Interview: Assassin - Michael Hoffmann

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Wir wollten, dass das neue Album kompromisslos in die Fresse geht. Reine akustische Aggression. Wir haben auf alles verzichtet, was dem im Wege stand.

ASSASSIN haben mit "Breaking the Silence" eines der kompromisslosesten Thrash Alben des noch jungen Jahres veröffentlicht. Ein wenig Licht ins Dunkel der vor sage und schreibe 26 Jahren gegründeten Thrash Veteranen, die trotzdem noch NIE in Österreich live gespielt haben, bringt mit uns Gitarrist Michael Hoffmann

Text: Reini
Veröffentlicht am 18.03.2011

Michael reden wir zuerst über den Club, der ja 2005 nach langen 17 Jahren das plattentechnische Comeback war und im Nachhinein betrachtet nicht so das Gelbe vom Ei darstellte, wie seht ihr die CD heute?

2003 nach der Reunion sind die Stücke für „The Club“ mit mehreren verschiedenen Besetzungen entstanden, wo dann jeder mal seine Einflüsse einbringen konnte. Wir haben viel rumexperimentiert, indem wir z.B. „Thunder and Lightning“ von Thin Lizzy gecovert haben oder auch mal was psychedelisches wie in „Psycho Terror“. Reine Thrasher fanden das Album zu soft oder zu Hardcore lastig. Die Hardcore Freaks, sowie viele andere nicht-Thrasher fanden das Ganze aber dafür super. Man kann es halt nicht allen recht machen.

Jetzt bretterte ja „Breaking the Silence“ über uns hinweg, ich hab’s so umschrieben: ein kompromissloses, pfeilschnelles Thrash Album, welches kaum Luft zum Atmen gibt und vom ersten Ton an wie die Sau nach vorne brettert. War das so in etwa die Vorgabe an die 10 neuen Songs, brettern müssen sie von vorne bis hinten?

Das kann man so sagen. Wir wollten, dass das neue Album kompromisslos in die Fresse geht. Reine akustische Aggression. Wir haben auf alles verzichtet, was dem im Wege stand.

Ähnlich kompromisslos ist ja das noch immer unverkennbare, nahezu melodiefreie Gekeiffe vom Robert, unglaublich der Kerl ist auch 23 Jahre nach der „Interstellar Experience“ keinen Deut von seiner kompromisslosen Art abgewichen schön langsam frag ich mich, wie das ein sicher auch schon Mittvierziger so aushält??

Konservierung durch Drogen würde ich sagen.

Im Prinzip manifestiert ja die Neue gleich zwei Schritte zurück in Eure eigene Vergangenheit, wieder bei SPV unter Vertrag und wieder hat sich der Harris Johns um die Produktion gekümmert. Zu ersterem, warum gerade jetzt SPV, im Endeffekt waren die ja kurz vor dem Hiatus oder?

Ja, da wurde es echt eng. Die haben sich aber zusammengerappelt und konzentrieren sich jetzt auf das Wesentliche.

Der Harris Johns, der in seinen legendären Music Lab Studios in Berlin soundtechnisch Hand an „Breaking the Silence“ gelegt hatte. Bei der Verpflichtung von Harris Johns war aber mehr dahinter als einfach einen alten Kult wieder aufleben zu lassen richtig?

Absolut. Wir kennen uns seit Jahrzehnten und da gab es für uns nur diese eine Option. Der Mann hat mehr als 400 Alben produziert und weiß wie wir klingen müssen. Mit Kult hat das für uns nichts zu tun.

Ist „I Like Cola“ jetzt vom Augenzwinkern her an „Junk Food“ angelehnt, oder haben die beiden Songs (außer dem Spaßfaktor) nichts miteinander zu tun?

Wir haben bei „I like Cola“ überhaupt nicht daran gedacht, dass da eine Verbindung besteht. Schon gar nicht mit „Junkfood“. Das Stück ist eine Coverversion von der Japanischen Band OUTO und wir haben es bei unseren Japan-Shows ausgepackt. Der Song ist einfach der Hammer. Einfach, prägnant und voll aufs Maul – ein guter Rausschmeisser für das Album.

Ach ja, lebt der Robert noch in China, weil wenn ja schaut es mit Touren und so nicht wirklich gut aus oder?

Wir spielen wo man uns lässt. Wir brauchen halt jetzt ein paar Tage mehr um was zu organisieren, aber darum kümmert sich jetzt unser neuer Booker Crush Concerts aus Berlin. Robert ist immer bereit in den Flieger zu steigen – auch mal für ein Wochenende.

Die berühmten "letzten Worte": Willst Du den Lesern von Stormbringer.at noch etwas mit auf den Weg geben?

Assassin waren noch nie in Österreich. Macht mal was klar! Ansonsten würden wir auch gerne mal in einem Ulrich Seidl Film mitspielen. „Hundstage“ läuft bei uns rauf und runter. La Cucaracha!

Noch mal Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!

Danke auch!


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