08.05.2010, WMD Hauzenberg

WALPURGIS METAL DAYS - Tag 2

Veröffentlicht am 16.05.2010

Tag 2 der WALPURGIS METAL DAYS beginnt mit Kopfschmerzen nach einer langen durch zechten Nacht im Festzelt. Die Bayern wissen eben wie man Feste feiert. Kopfschmerztablette rein und weiter geht's im Text! „Oh Walpurgis, Oh Walpurgis, wie kalt sind deine Nächte.....“ geht mir durch den Kopf während ich mit Jacke bekleidet und Kaffee in der Hand vor der Bühne stehe und auf die „Special Bauern Show“ der Grindcore-Freaks von ULTRAWURSCHT wartete. Diese Show wollte sich definitiv keiner entgehen lassen. So kam es, dass das Festzelt schon um 10 Uhr Vormittag gut gefüllt war. Hinten wurden fleißig die Weißwürschte in Verbindung mit einer Halben Weißbier ausgegeben. Für meinen Magen ist das nichts um so eine Uhrzeit. Bayer müsste man sein, oder einfach nur einen starken Magen haben. Ganz so spektakulär wie angekündigt ist die „Special Bauern Show“ dann doch nicht ausgefallen. Die Bandmitglieder waren allesamt in witzige Klamotten gekleidet. Angefangen von den beiden Gitarristen. Der eine in Tracht, während der andere als Gärtner mit ziemlich wenig Zähnen über die Bühne stolperte! - Der abgemagerte Löwenzahn? Wer weiß? Wo die Special Show zu suchen ist, keine Ahnung, und auch nicht weiters wichtig, die Käsehasser sorgten so oder so für gute Stimmung. Und dazu braucht es keine „Show“ Ultrawurscht Sänger Dr. Mett Wurscht wirkte vom Outfit her als würde er gerade vom Feld kommen, nette Hose und Gummi-Stiefel Hr. Doktor. Songs wie „Immortadella“ und „Leberkas mit Senf“ treffen genau den Nerv des Publikums und sorgten für gute Stimmung am Morgen. Die Zahlreichen Morddrohungen gehen Hr. Meica (weil er zu kleine Würste macht) durften natürlich nicht fehlen. Drummer Hans Wurscht bewies eindrucksvoll mit einem Huhn am Kopf das man nicht groß sein muss um richtig Blasten zu können. So gesehen ein Metal-Frühschoppen der anderen Sorte.

Die nächste Band auf meiner Liste ist EXOTOXIN, wobei „Band“ nicht der richtige Ausdruck dafür ist. Der „Hans Söllner des Thrash Metals“ wurde mir schon im Vorfeld erzählt ist hier am Werk. Und recht hatten die Herrschaften die mir das erzählten. Hinter EXOTOXIN steht nur ein Mann der sich, mit seiner Gitarre, alleine auf die Bühne stellt um seine Show durch zu ziehen. Bayrischer Humor zwischen den Songs die durch technische Gitarrenarbeit und aggressive Vocals bestechen darf nicht fehlen. EXOTOXIN war eines der versteckten Highlights der WALPURGIS METAL DAYS für mich. Nach einer längeren Pause zum Krafttanken, aufwärmen und Essen finde ich mich wieder zur Show von GODHATECODE im Festzelt ein. Hinter GODHATECODE steckt kein geringerer als ein gewisser Wolfgang Rothbauer aus Linz. Wer ein klein bisschen Ahnung von der Österreichischen Musiklandschaft hat, weiß dass Hr. Rothbauer auch noch der kreative Kopf hinter THIRDMOON und IN SLUMBER ist. Für GODHATECODE hat er sich noch andere bekannte nationale und internationale Musiker ins Boot geholt. Drummer Hans Wurscht von ULTRAWURSCHT an der Gitarre, Armin Schweiger von DISTASTE am Micro und Pelle Ekegren aus Schweden (Ex-Grave) an den Drums. Erwähnenswert am Rande: Mr. Rothbauer ist extra aus München von der laufenden IN SLUMBER Tour kurz abgesprungen um am Nachmittag die Show mit GODHATECODE durch zu ziehen um gleich anschließend wieder zurück nach München zu fahren um zusammen mit IN SLUMBER, ILLDISPOSED und SIX FEED UNDER ein Konzert zu bestreiten. Mr. Rothbauer - Der Music-Workaholic Österreichs? „Hallo Walpurgisfreaks! The First Song is called CRAWL DOWN TO ZERO!“ - mit dieser Ansage stürmte Sänger Armin der mit einigen Minuten Verspätung ankam die Bühne und schon regierten schnelle Drums, schwere Gitarrenriffs und aggressiver Gesang das Festzelt. Songs wie „Survive Pain to Survive Hate“ oder „Seelenkalt“ fanden breite Zustimmung unter den zahlreichen Fans, die teilweise durch die harten Klänge des noch relativ unbekannten Projekts in das Zelt gelockt wurden. GODHATECODE gaben 110 Prozent, der Sound tat sein übriges und so blieb für mich nach 40 Minuten nur der Gedanke, dass sich jede nachfolgende Band kräftig anstrengen muss um das zu topen. Kurz vor dem letzten Song wurde noch bekannt gegeben, dass eine neue Platte im Anmarsch sei. Mit FINAL BREATH aus dem schönen Gemünden am Main wird Old School Death / Thrash der feinsten Sorte ins Festzelt gebracht. Dem einen oder anderem ist die Band sicherlich vom UP FROM THE GROUND Festival bekannt, das die Band früher veranstaltete. Seit 2007 war es relativ still geworden um die Deutschen Musiker, um so mehr überrascht war ich die Jungs auf dem Billing der WALPURGIS METAL DAYS 2010 zu lesen. Songs wie „Eyes Of Horror“, „Let Me Be Your Tank“ oder „Mind Explosion“ zeigen Eindrucksvoll, dass FINAL BREATH noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Es wurde auch ein neuer Song Namens „Illega - lle - sating“ gespielt der wohlwollenden Zuspruch unter den Fans fand. FINAL BREATH 2010 - ich bin gespannt was da noch auf uns zu kommt! DESASTER aus Koblenz / Deutschland waren die nächsten auf meiner Liste. Dass die Teutonen eines der Highlights der WALPURGIS METAL DAYS waren konnte man leicht an den zahlreichen DESASTER T-Shirts erkennen die überall am Gelände zur Schau getragen wurden. Dementsprechend voll war auch das Zelt als die ersten Töne des Intros erklangen. Songs wie „Ghouls To Strike“ oder „Metalized Blood“ sorgten in den ersten Reihen für fliegende Haare . Sänger Guido „Sataniac“ Wissmann beeindruckt mit seiner Kraftvollen Stimme. Der Rest der Band ist gut aufeinander eingespielt und zeigt gekonnt, dads über 20 Jahre Erfahrung auf den Bühnen dieser Welt sich bezahlt machen. Nach knapp einer Stunde ist schon wieder Schicht im Schacht, zufrieden verlassen die Band die Bühne unter dem Applaus der Fans.

