13.06.2010, Zenith

SLAYER

Text: manfred
Veröffentlicht am 18.06.2010

Nachdem der Gig jetzt schon zweimal verschoben wurde und auch die Show in Bochum ein paar Tage davor abgesagt wurde, war es fraglich ob man denn die Herren King, Hanneman, Lombardo und Araya denn zu Gesicht bekommen würde. Doch vor der Halle angekommen, gab es schon Entwarnung, die Show findet statt. Als Anheizer fungierten die Göteborger THE HAUNTED. Die Jungs aus Schweden legten sich ordentlich ins Zeug und thrashten gewaltig vor sich hin. Richtig überspringen konnte der Funke auf das Publikum dennoch nicht ganz. Die Stimmung wurde aber im Laufe des Sets besser, da sich auch die Songs etwas harmonischer gestalteten. Somit wurden die Fünf schlußendilch noch mit ordentlichem Applaus verabschiedet.

Nun kam, worauf die – trotz oder wegen dem WM-Spiel der Deutschen – knapp 3000 Besucher warteten und lauthals skandierten: SLAYER! Diese präsentierten sich spartanisch. Nur mit Licht, ohne LED-Backdrop, aber dafür mit 36 Marshall-Racks auf der Bühne. Ohne viel Tamtam legten sie auch schon los. Als Einstieg gab es „World Painted Blood“ und „Hate Worldwide“ vom aktuellen Output. Gefolgt von „Cult“ und „Disciple“ von den beiden Vorgängern. Danach gibt’s mit „Expendable Youth“ und „War Ensemble“ einen kurzen Blick zurück ins Jahr 1990, um dann sogleich mit „Jihad“, „Payback“ und „Beauty Through Order“ die „Nuller-Jahre“ abzudecken.

Ansagen gibt es wie gewohnt von SLAYER nur wenige, was aber niemanden betrübt. Die Meute will Songs, sie will sie schnell und sie will sie laut. Und genau so bekommen die Fans sie nach der Hälfte des Sets auch vor den Latz geknallt. „Seasons in the Abyss“ geht formlos in „Hell Awaits“ über. Man merkt, dass die 4 Herren, allen voran Dave Lombardo, sichtlich Spaß an der Sache haben. Es folgt „Mandatory Suicide“ und ein geniales „Chemical Warfare“. Für das Publikum gab es schon kein Halten mehr. Es wird ein Klassiker nach dem anderen raus geschossen „Raining Blood“, „Aggressive Perfector“, gefolgt von „South of Heaven“ und zum Abschluss „Silent Scream“ und „Angel of Death“ als Finale.

Der letzte Akkord ertönt, das Licht geht an und man merkt wie schnell die Zeit verflogen ist. Vor ein paar Minuten war man gerade 16 und im Jahr 1986 und schon wird man wieder von der Realität zurückgeholt. Gut, so ganz wie früher war es nicht, sicher werden alle etwas älter und vor allem Tom Araya hat man gegen Ende des Sets schon angehört, dass die Stimme nicht mehr so dabei war und er etliche Textzeilen dem Publikum überließ. Dennoch störte das nicht sonderlich viel und wenn man sich umblickte sah man überall zufriedene Gesichter und ich denke, dass trotz des Matchausganges von 4:0 für Deutschland jeder der Anwesenden froh war, an diesem Abend auf Fußball verzichtet zu haben.

SLAYER gehören auch mit einem durch seine OP leicht gehandicapten Tom Araya noch immer zu den Thrash Giganten der Liga. Und obwohl mein erstes SLAYER Konzert (5.10.1990 Clash of the Titans) schon fast 20 Jahre her ist, haben die 4 Herren nichts von ihrer Faszination und Intensivität verloren und zocken nach wie vor ihre Hits mit einer Aggressivität und kompromisslosen Härte runter das einem die Adern gefrieren. Immer und immer wieder ein absolutes Erlebnis und ich freue mich schon wieder auf das nächste Konzert- HELL YEAH Setlist SLAYER: 1. World Painted Blood 2. Hate Worldwide 3. Cult 4. Expendable Youth 5. Jihad 6. Disciple 7. War Ensemble 8. Payback 9. Seasons in the Abyss 10. Hell Awaits 11. Beauty Through Order 12. Mandatory Suicide 13. Raining Blood 14. THE HAUNTED. 15. Chemical Warfare 16. South of Heaven 17. Silent Scream 18. Angel of Death


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