Interview: KAISER FRANZ JOSEF - Sham

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Das Rockfield wirkte auf uns richtig surreal, wie aus einer anderen Welt. Du siehst das Piano auf dem "Bohemian Rhapsody" von Freddie Mercury geschrieben wurde, und stehst an dem Platz wo die Tochter des Eigentümers Federball mit Robert Plant gespielt hat. Diesen irren Vibe galt es dann innerhalb von sieben Tagen einzufangen.

Sham und Co. wandelten für ihr neues Album "III" auf den Spuren von wahren Legenden. Nach erfolgreichen Album-Aufnahmen in einem der legendärsten britischen Tonstudios, wartet das Trio gespannt darauf, das neue Material auch Live präsentieren zu dürfen.

Text: Sandy
Veröffentlicht am 28.07.2020

Hallo Sham! Gratulation zum neuen Werk „III“. Die äußerst kurzweilige Platte besticht durch Eingängigkeit, wie auch eine lange Halbwerts-Zeit. Wie war eure Herangehensweise an das Album?

Vielen Dank für das Lob! Wir waren dieses Mal sehr entspannt, und haben den kreativen Flow einfach kommen lassen. Schließlich hat sich dieses Potpourri von sehr inspirierten Momenten zu einem ganzen Album verdichtet. Die Enstehung war tatsächlich ein rein intuitiver Prozess.

Wie gestaltete sich die Zeit mit Tom Dalgety  (Grammy-nominierte Producer; u.a. PIXIES, RAMMSTEIN, ROYAL BLOOD, GHOST) in den geschichtsträchtigen Rockfield Studios?

Zuerst einmal war die Anreise ein echt geiler Hölllenritt. Wir sind mit unserem Bandbus durch sechs Länder getingelt, inklusive Fähre. Nach rund 1800 zurückgelegten Kilometern sind wir schließlich angekommen. Danach hieß es auch gleich ausladen, aufbauen und einstöpseln. Das Rockfield wirkte auf uns richtig surreal, wie aus einer anderen Welt. Du siehst das Piano auf dem "Bohemian Rhapsody" von Freddie Mercury geschrieben wurde, und stehst an dem Platz wo die Tochter des Eigentümers Federball mit Robert Plant gespielt hat. Diesen irren Vibe galt es dann innerhalb von sieben Tagen einzufangen.

Zur Musik: Die einzelnen Akteure setzten ihre Fähigkeiten durchwegs songdienlich ein. Ihr habt mehr Spaß am Song an sich, als an Solo-Eskapaden?

Wir haben es gerne kernig, und wie du sagst songdienlich. Tom Dalgety hat da auch noch dazugeholfen. Die Demos wurden zwar fast eins-zu-eins umgesetzt, aber ein paar wenige aber wichtige Veränderung haben wir mit Tom trotzdem vorgenommen.

Welche Optionen bietet ein Album-Release zu Corona-Zeiten?

Ich denke, dass uns dadurch doch mehr Aufmerksamkeit zu Gute kommt. Große Bands machen ja derzeit nach Möglichkeit Pause. Für kleinere Formationen wie uns bietet das durchaus eine Chance, von sich reden zu machen. Nachteil ist natürlich, dass wir unmittelbar keine Gigs spielen können. Wenn dann die Tourneen losgehen, ist das Album fast schon wieder ein alter Hut.

KAISER FRANZ JOSEF bestehen nun seit zehn Jahren.  Ihr habt euch von sehr bemüht wirkenden Jungspunden zu einer ernstzunehmenden Institution entwickelt. Wie würdet ihr eure Entwicklung in den vergangenen Jahren umschreiben?

Ich denke, dass wir erwachsen geworden sind, denn man wächst mit den Aufgaben. Mit dem ersten Album waren wir zum Beispiel noch nicht dort, wo wir sein wollten. Das ist jetzt anders.

Auf welche Erfolge blickt ihr besonders stolz zurück?

Wir haben uns schon einige Kindheitsträume erfüllen können. Die Slots bei Rock am Ring bzw. Rock im Park zählen dazu, genauso wie der Auftritt am Wacken Open Air. Wir waren zweimal beim Amadeus Award dabei, und  diverse Tourneen, unter anderem mit AIRBOURNE und BILLY IDOL waren extrem cool.

Ihr seid zu dritt. Welche Vorteile oder auch Herausforderungen siehst du in dieser klassischen Power-Trio-Besetzung?

Ein ganz deutlicher Vorteil sind die vereinfachten organisatorischen Tätigkeiten. Außerdem musst du die Gage nur durch drei teilen (lacht). Das Singen und Gitarre spielen gleichzeitig ist dafür eine große Challenge. Da heißt es viel üben, bevor es ins Studio oder auf die Bühne geht. 

Alles Gute, und viel Erfolg mit „III“!

Vielen Dank, und danke für euren Support!


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