18.07.2008 - 19.07.2008, Spital am Semmering

Kaltenbach Openair 2008

Text: nagelfar
Veröffentlicht am 03.08.2008

Unglaublich aber wahr, zum 6. Mal hatte man als geneigter Metal Head mittlerweile die Chance, sich in das malerische Spital am Semmering zu begeben, um sich dort, gut geölt mit Gersten- oder Honigsaft, die Hirnzellen einzeln aus der Birne zu schädeln. Wem es anno 2007 zu viel Death- und Kakerlakenmetal (auch Grindcore genannt) war, der wurde sicher mit dem diesjährigen Billing absolut zufriedengestellt, welches ausgeglichener fast nicht hätte sein können. Dank gilt den Veranstaltern für ihre Arbeit und Unterstützung sowie der Crew von Demonics-Nights.at für die Bilder!

Manchen der schon am Mittwoch(!) Angereisten pinkelte der Wettergott zwar kräftig ans Bein (bzw. ins Zelt) aber spätestens Freitag Abend waren anscheinend genug Opferbier die durstigen Kehlen hinuntergeflossen um die dunklen Wolken zu besänftigen. Die Organsiation des Festivals wirkt mittlerweile äußerst professionell und bis auf einige Verwirrung bei den Securities (Jo, i glab du konnst do scho dei Kraxn hinparken und sunst host hoid an Strofzedl, is a net so wüd) lief alles wunderbar glatt. Der Zeltplatz am malerischen aber extrem kalten Bach (hat übrigens mal wer den Kneip Pfad ausprobiert?) und die Bühne eingeschlossen zwischen dunklen Tannen und dem Semmering, so kann man Metal zelebrieren! Nachdem die Zuschauerzahlen zugelegt haben dürften (genaue Zahlen werden von den Kaltenbachmachern keine veröffentlichen) dürften auch die Veranstalter äußerst zufrieden sein, eim nächsten Mal wären jedoch wieder zwei Fressstände angesagt (Anm: Es waren zwei vorgesehen aber einer ist im letzten Moment ausgefallen).

Zu den Bands des ersten Tage: BLOODFEAST: Zünftigen Midtempotodesstoff mit omnipräsenten Schwarzwurzelingredienzen gabs von den Steirern zu hören. Klar gibt’s hier auch kaum neues im Sound zu entdecken, dafür war die Spielfreude und der Posingfaktor immer im grünen Bereich. Mit akzeptablen Sound holzte man sich verspielt durch die gerade mal halbe Stunde Grunz and Kreisch - und präsentierte so nebenbei auch einen neuen Track der sich vielversprechend anhörte. (Cult of Blood) CASKETGARDEN: Da hat wohl wer zuviel Dismember gehört ? Oder auch At the Gates - zwischen diesen beiden Schnittpunkten siedelte sich das explosive Songmaterial der ungarischen Nachbarn an, fügte noch ein Prise Thrash hinzu und fegte so gekonnt durch den Nachmittag. Wer noch immer „Slaughter of the Soul“ und Konsorten schätzt durfte sich bei Casketgarden nach Herzenslust austoben; darüber hinaus waren melodischen Twingitarrenparts und der Abgehfaktor erste Sahne. „Birne zwischen die Knie und abschädeln“ war angesagt. Und ja nix vom kostbaren Bier dabei verschütten … (Cult of Blood) INZEST: Hatten am KOA erstens ein wesentlich besseren Sound als noch am SummerNights und zweitens auch mehr Wut im Bauch. (Fast) keine dummen Sprüche mehr, dafür fideler Deathcore inkl. Blastgetrümmer und stumpf-wuchtige Parts ohne Ende. Man darf gespannt sein auf das Album, welches im September erscheinen soll. (Cult of Blood) EXCREMENTORY GRINDFUCKERS: Kennt der durchschnittliche Festivalgänger sowieso - in den letzten Jahren führt an den Spassvögel wohl kein Weg vorbei. In der heimischen Anlage eher selten zu Gast passt das humorvolle Vergewaltigen diverser Metal/Rock&Popsongs auf einem Freiluftevent inkl. massiven Biergenuss wie die Faust aufs Auge. Das Rezept ist ebenso simpel wie