03.05.2006, Bach

Riverside

Text: adl
Veröffentlicht am 07.05.2006

Wenn in der kleinen, feinen Bachgasse Nummer 21 im 16. Wiener Gemeindebezirk plötzlich dunkel gekleidete Menschen aufmarschieren, kann es eigentlich nur einen Grund geben: CONXIOUS laden wieder zum fröhlichen (P)Rock(g)-Fest. Bereits zum dritten Mal übrigens, denn nach ARENA und den FLOWER KINGS luden die Wiener diesmal die polnischen Senkrechtstarter RIVERSIDE nach Österreich - was auch zahlreiche Gäste aus dem benachbarten Ausland anlockte.

CONXIOUS eröffneten den Abend und liessen sich nicht lumpen: in eineinhalb Stunden boten sie ihrem Publikum ein volles Programm quer durch die wichtigsten Stationen der Band. Die Besucher erleben die Wiener bei bester Laune, was mit sehr guter Stimmung quittiert wird. Der Aufforderung zum Bangen ("Die Security hat nur verboten, die Bierflaschen auf die Strasse zu tragen. Das Headbangen ist hier schon erlaubt.") kommt das Publikum ebenso nach, wie der Einladung auf ein schwingendes Tanzbein bei "Neurotic Nightmare", welches übrigens in seiner bisher besten Form dargeboten wurde. Höhepunkt war aber einmal mehr der Titeltrack ihrer neuen CD "Never Before / Never Again", das sich live mittlerweile zu einem meiner absoluten Alltime-Faves entwickelt hat. Am Ende gab´s noch Zugaberufe, die selbstredend prompt erfüllt wurden. Und wieder haben CONXIOUS hochverdient ein paar Fans dazugewonnen.

Die Umbaupause gestaltete sich im, man möchte fast schon sagen: putzig kleinen Bach etwas schwierig. Da zwei Drumsets unmöglich auf die Bühne gepasst hätten, musste in Windeseile alles komplett neu aufgebaut werden. Nach gut einer halben Stunde war die Bühne mit dem Equipment der Polen komplett zugebaut - wie gut, dass es sich bei RIVERSIDE nur um ein Quartett handelt. Ein zusätzlicher Musiker hätte wohl im Publikum Stellung beziehen müssen. Aufgrund der etwas beengten Umstände verzichtete die Band dankenswerterweise auf den sonst üblichen exzessiven Soundcheck und legte mit kurzen entschuldigenden Worten sofort los. Mit den Tonproblemen der FLOWER KINGS nach vierstündigen Soundcheck im Hinterkopf war es schon bemerkenswert, welchen exzellenten Sound RIVERSIDE aus dem Stand auf die Bühne zauberten. Zwar wirkte ihre Show verglichen mit den energiegeladenen CONXIOUS als Vorreiter etwas statisch, die melancholischen und emotionell packenden Sounds ihrer ersten beiden Alben unterstrichen RIVERSIDE auf diese Weise jedoch in Perfektion. Die (grob geschätzt) 120 Besucher feierten die Band entsprechend ab und machten damit den Abend für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis, zumal es mit Sicherheit das erste und letzte Mal war, dass man RIVERSIDE in einem dermassen intimen Rahmen erleben konnte. Wenn sie diese Form halten können, und daran zweifle ich nicht im Geringsten, spielen sie schon bald in einer Liga mit Bands wie PAIN OF SALVATION oder SYMPHONY X.


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