Interview: ENDSEEKER - Lenny, Jury

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Generell sehen wir Meinungsfreiheit als hohes Gut. So ist es auch richtig, dass jeder seine Meinung äußern kann. Allerdings sollte man differenzieren, wenn es zu "Meinungen" zu wissenschaftlichen Thesen geht. Wissenschaft sollte man mit Wissenschaft begegnen - also mit Studien und Untersuchungen und nicht mit einem YouTube-Diplom.

"Mount Carcass" zeigt, wie modern und kurzweilig alte Schule sein kann. Lenny und Jury sprachen mit uns über schwere Zeiten, skrupellose Bergsteiger und den richtigen Kniff beim Sound-Engineering!

Veröffentlicht am 16.04.2021

Nicht auf Tour gehen zu können tut weh - doch statt Trübsal zu blasen, lassen die Hamburger Death Metaller ENDSEEKER mit ihrem aktuellen Langspieler "Mount Carcass" kräftig Dampf ab und spendieren allen Entzugsgeplagten eine deliziöse Runde Trost mit dem Vorschlaghammer. Doch damit nicht genug - Sänger Lenny und Klampfer Jury sind in bester Plauderstimmung und offenbaren uns zahlreiche Details über ihre Texte, die Produktion und das Kreuz mit den YouTube-Diplomen! Here we go!

Hi Leute - wie geht’s wie steht's?

Lenny: Soweit ganz gut! Die Spannung steigt!

Jury: Ja, alles super hier. Kommenden Freitag erscheint endlich "Mount Carcass" und wir sind natürlich mittendrin in der Promo-Phase. Das Feedback der Presse ist bisher wirklich positiv, was uns total freut. Wir sind jetzt aber auch total gespannt, was unsere bisherigen Weggefährten und neue Fans dazu sagen!

Aufrichtigen Glückwunsch zu "Mount Carcass"! Ich nehme an, ohne Corona hättet ihr so schnell keine neue Platte rausgehauen?

L: Danke dir! Ja, ursprünglich war erstmal ausgedehnte Touraktivität für "The Harvest" geplant. Die nächste Scheibe sollte 2022 folgen. Zum Glück sind wir flexibel und wissen uns zu helfen, wenn wir schon von den Bühnen der Welt ausgesperrt sind. Und es fühlt sich auch gut an, wenn zwischen zwei Alben nicht mal zwei Jahre liegen [lacht].

J: Genau, das tut es. Gerade in der Pandemie-Situation ist es ein gutes Gefühl, damit konstruktiv umgegangen zu sein. Das bedeutet jetzt aber nicht zwangsläufig, dass es in diesem Tempo immer so MOTÖRHEAD-mäßig bei uns weitergeht [lacht]. Das war schon eine recht straffe Geschwindigkeit und wenn es zukünftig auch mal zweieinhalb Jahre dauert, bis eine neue Platte erscheint, dann passt das für uns auch.

Hatten die gegenwärtigen Umstände einen Einfluss auf die Texte oder möglicherweise auch das Songwriting?

J: Wir waren notgedrungen nicht mit Touring beschäftigt, weil das alles ab März 2020 abgesagt wurde. So konnten wir uns stattdessen für etwas über ein halbes Jahr ausnahmslos auf die Demos und die Vorproduktion konzentrieren und dann die weiteren Schritte wie den Studiotermin oder das Layout planen. Dadurch entstand die ganze Platte nebst des Packages sehr fokussiert und dabei dennoch entspannt, weil wir wenig aus dem Flow herausgerissen wurden.

L: Wir konnten uns natürlich viel besser auf das Songwriting konzentrieren. Wir wollten es diesmal nicht so verkopfen und die Songs minimalistisch halten. Bei den Texten hat sich Ben auf "Mount Carcass" stärker einbringen können. Songs wie "Merciless Tide" oder "Count The Dead" sind lyrische Reaktionen auf das momentane Weltgeschehen. Da hatte sich so viel angestaut und er hat da diese wunderbaren "Finger-in-die-Wunde-Texte" geschrieben. Stehen wir alle komplett hinter. Ansonsten sind aber noch genügend Kuriositäten in den Texten zu finden.

Die Kompositionen wirken trotz aller widrigen Umstände ungezwungen, und leidenschaftlich - gehen Corona-Depression und Resignation sozusagen an euch vorbei? Wie behaltet ihr in diesen Zeiten einen kühlen Kopf und eine positive Einstellung?

