23.07.2015, Rockhouse-Bar

ELDER + MOS GENERATOR + SATIVA ROOT

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 26.07.2015

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Zum donnerstäglichen Saunaabend in der Rockhouse-Bar in Salzburg gab es amerikanisch-österreichische Musikbeschallung. ELDER und MOS GENERATOR gaben sich ein Stelldichein und wurden dabei unterstützt von den Salzburgern von SATIVA ROOT. So heiß wie befürchtet wurde es dann doch nicht - ein bedeckter Nachmittag und ein kleiner Gewitterregen während des Konzertes ließ die Temperaturen wieder auf ein erträgliches Maß herunter sinken, sodass die etwas mehr als 50 Zuseher in der Bar nicht allzu sehr schwitzen mussten. Ein witziges Detail des Konzertabends ist die omnipräsente Zahl drei - es gab nämlich drei Bands die überdies noch allesamt drei Mitglieder hatten. Ein Trio-Triple sozusagen.

Den Anfang machten

SATIVA ROOT

, die Band des Rockhouse-Bookers Pawel Zandl, der sich überdies für die "Stonerhead"-Veranstaltungsreihe verantwortlich zeigt. Der Bassist der Band feierte hier seinen Abschiedsgig, bei dem das Instrument leider ziemlich viel vom Sound fraß. Bei den rein instrumentalen, doomlastigen Walzen wackelten sprichwörtlich die Wände - und auch das schon recht zahlreiche Publikum wackelte mit den Köpfen - oder anderen Körperteilen. Oder dem ganzen Körper. Bandleader Pawel ging in den schweren Kompositionen voll auf und auch einige Leute vor der Bühne ließen sich richtig mitreißen. Untermalt von Videoprojektionen (Ausschnitte aus uralten Schwarzweiß-Filmen, hab ich das richtig gesehen?) und mit sehr gedämpftem Licht wirkte die Performance irgendwie psychedelisch und schwer zu fassen. Aber dem Publikum gefiel es, wie man dem Applaus entnehmen konnte - auch wenn der Berichterstatter die Performance vermutlich nicht wirklich verstanden hat.

Als nächstes waren die Amis dran:

MOS GENERATOR

nahmen die Bühne in Beschlag! Und, hoppla, das war ja verdammt gut, was da aus den Boxen dröhnte! Satter Stoner Rock mit bluesiger Schlagseite und einem ganz leichten Touch Vintage im Stil von BLACK SABBATH... da hatten die Amis das Publikum sofort im Griff. Der Sound passte, die Publikumsinteraktion des Fronters Tony Reed (der während des Gigs mal eben eine halbe Flasche Jack Daniels leerte) ebenfalls - und auch der Rest der Musiker gab Vollgas. Vor allem der Drummer verprügelte sein Set ziemlich heftig, er zerspante gleich mehrere Sticks die er zwecks höherer Durchschlagskraft schon mal verkehrt rum auf die Felle drosch, verschob am laufenden Band seine Beckenständer - und sogar der Granitblock der zwecks besserer örtlicher Stabilität der Bassdrum auf der Bühne lag, musste von ihm mehrmals zurechtgerückt werden. Ökonomisch arbeiten ist was anderes, aber dafür konnten MOS GENERATOR mit ihrem mitreißenden Songmaterial ordentlich punkten. Das Publikum verlangte auch hartnäckig eine Zugabe, die es dann auch bekam - nicht schlecht Herr Specht, da war was los in der Bar!

Wieder etwas doomig und entrückt wurde es dann bei

ELDER

, die auch mit der spartanischsten Beleuchtung des Abends aufwarteten. Grund dafür waren die psychedelischen Projektionen auf der Leinwand hinter der Band, die, wie es aussah, von einem extra Mann am Laptop koordiniert wurden. Erneut ließ sich das Publikum nicht lumpen und ging mal mehr, mal weniger elegant zu den schweren Klängen mit - die Stimmung war gut, wenngleich auch nicht ganz so ausgelassen wie noch zu MOS GENERATOR. Die entrückte Performance von ELDER wurde noch zusätzlich unterstützt durch das Gebaren des Bassisten, der sich in eine komplett andere Welt spielte. Diese Leistung war vor allem deswegen beachtlich, weil der gute Mann randvoll war - er hatte Schwierigkeiten in der Koordination seiner unteren Extremitäten und stieg sich häufig selber auf's Kabel - auch beim Nachstimmen seines Instruments brauchte er mitunter einige Anläufe (besonders mit dem "F" war er wohl auf Kriegsfuß...). Was soll's, vielleicht braucht er das einfach? Dem Publikum schien es jedenfalls nicht zu stören, denn es deckte die drei sympathischen Musiker mit amtlichem Applaus ein! Der Ausflug in die Welt des psychedelischen, doomlastigen Stoner Rocks hat sich für Stormbringer auf jeden Fall gelohnt - auch wenn das schwer fassbare Songmaterial an diesem Abend nicht so ganz den persönlichen Geschmack getroffen hatte. Sieger des Abends, auch nach den persönlichen Präferenzen, definitiv MOS GENERATOR, die das Publikumshäuflein in der Rockhouse-Bar ordentlich auf Touren bringen konnten. Auch ELDER und die Lokalmatadoren von SATIVA ROOT konnten sich über sehr guten Publikumszuspruch freuen, was das Konzert unterm Strich zu einem achtbarem Erfolg machte. Da macht man als bekennender Einhornmetaller doch gerne wieder einmal einen Ausflug in etwas andere Klangwelten als zur gewohnten Kost... Einige weitere Bilder des Konzertes gibt es in der Galerie!


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