Interview: Amon Amarth - Olavi Mikkonen

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Wir alle lieben die „Twilight Of The Thunder God“, aber wir waren uns auch alle einige, dass die CD eine zu deutliche Power Metal Produktion hatte

AMON AMARTH Gitarrist und Hauptsongwriter Olavi Mikkonen im Gesrpäch über den neuen Donnerbolzen "Surtur Rising"

Text: Reini
Veröffentlicht am 06.04.2011

Hi Olavi, Du nach der "Twilight of the Thundergod" war ich ein wenig besorgt, dass ihr, wenn ihr nochmal so ein Album raushaut, Euch vielleicht keinen großen Gefallen tun werdet. Aber ich muss sagen, "Surtur Rising" ist definitiv 100% AMON AMARTH, aber trotzdem habt ihr die Abwechslung ziemlich raufgeschraubt - siehtst Du das ähnilch?

Ja ich glaube das könnte man so stehen lassen. Weißt Du, für mich ist es ungemein schwierig unsere Alben anzuhören und noch mehr sie zu bewerten. Wir arbeiten so hart an unserem Material, da hoffe ich dann zwar schon, dass es gefällt, aber sicher ist man sich natürlich nie. Diesmal haben wir schon neue Elemente in unseren Sound integriert, sonst kann ich nur hoffen, dass es den Leuten gefällt

Zwei dieser "Varities" hab ich mir rausgesucht und würde die gerne mit Dir diskutieren - ich kann mich nicht erinnern, dass ihr jemals so doomy geklungen habt wie in „The Last Stand Of Frej“

Das stimmt ja, das stimmt! Als ich das Stück geschrieben habe, hab ich immer an BOLT THROWER gedacht, aber mit mehr Melodie. Es ist aber sicher das langsamste Stück, welches wir je komponiert haben. Es hat auch diesen strangen Twist, denn gerade zu Ende hin klingt es ja komplett anders, wie wenn da auf einmal ein anderer Song entstehen würde. Es war aber auf der ganzen Platte unserer Ziel die Songs nicht so berechenbar zu machen, das haben wir uns zumindest vorgenommen. Beim ersten Track, da wollten wir einen klassischen AMON AMARTH Song machen, Riffs, der Refrain, ein Break, dann wieder der Refrain, aber sonst wollten wir ein etwas anderes Setup aufziehen und „The Last Stand of Frej“ ist definitiv anders geworden!

Der letzte Song, „Doom Over Dead Man“ das symphonische, ja fast schon bombastische Ende. War es für Euch relativ schnell klar, dass gerade dieser Track zu Ende stehen muss?

So richtig sicher waren wir uns da nicht. Wir pendelten zwischen „Freij“ und „Doom Over Dead Man“ hin und her. Wir haben das sogar ein paarmal umgedreht usw., aber schlussendlich ist dann doch „Doom Over Dead Man“ herausgekommen. Ich wollte schon immer so einen richtig epischen Song am Schluss eines unserer Alben haben.

Von der Produktion her, ihr wart ja wieder bei Jens Borgen, klingt diesmal die ganze Geschichte rauer und auch aggressiver als zum Beispiel die „With Oden” aber hauptsächlich die „Twilight” CD. Das war voll beabsichtigt oder?

Wir alle lieben die „Twilight Of The Thunder God“, aber wir waren uns auch alle einige, dass die CD eine zu deutliche Power Metal Produktion hatte. Wir haben daher schon zu Beginn Jens mitgeteilt, dass wir diesmal eine eindeutig brutalere, rauere Produktion haben wollten. Ob es organisch klingt? Das kann ich nicht so sagen, aber es könnte damit zusammenhängen, dass Jens tonnenweise neues Equipment hat, vielleicht kommt daher auch der organische Sound. Zusammenfassend kann ich aber nur sagen, dass ich komplett glücklich bin mit der Produktion und sie passt auch irrsinnig zu den Songs.

Auf der „Twilight“ hattet ihr ja einige wirklich prominente Gäste wie den Roppe von CHILDREN OF BODOM, den LG von ENTOMBED oder gleich die komplette APOCALYPTICA Mannschaft. Diesmal habt ihr diesbezüglich aber niemanden genannt oder?

Wir hatten auch diesmal Gäste auf dem Album, aber halt keine „high profile Guests“. Das waren Musiker die Streichinstrumente wie Violine oder Cellos eingespielt haben. Wir wollten aber von vornherein keine prominenten Gastmusiker auf dem Album haben, das haben wir beim letzten Album schon gehabt und sonst würden wir ja berechnend werden oder? Dazu kam dann auch noch, dass wir diesmal sogar nicht mal Ideen hatten wen wir den als Gastmusiker einladen könnten, denn wenn Du schon jemanden von außen aufs Album packen möchtest, dann sollte das erstens Sinn machen und die Idee dahinter sollte auch cool sein.

Johann schreibt ja alle Lyrics, aber wie schaut es bei der Musik aus, bist da Du hauptverantwortlich, oder ist Songschreiben bei AMON AMARTH Teamwork?

Ich würde sagen es ist Teamwork. Diesmal sogar noch mehr, denn ich habe nur 50% des ganzen Albums komponiert und sonst war es hauptsächlich Johan Söderberg, aber auch unser Drummer Fredrik Andersson die mit irrsinnig vielen Ideen ankamen. Das ist zwar ein wenig seltsam für mich, weil bis jetzt hab ich wirklich fast alles im Alleingang geschrieben, aber Johan und Ich haben uns diesmal wirklich verdammt gut gegenseitig mit Riffs versorgt und wir haben diese dann in unserem Proberaum mit den anderen Jungs ausgearbeitet. Das machen wir immer so, an den Songs wird schlussendlich als Band gemeinsam gearbeitet. Bei uns sitzt niemand im Stillten Kämmerlein und tüftelt alleine an den Stücken, das passiert immer mit der ganzen Band zusammen.

Olavi, ich bedanke mich für Deine Zeit und habt Spaß an der anstehenden Tour mit THE BLACK DAHLIA MURDER!

Thx Man, Cheers.


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