26.09.2010, Planet.tt, Bank Austria Halle, Gasometer

KORN, DIMMU BORGIR

Veröffentlicht am 28.09.2010

Die Woche wurde, nach Highlights wie beispielsweise dem Heidenfest, mit einem Konzert der Superlative beendet. Niemand geringerer als KORN luden zum "Ballroom Blitz" und hatten als Support mal eben schnell DIMMU BORGIR aus Norwegen sowie TURBOWOLF aus dem Vereinigten Königreich aufgegabelt! Was gibt es hier noch viel zu sagen? Mit einem Wort: GENIAL! TURBOWOLF spielten eine "concrete" Show die leider nur knapp 30 Minuten dauerte, dann wurde die Bühne auch schon für die Megainszenierung von DIMMU BORGIR geräumt. ...und die gaben sich besser denn je! Mit neuem Album "Abrahadabra" im Gepäck, frischer Energie sowie einem, anscheinend komplett neuartigem Black Metal Live-Konzept inklusive viel Lichtshow (!!), fegten sie wie die namensgebende Lavaformation über uns hinweg und liesen alle in Flammen aufgehen. Neben Promotion des neuen Werkes durften auch Klassiker wie "Progenies" oder das relativ junge "The Serpentine Offering" nicht fehlen. Den perfekten Abschluss bildete u.a. ein perfektes "Mourning Palace" welches unter anderem ja auch bereits Rapper Bushido sehr gefallen hat und er es kurzerhand für seine Zwecke entfremdete. Als dann um 22:10 drei unverwechselbare Dread-Heads die Stage für sich einnahmen war es um jeden geschehen. KORN waren wieder in Österreich und hauten so richtig auf die Kacke. Super Sympathisch spielten die Herren Jonathan Davis, "Munky" und "Fieldy" mit der Crowd, gaben sich dabei musikalisch professionell wie immer und machten allen klar, dass sie in neuer, alter Stärke wieder zurück in Wien sind.

Der imaginäre rote Vorhang öffnet sich für TURBOWOLF. Akt eins des heutigen musikalischen Schauspiels bestreiten die Engländer mittels rockig harter Klänge. Unterbrochen werden diese nur von schrillen Synths die an Elektoropop der 80er und 90er erinnern. Ausgerüstet mit Karottenhosen, Bandana und teils doomigem Bass wird ein kurzes aber prägnantes Set gespielt.

Die Bombast- Größen DIMMU BORGIR leiten mit „Xibir“ den zweiten Akt des heutigen Abends ein und faszinieren ihr Publikum mit „Spellbound“. Düstere Bühnenelemente tragen zum Aufbau einer tiefschwarzen Atmosphäre bei. Totenköpfe, Räucherstäbchen und gewohnt ungeheuerliche Kostümierungen sorgen, zusätzlich zum sauberen Bühnensound, für Gänsehaut. Die ganze Band und im speziellen Silenoz, scheint sich zu freuen, dem Publikum „Dimmu Borgir“ präsentieren zu können. Wilde Grimassen, heftige Bewegungen und der pompöse Fellmantel unterstreichen die Riffs des Gitarristen. Orchestrale Untermalungen und die Unterstützung der weiblichen Stimme von „Gateways“ tönen zwar von Tonband, fügen sich aber gut in den restlichen Sound. Die Setlist gestaltet sich abwechslungsreich, denn mit „The Serpentine Offering“, dem simplen Klassiker „Puritania“ und dem theatralischen „Progenies Of The Great Apocalypse“ werden verschiedenste Alben aus der Bandlaufbahn angeschnitten. Den krönenden Abschluss bildet natürlich „Mourning Palace“. Bühnenbildner, Visagisten sowie die Akteure selbst sorgen jedenfalls für einen fulminanten Abschluss von Akt zwei. DIMMU BORGIR Setlist (wie immer ohne Gewähr usw. usf.) Xibir Spellbound (By the Devil) Dimmu Borgir Gateways Chess With the Abyss The Serpentine Offering Puritania Progenies of the Great Apocalypse Mourning Palace Perfection or Vanity

Kaum den Auftritt von DIMMU BORGIR verdaut, sichern sich die KORN Fans schon ihren Platz in den ersten Reihen. Die Umbaupause verkürzt ein gut gelaunter DJ bevor KORN genau richtig auf der Bühne erscheint. „Right Now“ stellt die erste Szene des dritten und letzen Aktes dar. Ein Bass mit giftig grünen Saiten und hämmernd schwerem Rhythmus sorgt von Anfang an für Stimmung im Publikum. Auch die unverwechselbare Stimme von Jonathan Davis wurde lang ersehnt und kommt nun endlich zum Einsatz. So künstlerisch die Bühne der Vorband gestaltet war, so spartanisch ist sie jetzt. Einzig ein großer Teppich ziert den Boden unter den Füßen des Trainingsanzugträgers Davis. Lichtpunkt ist aber wie immer der Mikrophonständer sowie das aufwendig gestaltete Schlagzeug. Das altbekannte „Here To Stay“ wird vom Publikum lautstark gewürdigt und auch das relativ neue „Oildale“ sorgt für Beifall. Die zweite Hälfte des Auftritts wurde mit virtuosen Schlagzeug und Bass Soli ausgeschmückt. Hier glänzen Nummern wie „Did My Time“, „Trow Me Away“ und als “Freak On A Leash” von der Leine gelassen wird tobt auch das Publikum. Ein kurzer Auftritt des Dudelsacks darf natürlich auch nicht fehlen. Die aufregende Show der Amerikaner wird mit kleinen Circlepits und massig Beifall gewürdigt.

Die abendliche Vorstellung bestand aus drei Akten, beziehungsweise Bands, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch gab es einen gemeinsamen Nenner: die Qualität der Auftritte. Alle drei Bands haben für ihr Genre das Soll erfüllt und damit auch die Erwartungen des Publikums. Zwar würde man gerne noch mehr von KORN hören, doch nachdem alle Plektren, Drumsticks und sogar Drumfelle im Publikum verteilt waren, fällt für heute der Vorhang. Review by berni & Lilith


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