begleiten und mitleben, weil Musik nichts kostet und du Menschen einen Grund geben musst, damit diese dir folgen. - Kenio

Finde heraus, was dein Ziel ist und warum. Gib jeder Richtung einen Grund sich weiter anzustrengen. Ein Abkommen mit einem Label ist oder ist nicht notwendig, was du brauchst. - Andreas 

Schätze deine Fans und hör zu, was sie dir zu sagen haben. Lass ihre Geschichte deine Inspiration sein. - Anders 

Irgendwelche letzten Worte für Stormbringer Leser?

Wenn es irgendwie zustande kommt und das hier gelesen wird, danken wir sehr und schätzen die Aufmerksamkeit. Wir wissen, dass es da draußen tausende Bands gibt, aber es wurde sich für uns entschieden, das hier zu lesen und dafür werden wir immer dankbar sein. Wir hoffen, wir werden auf Social Media besucht und auf dem Lieblingsstreaming-Service gefunden. 


Danke sehr für dieses Interview!
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft!


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