Interview: Buried Inside - Mike Godbout

Hallo und Servus aus Österreich! Das neue, sehr gelungene Album ist jetzt seit einigen Wochen auf dem Markt: wie sind die bisherigen Reaktion seitens der Presse / Fans ?

So weit sehr gut! Wir bekommen eine Menge an positivem Feedback bei den Shows als auch in den Reviews der Presse. Manche Leute beklagen sich zwar das es mit dem neuen Material zu lange gedauert hat – aber ich verstehe diese Eile nicht wirklich. Was macht das für einen Unterschied?

Nun ja, es dauerte rund 4 Jahre um “Spoils of Failure” jetzt endlich in Händen zu halten… Was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht – und warum können wir keine Songtitel bewundern – keine Ideen ? ;)

Wir waren u.a. mit der letzten CD „Chronoclast“ bis ins Frühjahr 2006 on Tour, meist ohne Pause … als endlich ein Ende absehbar war gingen wir zurück zum alltäglichen Leben, ein wenig entspannen, daheim sein… Danach gings unmittelbar ans Songschreiben und Aufnehmen, und das bringt uns wieder ins Hier und Jetzt zurück ;)
Als Nick die Lyrics verfasste hatte er nicht das Gefühl dass die Stücke irgendwelche bedeutungslose Titel als Überbegriff brauchten; das war eigentlich der einzige Grund warum die Songs namenlos wurden …

Erzähl man etwas aus den Anfangstagen – den Start der Band, das erste LineUp, die ersten Songs, die Einflüsse, der erste Gig oder die Zukunftsträume von Buried Inside:

Los gings 1997; und bis auf Emmanuel sind alle Gründungsmitglieder noch an Bord ... Wir waren alle auf der selben HighSchool und waren in den Anfangstagen stark von einigen lokalen Bands wie zB. UNION OF URANUS, SHOTMAKER oder ONE EYED GOD PROPHECY bzw. DRIFT beeinflusst.
Unsere erste Show fand in einer Kunstgallery in Ottawa namens “Gallery 101” statt. Zufällig besitzt Nick nun diesen Raum und betreibt dort eine Videothek / Galerie … Unsere ersten Songs schafften es fast ausnahmslos auf die „In and of the Self“ EP, welches so eine Art Demo war und 1999 veröffentlicht wurde. Alles was Buried Inside immer wollten, war auf Tour zu gehen und die Welt zu sehen.

Wie würdest du den Sound und die Intention von BURIED INSIDE anno 2009 einem Musikfan beschreiben der euch bis dato noch nicht wahrgenommen hat ?

Ich vermute mal , ich würde sie als massive, schleifende Musik mit viel Intensivität und diversen Ebenen beschreiben.

Sind die acht neuen Tracks einem lyrischen Konzept untergeordnet oder stehen die Texte bzw. Songs für sich allein ?

Die Songs stehen musikalisch als auch lyrisch allein für sich, aber es gibt ein gemeinsames Thema das auf jedem Album existiert: die Frage wer an der Macht steht oder bestimmte Dinge kontrolliert - und wie sie mit dieser Macht oder dieser Kontrolle umgehen bzw. damit fertig werden.

Relapse Records – der perfekte Partner für euch bzw. euren Sound ? Wie kams damals eigentlich zur Zusammenarbeit ?

Yeah, sie passen sehr gut zu uns ... denke ich. Wie es sich für ein gutes Label gehört mögen sie unsere Musik / Band, und das war auch der Grund warum sie uns haben wollten. Es war nicht entscheidend ob wir eine aufregende Band waren oder das wir das Potential hätten, für sie eine Menge Kohle zu machen. Sie sind Fans - und das macht eine Plattenfirma glaubwürdig für mich !

Das aktuelle Album ist immer noch unverkennbar mit dem Vorgänger verknüpft, dennoch ein Schritt in die richtige Zukunft. Ist der Weg das eigentliche Ziel oder seit ihr letztendlich doch auf der Suche nach DEM perfekten Werk ?

Nun, ich denke bei jedem Album das wir veröffentlicht haben war das Gefühl da, das perfekte Album zu dieser Zeit gemacht zu haben. Darum verbringen wir auch eine Menge Zeit um an einem neuen Album herumzuschrauben. Aber die Suche geht immer weiter, natürlich.

Haben die Veränderungen in den letzten Jahren oder die diversen musikalischen Trends Einflüsse aufs Songwriting bzw. werdet ihr von Dingen die rund um euch geschehen textlich und musikalisch beeinflusst ?

Unsere Art zu schreiben war in den letzten Jahren eigentlich recht beständig. Es gab vielleicht einige kleinere Veränderungen und unsere Einflüsse werden mit der Zeit natürlich immer vielfältiger – aber im Grossen und Ganzen wurde nicht allzuviel an der Herangehensweise verändert.

Was passiert heuer noch so mit der Band – gibts einige Festivalshows in Europa ? Oder eine kleine Tour als Supportact ? Oder gar Zeit um an neuem Material zu werkeln ?

Wir sind in unserem Heimatland (Kanada) den ganzen Sommer auf Achse ! Das haben wir mit dem letzten Album vernachlässigt, so werden wir uns in den kommenden Wochen und Monaten mal darauf konzentrieren. Im November geht’s mit einer anderen Relapse-Band aber definitiv nach Europa ! Darauf freuen wir uns schon immens …

Eine wichtige Frage zum Abschluss – muss man als relative kleine Band bei MySpace und Konsorten präsent sein, um heutzutage musikalisch überleben zu können ? Was sind deine Gedanken zum illegalen Download oder einem Albumstreaming – und was macht da zB eure Plattenfirma um dieses Problem etwas einzudämmen ?

Das ist eine schwierige Frage. Persönlich lade ich auch gerne Musik runter oder leihe mir was von Freunden, aber ich kaufe dann auch das Album wenn mir die Band gefällt ! Ich denke, das ist eine akzeptabler Weg den man gehen kann – aber natürlich macht nicht jeder davon Gebrauch. Für eine Band unserer Größe kann es eine gute Sache sein wenn die Leute unsere Musik downloaden, weil es in Folge sicher mehr Leute erreicht die uns sonst nicht wahrgenommen hätten und somit auch mehr Fans zu unseren Shows kommen.
Aber zur gleichen Zeit denkt sich unsere Plattenfirma wahrscheinlich auch, dass niemand die entsprechende CD kauft und somit auch – als Konsequenz - weniger Ressourcen und Anstrengungen in die Band steckt. Es gibt also immer gute und schlechte Auswirkungen. Für mich gilt: wenn du die Band magst – egal ob klein oder gross – unterstütze sie ! Das ist der beste Weg um sicherzustellen dass sie über die Runden kommen wird …

Famous last Words:

Vielen Dank für das Interesse an Buried Inside. Wir schätzen die Unterstützung wirklich!