L: Puh, die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Jeder Mensch hat ja eigene Strategien, mit dem Mist klarzukommen und das auch bei uns bandintern. Es ist immer ein Vorteil, etwas zu haben, für das man brennt, in dem man vollkommen aufgehen kann und durch das man das Umfeld vergessen kann. Dennoch ist der Alltag durch die Pandemie nicht unbedingt einfacher geworden. Neben gesundheitlicher Sorgen hat sich beispielsweise auch das Familienleben in einigen Punkten deutlich gewandelt. Manches ist nun einfacher, einiges aber auch komplizierter geworden. Vielleicht sind wir aber auch schon so sehr an negative Grundstimmungen gewöhnt, dass Corona nur die Kirsche auf der Sahne darstellt und höchstens unsere Kommentare dazu noch gehässiger werden. Wer weiß [lacht]?

J: Schön, dass dir das hinsichtlich der Leidenschaft und Ungezwungenheit auffällt. Tatsächlich wollten wir für die neue Platte einen etwas straighteren und "nach vorne rockenderen" Flow haben. Wir wollten unbekümmert Spaß im Proberaum und während des Songwritings haben - vielleicht auch gerade deshalb, weil um uns herum das normale Leben mitsamt einiger Pläne zu großen Teilen zerbrach. Uns stand also nicht der Sinn danach, die Dinge noch mehr zu verkopfen. Die neuen Songs stellten für uns quasi einen Ausgleich zu den Geschehnissen dar, auch wenn wir natürlich auch ernste und zum Thema passende Angelegenheiten textlich verarbeitet haben.

Woher rührt der Albumname "Mount Carcass"? Habt ihr euch womöglich mit Reinhold Messner zusammengetan?

L: Das Album ist nach dem Song "Mount Carcass" benannt. Der Klang beider Worte verbindet Geist und Hass [lacht]. Der Song steht sinnbildlich für den Mount Everest. Es ist ja ein regelrechter Tourismus um den Aufstieg auf das Dach der Welt entbrannt. Wer das nötige Kleingeld (und einen ausgeprägten Abenteuersinn oder Geltungsdrang) hat, lässt sich hochbringen. Die Gefahr wird nach hinten geschoben. Tatsächlich finden sich am Rande des Aufstiegs aber noch diverse gut konservierte Leichname gescheiterter Bergsteiger - die nicht geborgen werden, weil das in den Höhen echt schwierig ist. Die Touristen steigen also buchstäblich über Leichen, um nach ganz oben zu gelangen. Dieses Bild kommt dir bekannt vor? Uns auch. Irgendwie kennen wir das Ganze auch aus dem gesellschaftlichen Kontext. Ellbogenplatzhirsch:innen wollen immer weiter nach oben. Über anderen stehen. Koste es, was es wolle. Wenn dabei jemand auf der Strecke bleibt, egal. Die ganze Mentalität immer höher, weiter, schneller, mehr, mehr, mehr…sich vergleichen, sich über andere stellen "müssen", um selbst einen kleinen Funken Selbstwertgefühl zu atmen (Entwicklung des Kapitalismus). Das darf man schonmal hinterfragen.

Wenn es den sinnbildlichen Berg aus Schädeln gäbe - wer wäre der Bergsteiger des Jahres und warum?

L: Aus dem aktuellen Kontext? Da würde ich Herrn Bolsonaro den Preis für den Totengräber / Gipfelstürmer des Jahres geben. Er hat seinen Job zur Reduktion der Weltbevölkerung vorbildlich ausgeübt.

Ihr seid grundsätzlich politisch unterwegs und legt den Finger in die Wunden dieser Zeit - Ereignisse wie Stuttgart dürften euch daher sehr bewegen. Was ist eure Meinung dazu und wie sollte man mit diesen Strömungen umgehen?