effektiv: man nehme irgendeinen bekannten Hit (von Modern Talking bis David Hasselhoff), drehe ihn durch den Fleischwolf und erhöhe die Geschwindigkeit um ca. 450% … bis auf „Fata Morgana“ von der EAV - welches beinahe im Originaltempo die Boxen verliess - ein „Love it or hate it“-Ding. (Cult of Blood) NEGURA BUNGENT Wenn die atomsphärischen und emotionsgeladenen Stücke von NEGURA BUNGENT einen Hinweis auf die Landschaft in Rumänien bieten können, so sollte man diesem Land wohl eher früher als später einen Besuch abstatten. Hatte die Band anfangs noch für etwas Kopfkratzen gesorgt (Wie mikrofoniert man ein Stück Holz am besten?) so erwies sich dieses Holz ebenso wie die Band als Ganzes als (zumindest für mich) überraschend musikalisch. Lange, träumerische Passagen gipfelten abwechselnd in Growls oder in zusammenbrechenden Soundwänden und so funktionierte der rumänische Düstermetal auch bei Tageslicht ausgezeichnet, ein (für mich) überraschend starker Auftritt! (Nagelfar) DEW-SCENTED: Mannomann, die Death/Trash-Keule des Festivals schlechthin ! Leif und seine Mannen traten dem Publikum heftigst in den Popo, und das so treffsicher & technisch versiert dass man nur nach die Matte (wenn vorhanden) in den Wind hängen konnte: egal ob jetzt das Slayer-lastige „Cities of the Dead“, der geniale Uptemposmasher „Soul Poison“ oder die Abrissbirnen „Final Warning“ / „Bitter Conflict“ dir deine Rübe abmontierten, DewScented MUSS man als qualitätsbewusster Thrasher mindestens einmal gesehen haben ! Bierbecher und Daumen hoch ! (Cult of Blood) VREID Nach den exklusiven Knüpplern von DEW SCENTED mussten die ganzen Death/Thrash Fans wieder ihre Blackmetalverkleidung anlegen denn mit VREID stand wieder nordische Kälte am Programm. Genickbrechender Metal der groovigen Sorte, mehr schon in die Black'n'Roll als reine Blackmetal Richtung tendierend verwandelte das Publikum in eine bangende Meute. Vor allem neuesten Stücke von "I Krig" schienen beim Publikum gut anzukommen und sorgten für eine ausgelassene Stimmung und jede Menge hochgestreckte Teufelshörner. Teils fetzte man schon mit extrem mörderischer Geschwindigkeit durch die einzelnen Nummern, da wundert es nicht, dass Oberkeifer Sture etwas ins Schwitzen kam. Blaaaaaast! (Nagelfar) GRAVEWORM Die Südtiroler spalten die Metalszene seit jeher, nicht zuletzt durch ihre äußerst bekannten Coverversionen. Während die einen sich eher mit Grausen Richtung Bierstand vertschüssen erweisen die anderen "ihrer" Band unbeirrbar die Treue und so wurden GRAVEWORM auch am Kaltenbach 2008 schon von Anfang an ausdauernd bejubelt. Auffallend hierbei, dass das 2007er Album "Collateral Defect" eher wenige zu Applaus führte, das doch schon etwas älter Album "(N)utopia" sowie "Engraved in Black" aber anscheinend deutlich mehr Fans vorweisen können. Sänger Stefan Fiori schien ausgesprochen gut aufgelegt zu sein und motivierte die Menge ständig zum Mitmachen, ein solider und gelungener Auftritt. (Nagelfar) HOLLENTHON Bei ihrem letzten Auftritt im Planet Music Anfang Juni konnten mich HOLLENTHON nicht wirklich überzeugen, umso gespannter war ich, was man aus diesem Festivalauftritt machen würde und glücklicherweise wussten die Symphonic Metler diese Chance zu nutzen. Anfangs noch durch leichte Soundprobleme geplagt hatte man dieses Problem schnell im Griff und rockte sich durch altes und neues Material gleichermaßen. Besonders hervorheben möchte ich die Songs "Son of Perdition" vom neuen Album "Opus magnum" sowie "To Kingdom Come" und "Once we were kings" welche in dieser Umgebung besonders gut zum Tragen kamen. HOLLENTHON sind zurück und wie! (Nagelfar) ROTTING CHRIST: Erstaunlich locker, selbstbewusst und voller Spielfreude gaben die griechischen Dark/Blackmetaller den Co-Headliner des ersten Abends. Inmitten einer ausgewogenen Setlist welche immer wieder ältere Semester („King of a Stellar War“ / „First Field of the Battle“ ) einstreute, punkteten die ebenso eingängigen wie flotten Nackenbrecher „In Domine Sathana“ (welches meinerseits lautstark mitgesungen wurde) oder das hymnische „Nemecic“ vom aktuellen Bollwerk auf ganzer Linie. Zugegeben, ganz nüchtern war ich beim Auftritt nicht mehr, aber das soll die Leistung von Sakis Tolis & Co. nicht schmälern! Ist eigentlich ein Wunder dass die verrottenden Christen immer noch so eine Art Geheimtipp in der Dunkelszene sind, obwohl sie schon gut 20 Jährchen auf dem Buckel und eigentlich kaum schlechte Sachen in ihrer reichhaltigen Diskographie abgeliefert haben. (Cult of Blood) GOREFEST: Mittlerweile wieder fest in der Szene verankert lieferten die Tulpenschlächter einmal mehr Death Metal vom Allerfeinsten ab. Die Setlist umspannte vor allem die letzten beiden Alben und dazu die vom übriggebliebenen Publikum geforderten Klassiker der Frühneunziger wie „Mental Misery“ oder „Get-A-Life“ . Spieltechnisch liess man nichts anbrennen, lieferte eine solide (wenn auch etwas routinierte ) Show und punktete mit dem ultragenialem Gebrüll von Jan-Chris, dem ultratighten Drumgewitter von Ed Warby (welcher auch bei den Shootingstars HailofBullets die Stöcke schwingt) und wahren Hits: „Revolt“ / „Stain of Mind“ / „You could make me Kill“ - da konnte wahrlich wenig schiefgehen. Bis zum Ende konnten meine Füsse aber nicht mithalten und so machte ich mich nach einer knappen Dreiviertelstunde auf dem Weg zum Bettchen, dabei knallte aber die Gorefest´sche Mucke auch noch durch Wald&Wiesen so heftig in die Lauscher dass sich beim Heimgang durch die Serpentinen Gänsehaut & Alkohol auf unnachahmbare Weise vermischten und der Sandmann kaum noch seine Arbeit verrichten brauchte. (Cult of Blood)

Nach diesem Metalreigen war die Party aber noch nicht vorbei sondern ging vor der Bühne, im Backstagebereich und natürlich in den Campingarealen bis in die frühen Morgenstunden weiter! Gröhlgesänge verschreckten wohl das eine oder andere friedliebende Wild und der Bierverbrauch näherte sich wohl dem Monatsausstoß einer kleineren Brauerei den die Anzahl der Leichen stieg proportional zur Helligkeit der Morgensonne, soll heißen, einige Kollegen haben den Tag wohl eher später als früher begonnen. Positiv sei hier auch die Belegschaft der Pizzeria Sonnenalm erwähnt die nicht nur die Frühaufsteher mit Frühstück versorgte sondern auch sonst ein sehr reichhaltiges und wirklich fairpreisiges Angebot hatte. Etwas peinlich vielleicht die getragenen "Metalkrawatten" aber wenn dazu Slayer anstatt Schihüttenhits laufen kann man über solche Geschmacksverwirrung großzügig hinwegsehen und die lokale Gastronomie kräftig unterstützen. Weiters positiv sei hier auch das Fehlen der von mir gern titulierten "Arschlochkinder" angemerkt, welche in den letzten Jahren erheblichen Sachschaden auf den umliegenden Wiesen anrichteten (Explodierende Batterien und zerstörte Lifthütten fallen mir da ein). Wettermäßig gabs mittlerweile strahlenden Sonnenschein und mit dem folgenden Lineup erreichte die Stimmung im Publikum dann ihren Höhepunkt.

