PRONG, DIE SO FLUID

Die Wiederauferstehung eines vor einiger Zeit schon klinisch toten Patienten – man erinnere sich an das wirklich unsägliche „Scorpio Rising“ Album nach dem wohl Mastermind Tommy Victor himself keinen Cent mehr auf seine Band gegeben hätte. Aber der schwarzhaarige, ungemein sympathische Frontman hat sowohl mit dem „Damager“ Album, als auch mit den in letzter Zeit absolvierten Live Auftritten viel, sehr viel an Kredit zurück gewonnen. Bevor PRONG allerdings die Bühne enterten tat dies das Londoner Trio DIE SO FLUID mitsamt ihrer Frontfrau Grog. Die versprüht ja auf den Promofotos eine ungemein lasziv-erotische Aura, live schaut die Geschichte dann schon wieder um einiges nüchterner aus. So richtig motiviert dürfte das Trio dann auch nicht gewesen sein, zockte man seine Stücke (u.a. „Happy Halloween“ oder „Raven“) doch vor gerade mal geschätzten 30 Nasen in der Wiener Szene. Vierzig Minuten mühten sich DSF ab, acht Songs lang konnten sie aber so gut wie keine Publikumsreaktion heraufbeschwören.

Ganz anders sah die Sache dann beim Headliner aus, der um 21:10 Uhr die Bühne betrat. Wie durch Zauberhand versammelten sich auf einmal rund 200 Besucher in der Halle ein und PRPNG legten gleich mal eher unkonventionell los. „Badfall“ vom „Power of the Damager“ Album konnte aber trotz wohl nicht so 100%igem Bekanntheitsgrad gefallen. Besser kamen dann gleich mal „Rude Awakening“ und „Looking for Them“ bei der Meute an. Tommy Victor ob der Publikumsreaktion mit Dauergrinser ausgestattet kniete sich so richtig ins Zeug, donnerte unzählige Hits der Bandgeschichte ins Audiotorium und war so mit richtig herrlich spürbarer Innbrunst bei der Sache. Kongenial unterstützt von Aaron Rossi on Drums, der eines der letzten Tiere hinter den Kesseln ist, Wahnsinn wie viele Drumsticks der während des Sets zerbröselt hat… Schön auch, dass PRONG das fantastische „Beg to Differ“ Album dementsprechend gefeatured haben („For Dear Life“, „Lost and Found“, der Titeltrack natürlich, aber auch das CHROME Cover „Third from the Sun“), sowie einen Song vom dunklen „Force Fed“ Werk („Freezer Burn“) offerierten.

Sonst war die Balance ausgewogen, neben dem wohl unsterblichen „Unconditional“ gab es auch etliches neues wie „Worst of It“ oder „Messages Inside of Me“. Die Ansagen von Tommy Victor waren zu dreiviiertel des Sets überhaupt nicht vorhanden, ab und zu ein ins Publikum gebelltes „Louder“ oder „I can’t Hear You“, erst gegen Ende des regulären Programms taute Victor ein wenig auf (hauptsächlich wegen dem euphorischen Rekationen der Crowd!) und lies sich zu ein wenig Smalltalk hinreißen. Völlig von der Rolle das Ende des Regular Programms: Schon ein „Prove You Wrong“ war außerirdisch, aber die zwei Megagranaten „Whose Fist“ und „Snap Your Fingers..“ brachten die Szene dann endgültig ins Wanken… schnell noch den „Power of the Damager“ rausgehaut und erstmal ein wenig Pause gemacht. Obskur dann die beiden Zugaben, Victor gab auch seinem wohl schlechtesten Album ever ein wenig Freiraum und verabschiedete sich mit „Dark Signs“ und „All Knowing Force“ (wobei ersteres Stück live einen durchaus passablen Eindruck machte!!) und der Erkenntnis, dass Wien für PRONG definitiv eine Reise wert war!

Bei absolut fanfreundlichen 16,00 Euro im VVK, Merchpreisen die ebenfalls schwer in Ordnung waren (wo bitte gibt es noch eine Kapujacke um 30,00 Eier??) und einer Spielzeit von 110 Minuten bei 23 (!!) gespielten Songs durfte an diesem Abend wirklich keiner meckern, das war nicht nur live eine völlig überzeugende, nein eine wahrlich unglaublich überzeugende Leistung, nein auch die Fanbasisnähe machte das Ganze drumherum noch um ein vielfaches sympathischer… Die Fotos von diesem Gig findet ihr hier... PRONG Setlist 23.6.2009 Wien, Szene: Bad Fall Rude Awakening Looking for Them Another Worldly Device Third Option The Banishment Broken Peace For Dear Life Lost And Found Messages Inside of Me Beg To Differ Irrelevant Thoughts Cutrate Worst of It Third From the Sun Unconditional Freezer Burn Disbelief Prove You Wrong Whose First is this Anyway Snap Your Finger, Snap Your Neck Power of the Damager Dark Signs All Knowing Force