Interview: Job for A Cowboy - Bobby Thompson

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Es gibt viele gute Bands da draußen, was großartig und wichtig ist, weil es dich konstant zwingt, ein besserer Musiker zu werden.

Bobby Thompson, seines Zeichens Gitarrist bei der Extreme Metal Combo JOB FOR A COWBOY, im Interview zur Entstehung des neuen Albums „Ruination“, dem konstanten Bedürfnis nach Verbesserung und dem müßigen MySpace-Thema.

Text: chris
Veröffentlicht am 08.11.2009

Also Jungs, wir schreiben 2009. Es sind sechs Jahre vergangen, seit ihr die Band gegründet habt und nur vier Jahre seit der „Doom“ EP. Wie fühlt es sich an, dort zu sein, wo ihr euch gerade befindet?

Es fühlt sich fantastisch an. Wir können uns sehr glücklich schätzen die Möglichkeit zu haben, an so unterschiedlichen Orten zu spielen und vor so verschiedenen Leuten!

Von Anfang an gab es immer wieder Wechsel im Line-Up. Inwiefern war das Songwriting sowohl bei „Genesis“ als auch jetzt bei „Ruination“ davon beeinflusst? Habt ihr neue Wege zwischen den beiden Alben erkundet?

Es gab schon eine Art Übergangsphase dadurch, dass neue Mitglieder hinzugekommen sind und wir uns erst an das miteinander Spielen gewöhnen mussten. Aber danach gab es bei keinem der Alben eigentlich größere Probleme. Mit unserem neuen Drummer Jon Rice zu arbeiten war großartig. Er ist ein sehr talentierter Drummer und mit ihm zu jammen macht verdammt viel Spaß.

„Genesis“ war ja eigentlich nur eine Momentaufnahme, gerade mal eine halbe Stunde lang aber hart und verrückt genug, damit andere Bands wohl zwei Alben füllen könnten mit all diesen Ideen und Breaks. „Ruination“ auf der anderen Seite wirkt nun etwas geradliniger. Es gibt noch immer genug zu entdecken, aber Songs wie „Regurgitated Disinformation” haben sicherlich eine neue Atmosphäre. War das so beabsichtigt?

Wir wollten einige neue Elemente in das Songwriting bei „Ruination“ einbauen. Ich glaube, dass „Genesis“ ziemlich farblos und irgendwie uninteressant war. Wir hatten nur so wenig Zeit, das Album aufzunehmen, dass die meisten Songs einfach sehr ähnlich wurden. Als Band haben wir uns dazu entschlossen, mit „Ruination“ einen neuen Mix zu versuchen, um es interessant zu gestalten und uns als Musiker zu fordern.

Glaubst du, dass einige eurer Die-Hard Fans sich vor den Kopf gestoßen fühlen, da das neue Material geradliniger geworden ist?

Na ja, wir haben einfach die Songs geschrieben, die wir auch spielen wollten und zu allererst wollen wir uns selbst nicht enttäuschen. Es sieht so aus, als ob „Ruination“ sehr positive Reaktionen erzeugt hat und wir sind darüber sehr erfreut.

Das letzte Album habt ihr gemeinsam mit Cory Spotts aufgenommen, das neue nun mit Jason Suecof. Wieso der Produzentenwechsel?

Wir haben sehr gerne mit Cory zusammengearbeitet und waren zufrieden mit dem Album, das wir in seinem Studio gemacht haben. Wir wollten jetzt aber mit einem Produzenten arbeiten, der im Metal sehr verwurzelt ist. Cory ist ein toller Produzent, hat aber bisher nicht mit vielen Metalbands gearbeitet. Jason ist unglaublich talentiert und hat eben diesen Hintergrund im Metal. Von seiner Seite kamen ziemlich viel Input und Ideen während der Aufnahmen und mit dem Ergebnis sind wir sehr glücklich.

Steht hinter „Ruination“ eine größere Geschichte was die Lyrics betrifft?

Was den inhaltlichen Bereich betrifft hat sich Jonny entschlossen, eine eher politische Route zu verfolgen. Er hat dazu aktuelle, politische Situationen und Ereignisse verwendet für die Lyrics zu „Ruination“.

Die beiden Coverbilder von „Genesis“ und „Ruination“ sind sich ja recht ähnlich - was steckt hinter dieser Ziegenfigur, steht sie für etwas Spezielles?

Ich glaube die Figur steht für den Niedergang der Zivilisation, ein Symbol für das Ende, das kommt. Sozusagen eine Erinnerung daran, dass das Ende der Welt sehr nahe sein könnte, je nachdem, wer den dritten Weltkrieg beginnen möchte.

Es wird ja immer wieder gesagt, dass ihr als Band sehr von MySpace profitiert habt. Wie seht ihr das selber - welche Rolle spielte MySpace in eurer Karriere?

MySpace war am Anfang sicherlich eine große Hilfe und brachte alles ins Rollen. Es war eine Möglichkeit, die Musik zu den Leuten zu bringen, bevor man als Band auf Tour gehen konnte. So gesehen war es sicher sehr wichtig und wir arbeiten seitdem sehr hart und versuchen so oft es geht, auf Tour zu sein, um die Band voranzutreiben.

Extremer Metal in wird ja heute immer populärer und populärer - wo seht ihr euch in diesem riesigen Angebot (um nur ein paar Namen zu nennen: DESPISED ICON, BEHEMOTH, ALL SHALL PARISH)?

Ich weiß nicht genau, wo ich uns da sehe. Wir sitzen ja alle im selben Boot, was das Touren betrifft und den Versuch, die Musik da raus zu bekommen. Es gibt viele gute Bands da draußen, was großartig und wichtig ist, weil es dich konstant zwingt, ein besserer Musiker zu werden.

Bis Mitte August habt ihr nur Shows in den USA gespielt - wann kommt ihr wieder über den großen Teich nach Europa?

Ich hoffe bald! Wir haben derzeit keine offiziellen Pläne, aber ich würde gern so bald als möglich wieder rüber kommen.

Ihr habt das Video zu dem Song "Unfurling A Darkened Gospel“ in einer Kirche gedreht, der „First Unitarian Church“. Vielleicht kannst du uns etwas über den Dreh und die Idee hinter der Location erzählen.

Der Videodreh war ziemlich lustig. Wir haben die Kirche gewählt, weil es ein super Venue für eine Show ist, genauso wie die Stimmung in Philadelphia. Die Shows dort waren immer toll und sehr intensiv. Wir wollten genau diese Energie in unserem nächsten Video einfangen, deshalb war es der perfekte Platz.

Es ist ja ein Live Video. Hast du eine bestimmte Vorstellung, wie ein JFAC Konzert aussehen sollte – oder was definitiv nicht passieren sollte?

Ich glaube, meine Vorstellung eines JOB FOR A COWBOY Gigs ist einfach eine sehr intensive und gute Show. Wir halten den Energielevel gerne sehr hoch.

Last, but not least – wie sehen die Zukunftspläne von JFAC aus, was können wir in den nächsten Jahren erwarten?

Wir wollen auf alle Fälle viel und intensiv touren und uns bemühen, als Band und Musiker zu wachsen.

Deine letzten Worte an unsere Leser:

Danke an alle, die uns unterstützt, zugehört oder sonst irgendwie geholfen haben! Ihr macht das alles erst möglich für uns!

Danke für deine Zeit und das Interview!


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