CREMATION: Jawoll, zünftig-technischer FrickelDeath from Vienna stand am frühen Samstagnachmittag auf dem Programm ! Klar war mir der Name geläufig, aber irgendwie hab ich die Jungs bis jetzt immer dezent verpasst. Bis jetzt: denn das an Grössen ala Death angelehnte Material war trotz des erhöhten Promillegehalts (…) irgendwie eingängig UND versiert. Interessante Gitarrenarbeit (3 Äxte!) und eine gelungene Mischung aus verspielten Passagen und FF-Parts rundeten den gelungenen Auftritt ab; dazu passte das sehr akzeptable Schuldinger-Cover „Crystal Mountain“ wie die Faust aufs Auge. (Cult of Blood) FLESHLESS: Die Tschechen Death/Grinder mal wieder on Stage. Mag sein dass das Material (welches nur von 2 Gitarren, aber ohne Bass vorgetragen wurde) in einem kleinem Club sehr intensiv rüberkommt, mir war nach rund einer Viertelstunde CannibalCorpse-artigem Sound mehr nach Magenauffüllung als nach den nach dem geilen Vokuhila des Gitarrero Ludek zumute. (Cult of Blood) DESASTER: Endlich kam der teutonische Black/Thrash-Vierer mal in unsere Gefilde ! Wer sich an straight nach vorne gehendem Rumpelsound im positivsten Sinne stört, durfte hier eine dreiviertelstündiges Päuschen einlegen. Der Rest erfreute sich an Granaten wie dem Titeltrack des letzten Werkes (S.S.S. – Satan Soldier´s Syndicate), der Stormbringerischen Verbeugung „Hellbangers“, dem furiosen „Necropolis Kathargo“ oder dem mit frühneunziger Black hantierenden „Venomous Stench“ … undundund. Runde Sache. Mit dem Kreator-Cover „Tormentor“ ging man zwar etwas auf Nummer Sicher, nichtsdestotrotz wars eine Freude dem Oldschoolhaufen zu lauschen. (Cult of Blood) SINISTER: Gabs nur als akustische Untermalung zum Essenfassen - aber das was zu meinen Ohren drang war eben purer, brutaler und angenehm räudiger Death from Holland. Dazu konnte ich wenigstens noch das obercoole „Bastard Saints“ für die Wanderung zur Sonnenalm mitnehmen. (Cult of Blood) URGEHAL Von Urgehal gibt es schon längere Zeit keinen Tonträger, ein sogenanntes Best Of war das einzige Lebenszeichen seit 2006. Umso überraschender, dass sich trotz der frühen Spielzeit eine stattliche Anzahl von mehr oder weniger betrunkenen Metalheads vor der Bühne eingefunden hatten. Besonders auffällig natürlich Axtschwinger Ensifer mit seiner Ledermaske und seinem ultrabösen Gepose. Hat aber niemanden gestört, denn in sich wirken URGEHAL absolut stimmig und senkten die gefühlte Sommerhitze schnell um einige Grad. Pandametal wie wir ihn gern haben. (Nagelfar) ELUVEITIE Etwas krass dann der Übergang zu den keltischen Paganmetallern. Gesichtsbemalung und Ledermasken mussten Fellen und Dudelsäcken weichen als die mittlerweile acht- oder neunköpfige Band begann, ihr neues Album "Slania" zu präsentieren. ELUVEITIE ist eine dieser "Mag man oder mag man nicht" Geschichten, deshalb will ich hier ganz und gar subjektiv sagen, dass zumindest ICH mich köstlich unterhalten habe. Keltische Folklore gepaart mit Deathmetal macht einfach Spaß und wären Metalfans im Allgemeinen vielleicht etwas weniger steif dann würde man vielleicht mal statt des ewig gleichen Circle Pits zur Abwechslung mal einen kleinen Linedance oder ähnliches bestaunen können. Wem die ganzen Humpa und Spaßmetalbands schon beim Hals heraushängen, dem seien ELUVEITIE speziell ans Herz gelegt! (Nagelfar) MARDUK Die Schweden haben in meinem Bekanntenkreis keinen leichten Stand. Alle Releases seit 1998 seien für die Mülltonne und live sei man "ur schwach". Trotz dieser Kritik (oder vielleicht gerade deswegen) beschloss ich, mir MARDUK endlich einmal live und in Farbe zu geben und was soll man sagen, brachial war's! Ihren Kultstatus hat die Band meiner Meinung nach eindeutig verdient und mit diesem Auftritt erfolgreich verteidigt. Wie die 1999 besungene Panzerdivision rollte man über die versammelte Belegschaft hinweg und sorgte für nicht unerhebliche Genickprobleme am folgenden Tag. Als schnell und böse hat es ein Kollege bezeichnet, das kann ich vorbehaltlos unterschreiben. (Nagelfar) GRAVE: Mit dem starken neuen Album (immerhin schon das Achte wie