L: Generell sehen wir Meinungsfreiheit als hohes Gut. So ist es auch richtig, dass jeder seine Meinung äußern kann. Allerdings sollte man differenzieren, wenn es zu "Meinungen" zu wissenschaftlichen Thesen geht. Wissenschaft sollte man mit Wissenschaft begegnen - also mit Studien und Untersuchungen und nicht mit einem YouTube-Diplom. Letztlich ist es aber wie früher auch schon. Nicht der "Kluge" bekommt recht (siehe Galileo), sondern die Mehrheit bekommt recht. Und wenn die Mehrheit aus welchen Gründen auch immer in eine krasse Richtung rutscht, dann sollte man sich mal Gedanken machen woran das liegen könnte. Warum genießt die Regierung immer weniger Vertrauen unter ihren Bürgern? Warum ist Wohlstand immer einseitiger verteilt? Warum sind so wenige Menschen "richtig zufrieden"? Aber um zurück auf deine Frage zu kommen: Meinungsfreiheit = ja, geltende Regeln befolgen = ja, Regeln ignorieren und aggressiv herumstänkern = nein. Wer demonstrieren möchte, sollte das gesundheitliche Bedürfnis seiner Mitmenschen nicht mit Füßen treten. In dubio pro vita.

Der Titeltrack befasst sich u.a. mit dem Kapitalismus als einer Facette des "Bergsteiger-Phänomens" - wie seht ihr kapitalistische Auswüchse im Metal (Rechte der Musiker am eigenen Werk, Konzentration auf große Player, undurchsichtige Ticketkategorien und Gebühren, dubiose Versicherungen mit Risiko-Panikmache, …)?

L: Grundsätzlich handelt es sich bei geistigem Eigentum tatsächlich um Eigentum. Ich fände es weniger lustig, wenn plötzlich ein ENDSEEKER-Clone in (sagen wir mal) Namibia auftaucht und dort Shows mit unseren Songs spielt und daran Geld verdient. Kapitalismus ist ja auch bis zu einem gewissen Grad logisch und nachvollziehbar. Wichtig ist die Verhältnismäßigkeit. Im Metal sehe ich aber besonders viele verschiedene Player im Labelgeschäft. Das sieht man ja an unserer extrem starken Underground-Szene. Geldmache durch merkwürdige Ticketkategorien, Gebühren und Versicherungen finde ich aber nur so semi-geil (total ungeil). Ist aber letztlich auch nur aus anderen Bereichen übernommen worden (die berühmte Garantieverlängerung).

Wie glaubt ihr, wird sich die Metal-Welt in dieser Hinsicht verändert haben, wenn wir die Pandemie einmal überstanden haben? Wird die Welt dann eine noch konzentriertere und schlechtere sein als heute?

L: Das wird maßgeblich von den überlebenden Locations und den Menschen abhängen, die in der Szene dann noch tätig sind oder sein wollen. Ist eine vielseitige und facettenreiche Konzertlandschaft noch möglich? Ich hoffe es sehr. Kann mir nicht vorstellen, dass es in jeder größeren Stadt "Starbucks-Bühnen" für verschieden großes Publikum gibt, so dass sich Konzerte überall komplett gleich anfühlen. Das wäre ein schrecklicher Albtraum. Also hoffen wir mal, dass sich alle beteiligten Durchbeißen und nicht überall Investoren das Ruder übernehmen, denen es nur um möglichst hohe Gewinne geht. Aber auch hier: Der Metal-Underground ist stark!

J: Ich bin vor allen Dingen vorsichtig gespannt, in welcher Größenordnung und unter welchen Bedingungen Konzerte und insbesondere Festivals wieder stattfinden dürfen - und vor allem, wann dies der Fall sein wird. Vieles wird irgendwann sicher wieder in Richtung "Normalität" gehen, ich denke aber, wir reden hier von Jahren. Ich rechne aber damit, dass kleine Veranstaltungen mit kreativen Konzepten irgendwann ab 2022 wieder stattfinden werden, wenn auch zunächst viel weniger als sonst. Aber einige einschränkende Dinge werden wohl oder übel auch langfristig bestehen bleiben. Ansonsten hoffe ich auch, dass sich die Veranstaltungsszene erholen wird.

Welche Chancen seht ihr im Gegenzug?

L: Jetzt könnte ich natürlich sowas erzählen wie "Hey, Streamingkonzerte sind eine klasse Möglichkeit, überall auf der Welt Menschen zu erreichen". Außerdem kann man abends dann im eigenen Bett schlafen und am nächsten Tag entspannt zur Arbeit gehen. Yeah…(nein!)

