02.09.2010 - 04.09.2010, Wiesen

TWO DAYS A WEEK 2010 - Day 1

Text: berni
Veröffentlicht am 06.09.2010

Die Festivalsaison 2010 zelebrierte mit dem

TWO DAYS A WEEK

ihren krönenden Abschluss. Klein aber fein präsentiert es sich Jahr für Jahr in der wunderschönen Area des Wiesen Geländes und lockt zahlreiche Besucher auf die Wiesen und in die Wälder. Das heurige Line-Up konnte sich in allen Belangen mit den großen Geschwistern NOVA ROCK und FREQUENCY messen (wenn nicht sogar übertreffen). Tag 1 aka der "Knochenbrecher" war gespickt voll mit harter Musik, von EISBRECHER über die MURDERDOLLS und MARKY RAMONE hin zu UNHEILIG und schließlich dem Tagesheadliner LIMP BIZKIT. Hier blieben auch die Hartgesottenen nicht ohne blaue Flecken zurück, aber Fred Durst weiß nicht ohne Grund seine "Generation" anzufeuern. Schon nach wenigen Minuten ist der Kontakt zum Publikum geknüpft und schließlich taucht er zum balladigen "Behind Blue Eyes" mitten in der Menge auf um für Feuerzeug-schunkelnde Stimmung zu sorgen!



EISBRECHER

begannen um ca. 17:00 damit das Publikum zu unterhalten. Die Bayern hatten einen ausgesprochen sympatischen Humor und Frontman Alexander Wesselsky ("Der Checker") wusste mit einem gebürtigem "Serwas! Sauft's eh brav?" zur Einstimmung zu überzeugen und hatte den Platz in den Herzen der Österreicher sicher. Natürlich war die Band auch musiktechnisch absolut genial, und ist eine Empfehlung wert! Backstage konnte ich mich noch ein wenig mit ihm unterhalten und auch Privat gibt sich die Band äußerst nett. Eine halbe Stunde nach den Eisbrechern traten die

MURDERDOLLS

auf die Bühne und hüllten das noch helle Festivalgelände in eine düstere Atmosphäre. Die Gruppe rund um SLIPKNOT Schlagwerker Joey Jordison wusste ebenfalls wie sie zu Werke gehen mussten um die Damen und Herren in der Crowd zum Tanzen zu bringen. Obgleich die Tageszeit für die Gruppe doch etwas unangebracht war und man die Zombies erst gegen Anbruch der Dunkelheit aus der Gräbern hätte steigen lassen sollen. Die Fans waren in jedem Fall infiziert!

Kurz vor 20:00 wurde es nostalgisch.

MARKY RAMONE

trat mit seinem "Blitzkrieg" auf und ließ uns mit 38 RAMONES Songs in die Vergangenheit reisen als Punk Rock noch das war was er einmal war und eine Band noch auf das klassische 3-Chord Songmuster zurückgriff und so jedes ihrer Lieder spielte. Natürlich durfen die Klassiker wie "Blitzkrieg Bop", "Sheela Is A Punk Rocker" oder "The KKK Took My Baby Away" nicht fehlen aber auch eher rare Gustostückerl erblickten seit langem wieder das Rampenlicht einer Bühne (zB "53rd & 3rd"). Die Show war solide gespielt und die Burschen an den Instrumenten machten den RAMONES alle Ehre, auch wenn die Väter der Punk Rocks unersetzlich bleiben. Band-Opa Marky machte am Schlagzeug nach wie vor eine gute Figur, wenngleich sich die Aufmerksamkeit der Meute eigentlich auf alle anderen Bandmembers, nur nicht ihn, richtete. Vielleicht wussten viele auch nicht dass der alternde Herr an den Becken der wahre Grund dieser Band ist... als bekennender RAMONES Addict wusste ich aber von meinem Glück und genoss die Show in Anwesenheit eines Idols, dass ich vielleicht so nie wieder Live in Aktion zu Gesicht bekommen werde.

Vom Punk Rock ging es dann wieder etwas mehr in die (neue deutsche) härtere Richtung -

UNHEILIG

versuchte der Masse einen neuen Glauben aufzudrücken. Was auch gar nicht so schlecht gemacht wurde.... unheilige, typische Show mit allen aktuellen Chart Hits, einem Schiffsbug als Bühnendeko und Kerzenschein, sowie adrett gekleidet, wie immer im Anzug, verbrachten wir knappe eineinhalb Stunden mit Bernd Heinrich Graf und Liedern wie "Geboren um zu Leben" und "Große Freiheit" bis sich "der Graf" mit wehenden Fahnen verabschiedete und Platz für den Tagesheadliner machte.

Als um 10 nach 11 die Bühne in Dunkelheit verschwand wussten wir alle was gleich auf uns zugerast kommt.

LIMP BIZKIT

enterten nach jahrelanger Bühnenabstinenz wieder eine österreichische Stage - das Beste daran: in Originalbesetzung mit MakeUp-Schock-Gitarrist "Wes Borland", Basser "Sam Rivers" und Drummer "John Otto" Allem voran natürlich Vorzeigegangster und Ex-Britney Spears Lover "Fred Durst" der binnen wenigen Minuten den Draht zu seiner "Generation" aufgebaut hatte und den Festivalbeton zum Beben brachte. Hier wurde getanzt und gepogt, memosht und abgegangen. Selbst die Harten kamen mit blauen Flecken aus dem Kerngelände - gleichzeitig aber mit einem strahlenden Lächeln, denn sie wussten "Wir haben gerade LIMP BIZKIT am eigenen Leib erfahren" Und das tut man nicht alle Tage, genauso wie man Ohrschmäuse wie "Rollin'", "Eat You Alive", "Nookie" oder das sensationelle Cover von THE WHOs "Behind Blue Eyes" (inkl. Überraschungsauftritt in der Menschenmenge) nicht alltäglich serviert bekommt. Das Wetter spielte trotz miesen Wettervorhersagen super mit und das motivierte natürlich nochmal so viel zum Party machen. Die Massen, die aus ganz Europa angereist kamen um ihre Idole zu sehen, wussten sich zu benehmen und so konnte der Tag ohne Zwischenfälle vonstattengehen. Mehr Fotos gibt es bei PHOTOPULSE zu bestaunen!


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