Nach längerer Umbaupause entern dann die Niederländer von GOD DETHRONED die Bühne um uns Death Metal der feinsten Sorte zu präsentieren. Mit „Soul Sweeper“ startet das 50 Minütige Set der Mannen um Bandkopf Henri Sattler. Songs wie „The Warcult“ oder „Nihilism“ zeigten über was für einen Back-Katalog die Band inzwischen verfügt. Auch Songs wie „Under a Darkening Sky“ vom aktuellem Album„Passiondale“ (2009) fanden ihren Weg auf die Setlist. Nach über 50 Minuten wurde die Show mit dem Song „Villa Vampiria“ beendet. Guter Sound, gute Stimmung und eine geile Song Auswahl, das sind die Zutaten für eine Live Show ala GOD DETHRONED. Bei der nächsten Band gehen die Meinungen der Fans auseinander. Für mich kam es einem Schlag ins Gesicht gleich eine Band wie SAMAEL zwischen GOD DETHRONED und UNLEASHED zu platzieren. SAMAEL mag man oder nicht, Tatsache. Der Sound bei dieser Show war nahezu schon zu perfekt was den Verdacht aufkommen lässt, dass hier jemand nicht gerade mit ehrlichen Karten spielt. Was tut man nicht alles für eine „gute“ Show. Songs wie „Solar Soul“ oder „Black Trip“ oder der zeitlose Klassiker „Baphomets Throne“ dürfen natürlich in keiner Setlist der Schweizer fehlen. Nach einer Stunde ist auch diese Show auf den WALPURGIS METAL DAYS Geschichte. Eines muss man den Schweizern lassen: Sie wissen definitiv wie man eine Show macht und das Publikum mitreist.

Nach knapp 20 Minuten Umbaupause wird es Zeit für den zweiten Headliner der WALPURGIS METAL DAYS. Ich muss zugeben, dass ich UNLEASHED bis weilen nicht richtig beachtet habe und spätestens nach dieser Show muss ich mich fragen warum. Songs wie „Midvinterblot“ , „The Long Ships Are Coming“ oder „Hammer Battalion“ sorgten für eine ausgelassene Stimmung unter den 1.500 anwesenden Besuchern. Die gesamte Band wirkte sehr sympathisch und hatte keine Probleme die Crowd auf Ihre Seite zu ziehen. Der Sound suchte seines gleichen und es gibt einfach nichts besseres als wenn man Musikern zusehen kann die mit genug Spaß und Können an die Sache rangehen. Nach dem Titel Song der aktuellen Platte „As Yggdrasil Trembles“ (2010) war die Show schon zu Ende. Dachte man zumindest, für eine Zugabe kehrte man doch noch mal auf die Bühne zurück um den Kult Song von UNLEASHED „Death Metal Victory“ zum besten zu geben. Frontmann Johnny Hedlund ließ es sich nicht nehmen die anwesende Menge aufzufordern mit Ihm den Refrain an die sechs mal zu singen. Endgültig nach einer Stunde und zehn Minuten verließen auch UNLEASHED mit zufriedenen Gesichtern die Bühne.

Das waren also die WALPURGIS METAL DAYS 2010. Der Sound war wie jedes Jahr super, die anwesenden Besucher hatten eine Menge Spaß und der Bier Konsum wird dem Braumeister ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Das Festzelt hat sich auch im heurigen Jahr wieder bewährt und die Auswahl an Essen und Merchandise kann sich für ein Festival in dieser Größen Ordnung durchaus sehen lassen. Für die Kälte kann man niemanden verantwortlich machen, warm anziehen heißt hier die Devise. Mit 1.500 Besuchern verzeichnen die Veranstalter um 500 Besucher weniger als im Vorjahr was ziemlich sicher daran liegen mag, dass es inzwischen schon zu viele Festivals in D-Land gibt. Und wie es aussieht werden sich diese bald Gesundschrumpfen und gewisse Festivals überbleiben. So bleibt mir nur mehr zu sagen: WALPURGIS METAL DAYS 2011 - Ich bin dabei!


WERBUNG: Hard
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