Ich hoffe, die Menschen mit "Macher-Mentalität" halten die Zwangspause durch, um im Anschluss wieder voll durchzustarten. Echte Konzerte, wie früher. Die wir aber alle auch wieder mehr zu schätzen wissen. Eine Band sollte wertgeschätzt werden, auch von der Zahl der Besucher. Also vielleicht wird die Live-Szene tatsächlich "nach der Pandemie" (was auch immer das heißt) wieder etwas belebter und beseelter. Mal schauen.

Welche Themen behandelt ihr sonst noch auf "Mount Carcass"? Worum geht es z. B. in "Frantic Redemption"?

L: Ich hatte oben ja schon gewisse "Kuriositäten" angeteasert. "Frantic Redemption" kann sicherlich als eine solche bezeichnet werden. Die Idee kam uns im Tourbus. Der Ort, in dem wir uns zwischen den Shows weiterbilden und Artikel lesen (den ganzen anderen Kram erwähne ich besser nicht [lacht]). Einer dieser Artikel handelt von "Pablo Escobear". Einem Schwarzbären aus den USA, der Mitte der 80er einen Wald durchstreifte, als plötzlich Pakete vom Himmel kamen. Die Pakete wurden im Rahmen eines Drogenschmuggel-Coups abgeworfen. Der dazugehörige "Verantwortliche" ist beim Fallschirmsprung ums Leben gekommen, so dass die Pakete herrenlos darauf warteten, geplündert zu werden. Der Schwarzbär war der "Glückliche". Er stopfte sich knapp 40 kg von dem Zeug rein. Kaum auszumalen, wie es dem Tier ging. Körperliches Versagen an verschiedenen Stellen, gepaart mit Aggression und Desorientierung. Für einen kleinen Augenblick war dieser Schwarzbär das gefährlichste Raubtier auf dem gesamten Planeten. Das ist einfach nur faszinierend. Und die Geschichte wird dadurch abgerundet, dass der Bär nun ausgestopft als Attraktion in einer Shopping Mall steht. Wenn das nicht der Inbegriff von Death Metal ist, weiß ich es auch nicht.

Woher stammte die Idee, den Soundtrack eines John Carpenter-Streifens zu covern?

L: Tatsächlich wollten wir auf "Mount Carcass" eigentlich keinen Coversong platzieren. Ben kam nach Abschluss des Songwritingprozesses mit der Idee in den Proberaum das Thema von "Escape From New York" zu schwedentöten. Wir fanden die Idee super und haben im Proberaum an dem Thema gearbeitet. Es passte aus unserer Sicht perfekt in die Stimmung des Albums.

Zur technischen Seite: Hattet ihr wieder denselben Produzenten wie bei "The Harvest"?

L: Wir waren wieder bei Eike Freese in den Chameleon Studios. Ein klasse Typ, mit dem wir total gerne zusammenarbeiten. Eike hat sofort verstanden, wie wir uns den Sound der neuen Scheibe vorstellen und welches Gefühl die Songs transportieren sollen.

Eure Gitarren klingen urschwedisch und modern zugleich - wolltet ihr bewusst eine Brücke zwischen alter Schule und Moderne schlagen oder einfach nur mehr Bums hinterm Geweih?

J: Wir wollten all das erreichen, was du hier sagst. Zum Einen wollten wir unbedingt wieder einen krassen und brutalen HM-2 Sound. Unsere Gitarren-Riffs brauchen allerdings auch einen artikulierten Sound, da wir nicht nur "durchshredden", sondern auch akzentuierte Riffs zocken, wo man die An- und Abschläge hören soll. Wir mögen das Feedback und den Noise des HM-2s, aber nur, wenn wir es als Stilmittel wollen. Viele HM-2 Bands könnten gar keine definierten Breaks spielen, da würde es gleich quietschen und rauschen. Das ist nicht unser Ansatz. Das klingt vielleicht etwas gegensätzlich, aber wir mögen den HM-2 Sound gerne auf eine gewisse FEAR FACTORY-Art umsetzen, sodass wir jederzeit die Kontrolle behalten, bei maximaler Aggression. Man muss also ein recht gutes Verhältnis aus Gain, den typischen fiesen Frequenzen und auch den Einstellungen der Noise-Gates finden. Da haben wir die Jahre über tatsächlich relativ ausgiebig dran rumgetüftelt. So klingen wir dann hoffentlich oldschool und modern zugleich und es knallt auch. Wir sind keine reine Retroband und haben schon Bock, die Sache für uns weiterzuentwickeln.