der Titel „Dominion VIII“) waren die Schwedendeathveteranen wieder mal auf Achse. Als DM-Jünger der Frühneunziger waren Grave sowieso immer DIE Macht, neben Dismember / Unleashed und Entombed das vierte - wichtige ! - Rädchen am Wagen und eigentlich noch früher als alle anderen am Start. Tja, der kommerzielle Erfolg blieb bies heute aus – aber draufgeschissen: wer so geile Songs wie „You´´ll never see…“ / „Soulless“ oder „Deformed“ in die Menge kotzt war sowieso Gott. Trotz der Soundprobleme (Gitarre / Mikro von Ola waren teilweise kaum zu vernehmen) die sich über Minuten erstreckten. Macht nix, dafür war das Programm allererste Sahne - alte Schoten wie „Turning Black“ oder neues Zeux („Bloodpath“ / „Death Storm“) waren prima Headbangfutter - und als der Uraltklassiker „Into the Grave“ ausgepackt wurde, war allen klar dass jetzt Sense war. Into the ´fuckin´Gräiiiiiiiiiiiivvvvvvvvvvvv-a !! Oh Yeah, da fühlte man sich gleich wieder um mindestens 15 Jahre jünger . Oder so. (Cult of Blood) SAMAEL Die Schweizer waren meine persönliche Bauchwehband an diesem Abend. Wie würden sich die oft getragenen Melodien und sehr atmosphärisch-ruhigen Nummern gegen MARDUK und SATYRICON behaupten können? Schnell zeigte sich jedoch: Jegliches Bauchweh war unbegründet denn SAMAEL legten mit ihrem Auftritt alles in Schutt und Asche. Überraschend hart und brutal startete man in eine perfekte Symbiose aus Licht, Sound und Bildern, welche mich mit offenem Mund genießen ließ. Besonders stimmig der hoch über den Mitmusikern thronende Schlagzeuger/Keyboarder welcher mich mehr als einmal an die berühmten japanischen Trommler erinnerte. Manche der Stücke waren wegen der überraschenden Härte stark verfremdet und kaum wiederzuerkennen, gerade diese mechanische Härte machte diesen Auftritt aber zu etwas Besonderem. Paralellen zu Bands wie SKINNY PUPPY oder EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN dürfen hier gerne gezogen werden. Wahnsinn, was für ein Gänsehautauftritt. (Nagelfar) SATYRICON: Lange bitten ließen sich die Norweger. Satyr, Frost und Begleiter trabten erst gegen 1:45 (!) morgens auf die Bühne um nach einem Intro mit dem brennendem Pentagram loszulegen („The Pentagram Burns“). War der Sound anfangs noch leicht verwaschen und etwas drucklos so war dieses Manko schon nach wenigen Minuten behoben – danach gabs nur mehr höllisch geile Töne . Zwischen RocknRoll-Platitüden und beinhartem Blackmetall schwankte das Material hin und her - ebenso wie die Ansagen von Fronter Satyr, welche die Leute aber trotzdem hervorragend durch die Nacht begleitete. „To the Mountains“ widmete er dem genialem Ambiente, mit dem neuen „My Skin is Cold“ gabs auch schon einen Ausblick auf das kommende Werk (welches im November/Dezember mit einem Ö-Date begleitet werden soll – schau ma mal!) und daneben jede Menge Stoff zwischen dem immernochaktuellen Werk „Now, Diabolical“ und „Nemesis Divina“. Also keine Songs der ersten beiden Alben welche sich in den letzt! en Jahren immer wieder mal in die Setlist verirrten. Macht nix, man kann halt nicht alles haben – dafür war der Auftritt sowieso mehr als überzeugend. Auch wenns für DieHard-Blackies vll. nicht (die durften sich halt u.a. bei Urgehal austoben) DIE Offenbarung war, mir wurscht. In dieser Form sind Satyricon immer wieder gerne gesehen – v.a. „Repined Bastard Nation“ war einfach nur der HAMMER! Tja, blieb zum Abschluss nur mehr der Klassiker „Mother North“: lautstark mitgesungen, abgefeiert, Wahnsinnsmittelteil … Wahnsinnsnummer. Der perfekte Schlusspunkt unter einem wieder mal überzeugendem Kaltenbach Open Air. See you 2009 ! (Cult of Blood) Setlist Satyricon (ohne Gewähr & in unbestimmter Reihenfolge): Intro The Pentagram Burns K.I.N.G. Now, Diabolical Tyrants My Skin is Cold Havoc Vulture Supersonic Journey Repined Bastard Nation Suffering the Tyrants Du Som hater Gut Forhekset Fuel for Hatred To the Mountains Repined Bastard Nation Mother North Fotos bei Demonic-Nights Part 1 Fotos bei Demonic-Nights Part 2


WERBUNG: Hard
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