21.03.2006, Hafen

DARK FUNERAL

Text: deimon
Veröffentlicht am 26.03.2006

Nachdem ich in der Vergangenheit eher todmetallischen Konzerten beiwohnen durfte, war es an der Zeit, sich mal von richtigem unheiligen Geböller die Ohrwaschl freizublasen. DARK FUNERAL, NAGLFAR, AMORAL und "unsere" ASMODEUS (Gott sei Dank waren ENDSTILLE nicht dabei, hehe!) durften also dafür sorgen, daß der ehrwürdige Hafen in Schutt und Asche gelegt werden sollte. Kurz nach Betreten der heiligen Hallen gabs noch Smalltalk mit Roli von DARKWELL (u.a. auch bei der Bühne Innsbruck, dem Veranstalter dieses Abends), der es ob der (vorerst) doch eher wenigen Besucher ein bißchen mit der Angst zu tun bekam, allerdings waren dann doch gute 150 - 200 Leute anwesend, sodaß sich der Abend hoffentlich auch für den Veranstalter rentiert hat. Los gings um ca. 2000 Uhr mit den Grazer Schwarzheimern von ASMODEUS. Nach einem unheimlichen Intro und einer nebeldurchtränkten Bühne in rotem Licht (das sah wahrlich klasse aus!) konnte man dann 2 Musiker erkennen, ganz oldschool im Corpsepaint und mit etlichen Nägeln u.ä. "bewaffnet". Leider war der Sound anfangs ziemlich mies (lt. Roli brauchten Dark Funeral, Naglfar & Amoral extrem lange mit dem Soundcheck, so dass für Asmodeus keine Zeit mehr blieb), das Schlagzeug konnte man nur erahnen. Gegen Ende hin wurde es zwar ein bisschen besser, aber da ich nur 2 Songs kannte und die Musik jetzt nicht wirklich neue Akzente bot (Black Metal halt, zwar gut gespielt und ein Berserker hinterm Drumkit), muß ich sagen, daß der Gig eher langweilig war. Schade, denn die beiden Songs die ich kenne (kann man übrigens von der Webseite runterladen) trümmern schon ganz ordentlich! Nach einer etwas längeren Umbaupause war es dann Zeit für AMORAL. Von der Band hatte ich noch nie etwas gehört, und verdammt, was war das für ein Hammergig! Schon nach dem ersten Song wurde es ziemlich eng vor der Bühne, kein Wunder, die Jungs hatten endlich einen transparenten Sound und eine Spielfreude, daß einem Hören und Sehen verging - beziehungsweise nicht, hehe! Thrash, Death, Black Metal, Twinguitar-Duelle, Synchron-Propellerbanging aller (ja auch der Drummer!!!) Musiker, Blastbeats und ein Sänger, der sich wahlweise die Gedärme rauskotzte oder wie nach einer Zahnarztbehandlung keifte! Die Songs? Durch die Bank absolute Göttergaben! Und nach den Publikumsreaktionen zu schließen hatten sie wieder etliche Fans mehr! JAWOLL!!

Während der Umbauphase wurden wir (also Jegger und ich) von einer ganz lieben Dame mit lecker Nüsschen versorgt und somit vertieften wir uns in Smalltalk mit den zahlreich anwesenden Cyberforce-Fans.*lol* Dann sollte das Gewitter erst richtig losgehen! NAGLFAR wollte ich schon immer mal sehen, und endlich war es so weit. Auf CD ja immer göttlich, waren sie auch live unglaublich tight und boten einen guten Querschnitt durch sämtliche Alben. Der Sound war äußerst druckvoll und die Lichtshow fast perfekt. Interessant war vorallem die Performance von Kristoffer, der ja bekanntermaßen vom Bass zum Sänger wechselte, was dieser auch sehr gut bewerkstelligte. "I Am Vengeance", "Of Gorgons Spawned Through Witchcraft", "Horncrowned Majesty" usw., kein Fan der Band (zu denen auch ich mich zähle) wurde enttäuscht. Außerdem sind Naglfar supernette Typen, die sich auch noch artig bedankt haben, daß wir zu der Show kamen und nicht Fear Factory den Vorzug gaben, die 2 Tage später spielen sollten. SUPER!!!

Und was dann auf der Bühne geschah, ließ einen nurmehr die Kinnlade gen Boden sacken: DARK FUNERAL entfachten einen Black Metal Orkan, der seinesgleichen sucht. So ein brachiales Geböller habe ich seit Hate Eternal nicht mehr vernommen. Matte Modin (ex-Defleshed) hinterm Schlagzeug blastete, daß die Kessel nur so glühten, die Gitarristen posten um die Wette und Caligula schrie sich seine dunkle Seele aus dem Leibe, daß man nur ungläubig staunen konnte. So und nicht anders hat ein Black Metal Konzert zu klingen!

Einzelne Song herauszuheben lohnt sich nicht, sie waren alle klasse und supertight gespielt. Nach ein paar Zugaben (unter anderem "My Dark Desires" vom Meilenstein "The Secrets of the Black Arts") war dann leider Schicht im Schacht, obwohl, mehr wäre wahrscheinlich eh nicht mehr möglich gewesen, hehe! Fazit: Dark Funeral sind die beste Liveband im Black Metal Sektor, AUS BASTA!!!!

Abschließend bleibt zu sagen: ein Hoch auf die Bühne Innsbruck, die das Konzert veranstaltet haben, und ein Hoch auf die Bands, die einmal mehr bewiesen haben, daß Black Metal live zu den intensivsten Musikarten gehört! Ach ja, die Aftershowparty im Abyss war auch noch sehr angenehm, waren doch auch ein paar Typen von Naglfar und Amoral vor Ort, die sich bereitwillig und äußerst freundlich den Fragen der Fans stellten. Jungs, kommt bald wieder!!! Danke für diesen gelungenen Abend! (und ein spezieller Dank an Jegger für den göttlichen SVARTA DAUDI - Schnaps!!!!)


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