Wie geht ihr an euren Drumsound heran? Braucht man dicke Arme, um gegen euren brutalen Gitarrensound anzustinken?

J: …also besonders dicke Arme hat Kummer eher nicht [lacht]. Tatsächlich braucht man einen kräftigen Anschlag, ein sehr gutes Drumkit mit ordentlichem Bums und eine gute Mikrofonierung. Das konnten wir dieses Mal alles gewährleisten, so dass wir einen kräftigen, aber dennoch absolut natürlichen Drumsound hinbekommen haben, der zwar total klatscht, aber gleichermaßen auch dynamisch ist. Das ist auch eine Sache, die mich an der neuen Produktion selbst am meisten freut. Man hört richtig, wie Kummer das live eingespielt hat. Wenn er ein Becken oder die Kick mal etwas doller schlägt oder tritt, hört man das. Ebenso, wenn er sich zurücknimmt. Dadurch klingt die ganze Produktion sehr lebendig. Dazu kommt, dass wir im Mastering darauf verzichtet haben, es mit den Summen-Kompressoren und Limitern zu übertreiben. Dadurch darf die Produktion richtiggehend atmen und man hört die Luft, die sich während der Aufnahmen bewegt hat.

Nutzt ihr in der Schießbude keine Trigger oder nur so gute "Modelle", dass man sie nicht mehr so leicht heraushört?

J: Es sind keine Drum-Replacement-Sounds auf dieser Aufnahme zu hören, nur die Originalsignale.

"The Harvest" kam gut an und ich gehe davon aus, "Mount Carcass" wird es auch. Zudem habt ihr mit Metal Blade ein namhaftes Label an eurer Seite. Seht ihr euch trotzdem noch als Undergroundband?

L: Wo beginnt und wo endet der Underground? Wenn ich jetzt voraussetze, dass "Nicht-Underground" bedeutet, dass wir alle von der Musik leben können und keine Jobs neben der Band brauchen, dann sind wir immer noch im tiefen Underground verwurzelt [lacht]. Natürlich haben wir mit der Band schon viel mehr geschafft, als wir bei der Gründung jemals gedacht hätten. Und ich habe auch das Gefühl, dass wir noch nicht alles erzählt haben, was wir erzählen können. Der eine wird uns in die Kommerzschublade stecken und der andere uns nach wie vor im Underground sehen.

Wie wichtig ist euch der direkte Kontakt zu euren Fans?

L: Der Kontakt zu den Fans ist uns extrem wichtig. Davon lebt ja das ganze Metal-Universum. Mit 'nem Bierchen am Merchstand schnacken. Gemeinsam 'ne Band anschauen. Das fehlt uns aktuell sehr.

Wo seht ihr euch in sagen wir mal... fünf Jahren? Was wollt ihr erreichen und umsetzen?

L: Wenn ich dir die Frage gut beantworte, möchte ich den Job aber bitte auch bekommen [lacht]! Unser Ziel ist es, uns mit jeder weiteren Veröffentlichung zu steigern [Anm. d. Verf.: dann muss aber unser werter Cheffe ab Album Nummer fünf die Punkteskala aufbohren]. Dabei die Touraktivität zu verstärken, gerade auch im Ausland, in dem wir bisher noch nicht so stark unterwegs sein konnten. Es gibt noch ein paar Festivals, auf denen ich sehr gerne spielen möchte. Optimistisch sehe ich, dass wir in fünf Jahren auf all diesen Festivals gespielt haben. Am besten mehrfach [lacht]!

J: Was Lenny sagt. Davon abgesehen sind wir alle mit der Entwicklung der Band schon so glücklich und es ist weit mehr passiert, als wir zur Bandgründung erhofft haben. Auch wenn es so bliebe wie bisher, wäre alles ein toller Traum.

Habt ihr Pläne für die nächsten Monate (und wenn ja, welche)?

L: Da jegliche Live-Aktivität zurzeit nicht möglich ist, werden wir vielleicht noch ein paar Videos zu weiteren Songs produzieren. Je nachdem, was zeitlich bei uns möglich ist (gibt ja auch ein Leben neben der Musik [lacht]).

Habt Dank für die Antworten! Das Schlusswort gebührt wie immer euch!

L: Vielen Dank für deine Fragen! Durchhalten! Weitermachen! Konzertchen genießen!

 

Lies hier weiter: Unser Review zu "Mount Carcass"

 


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