07.05.2010, WMD Hauzenberg

WALPURGIS METAL DAYS - Tag 1

Veröffentlicht am 11.05.2010

General Winter ist auf dem Rückzug, die Black Metal Fraktion bereitet sich auf den Sommerschlaf vor und wärmere Temperaturen machen die Natur wieder freundlicher und laden zum Draußen verweilen ein. Sportler bringen Ihre Geräte auf Vordermann, Geschäfte beginnen mit dem Sommerschlussverkauf und Anhänger aller Musikrichtungen in Europa checken die Ausrüstung für die Festival Saison 2010 durch. Der Sommer kann kommen. Und das ist auch genau der Grund für diesen Konzert Bericht. In Bayern ist ein kleines aber feines Festival zum fixen Treffpunkt für alle Freunde der härteren Tonart aus Bayern und Österreich geworden. Natürlich ist hier die Rede von den WALPURGIS METAL DAYS die wie jedes Jahr Anfang Mai den kleinen beschaulichen Ort Haunzenberg bei Passau für zwei Tage mit Musik feinster Klasse beschallen. Auch im Jahre 2010 kann sich das Festival getrost sehen lassen. Bands wie BENEDICTION, UNLEASHED, SAMAEL, GOD DETHRONED oder ARTILLERY ließen sich es nicht nehmen das Festzelt in Haunzenberg zum Beben zu bringen. Genau das ist das besondere an den WALPURGIS METAL DAYS: Das Zelt. So kann es dem Besucher herzlich egal sein ob es draußen regnet oder nicht. Der Umstand, dass man neben seiner Leidenschaft für Musik auch noch einen normalen Job verfolgen muss um sich den Lebensunterhalt zu bestreiten verhinderte leider meine Abreise um ein paar Stunden von Salzburg. Trotz aller Widrigkeiten des Österreichischen und Deutschen Verkehrs schaffte ich es am späten Nachmittag in Haunzenberg aus dem Auto zu steigen. Von den freundlichen Securitys in Empfang genommen ist das Auto abgestellt und das Zelt aufgebaut, im Schnellgang geht es zum Festivalzelt wo ich es noch gerade zu den letzten Klängen der EXCREMENTORY GRINDFUCKERS schaffe. Aus sicherer Quelle erfuhr ich allerdings, dass die deutschen Spaßvögel wiedermal das Zelt zum Toben brachten. Immer wieder bemerkenswert sind die Preise auf den WALPURGIS METAL DAYS. Für eine gute Halbe Bier bezahlt man € 3,80 wobei hier ein Euro Einsatz im Preis enthalten ist. Hier könnten sich ruhig größere Festivals eine Scheibe abschneiden. Nach kürzerer Umbaupause entern die Finnen von OMNIUM GATHERUM die Bühne um das Festzelt zu Haunzenberg mit allerfeinsten Finnischen Melodic Death Metal Sound zu versorgen. Songs wie „Chameleon Skin“ oder „Nail“ sind genau die richtigen Anheizer für den Abend und sorgen für gute Stimmung im Zelt. Leider fällt mir auf das im Gegensatz zu letzen Jahr definitiv weniger Leute am Gelände anwesend sind. Andererseits, wenn wundert es wenn man bedenkt das es alleine in Deutschland über 50 Festivals in diesem Jahr gibt.

Egal, OMNIUM GATHERUM machen das Beste aus der Situation und geben zusammen 100 Prozent was vom anwesenden Publikum gebührend honoriert wird. Nach knapp 50 Minuten ist wieder Schluss und so ging es nach 20 Minuten weiter im Text mit den Dänen von ARTILLERY. THRASH METAL! Mit diesen zwei Worten kann man die Mannen aus Dänemark am besten beschreiben. Das ARTILLERY nicht mehr zu den Jüngsten zählen war alleine schon am anwesenden Publikum zu sehen. Ich mit meinen 22 Jahren kann und möchte auch hier keinen all zu großen Kommentar zu den Dänen abgegeben, da ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich mich noch nicht zu viel mit den Jungs beschäftigt habe. Schnelle Gitarren Riffs, treibendes Schlagzeug und feste Ansagen bringen das Festzelt zum Beben. Und das sollte wohl Eindruck bei dem einen oder anderen hinterlassen haben, bei mir hat es das getan und so werde ich mir mal demnächst bei meinem Plattendealer des Vertrauens die eine oder andere CD durchhören. Respekt für die geniale Show.

In den 20 Minuten Umbaupause nutzte ich die Zeit die Merchandise-Stände draußen zu begutachten. Ein kleines aber feines Angebot von CDs, T-Shirts und diversen anderen Merchandise Artikeln erwartet den Kaufwütigen Schwermetaller vor dem Festzelt. Die Auswahl an Essen kann sich ebenfalls gut sehen lassen. Von normalen Pommes angefangen bis zur Pizza gibt es alles vor Ort. Highlight Essens technisch für mich war definitiv der Indianische Taco. Wenn ihr das irgendwo seht, unbedingt probieren! Nach 20 Minuten ging es mit den Süditalienern von GRAVEWORM weiter. Mit “Diabolical Figures“ haben sich die Italiener im Jahr 2009 eindrucksvoll nach zwei jähriger Pause zurück gemeldet. Das Jahr 2010 wird ausgiebig für Touren genutzt und so wird auch im schönen Haunzenberger Festzelt halt gemacht. Ob Gitarren, Bass oder Schlagzeug der Sound ist nahe zu perfekt. Songs wie „(N)utopia oder „Suicide Code“ treffen genau den Nerv des Publikums. Natürlich dürfen auch die Coversongs wie das göttliche „Losing My Religion“ nicht fehlen. Nach einer Stunde ist auch schon wieder Schicht im Schacht und so wird es Zeit für den Headliner des heutigen Abends.

Nach den schon obligatorischen 20 Minuten Umbaupause starten die Britischen Death Metal Urgesteine von BENEDICTION mit Intro und dem Song „The Grey Man“ vom aktuellen Album „Killing Music“ weg. Das Zelt ist gut gefüllt, der Sound spitzenmäßig und für die Englischen Death Metal Punks ist es ein leichtes die Crowd für sich zu gewinnen. Songs wie „Subconscious Terror“ vom gleichnamigen Debüt Album (1990) oder „The Dreams You Dread“ schlagen wie Bomben in die feiernde Menge ein und sorgen für haufenweise fliegende Haare und erhobene Fäuste. Keine unnötige vorher abgesprochene Bühnenshow, keine blitzenden Effekte. Nein, hier ist nur eine Band, die weiß wie man auf einer Bühne Show macht und richtige Stimmung unter dem Publikum verbreitet. Hier können sich getrost so einige Bands eine große Scheibe abschneiden.

Tag Eins der WALPURGIS METAL DAYS ist Geschichte und man kann nur positives vermelden. Gute Stimmung, Gute Musik und gute Shows füllten den ersten Tag im Zelt aus. BENEDICTION waren ein würdiger Headliner und haben wieder einmal bewiesen, dass man keine aufwendige Bühnenshow benötigt um als Band zu glänzen. Leider waren definitiv weniger Leute als im Jahre 2009 anwesend. Um 10 Uhr Vormittag wird Tag zwei mit einer Speziellen Show der Anti-Käse Fraktion von Ultrawurscht fortgesetzt. Man sei gespannt.


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