19.10.2010, Planet.tt, Bank Austria Halle, Gasometer

APOCALYPTICA

Veröffentlicht am 21.10.2010

Wie sich Klassik mit Metal verbinden lässt beweisen APOCALYPTICA seit ihrer Bandgründung im Jahr 1996. Diverse Covernummern von Genregrößen wie METALLICA und SEPULTURA aber auch eigene Nummern haben den Finnen zu Ansehen verholfen. Nach dem Erscheinen des neuen Albums „7th Symphony“ sind die Streicher auch wieder in Wien zu Gast und fiedeln das Gasometer in Grund und Boden. Überpünktlich erscheint der multikulturelle Toursupport LIVINSTON. Die britische Rockband hält das Programm recht knapp und prägnant. Nach einer halben Stunde Spielzeit zeigt die Uhr erst halb Neun, was eine halbstündige, ungeduldige Umbaupause mit sich bringt. Das Publikum drängt nach vorne und begibt sich schon in Formation um die Finnen gebührend empfangen zu können. Die Bank Austria Halle des Gasometers ist zumindest in den ersten Reihen prall gefüllt und der Frauenanteil unter den Besuchern ist enorm. Als sich die Weltuntergangsmusiker wiederum pünktlich um 21 Uhr dem Publikum präsentieren herrscht wildes Getöse. Ein Blick vom Dachgiebel auf die Lichterstadt wird musikalisch mit „At The Rooftop With Quasimodo“ dargestellt. Viel Bass und die angenehmen Klänge der Streicher sorgen für einen sensationellen Einstieg. Dass die Finnen eine sehr enge Bindung zu ihren Instrumenten haben, wurde bei den Aufnahmen zum neuen Album „7th Sympony“ deutlich, denn einige Nummern zeichneten die Musiker so auf, wie Gott sie schuf- nackt und völlig unbekleidet. In wie fern das des Sound beeinflusst, ist jedenfalls auf dem Album nachzuhören. Auf der Bühne herrscht mehr oder weniger Kleidungspflicht, dennoch ist der Streicherklang einmalig. „2010“, eine rockigere Nummer des neuen Albums folgt. Das Publikum horcht gespannt und verhält sich relativ ruhig, um sich beim Applaus wieder austoben zu können. APOCALYPTICA geben außerdem einige Covernummern von den Musikerkollegen, welche sich zumindest die letzte Silbe des Bandnamens mit den Finnen teilen, zum Besten. Nachdem „Master Of Puppets“ dem Publikum so manchen Ton entlockt, wird auf der Bühne gescherzt und gleichzeitig für das neue Album geworben. Die willkommene Abwechslung bring der Sänger, welcher „End Of Me“ tatkräftig unterstützt. Auch bei „I’m Not Jesus“ wechselt die Aufmerksamkeit kurzfristig zur Stimme, im Mittelpunkt des Geschehens bleiben trotzdem die großen, hölzernen Instrumente. Für „Refuse/ Resist“, eines der heutigen SEPULTURA Covers, fehlt leider ein passendes Schlagzeug und für die nächsten Minuten ist ein ruhigeres Programm vorhergesehen, welches in „Bittersweet“ gipfelt. Der Publikumschor wirkt fast sakral. Andächtig folgt man auch der melancholischen Phrasierung. Da die Besucher bei den Covernummern etwas aufgeweckter scheinen als sonst, wird gegen Ende noch mit „Seek And Destroy“ gepunktet. Eine Abwechslungsreiche Zugabe die unter anderem auch „I Don’t Care“ beinhaltet, begeistert das Publikum einmal mehr. Zum Abschluss wird in der Bank Austria Halle noch Edward Griegs Bergkönig gekrönt. Insgesamt brachte der Abend mit APOCALYPTICA nicht nur akustische, sondern auch visuelle Höhepunkte mit sich. Die großen Instrumente, welche auch noch einwandfrei beherrscht wurden, gaben angenehme und schwungvolle Töne von sich. Covernummern sowie die Miteinbeziehung des Sängers brachten die notwendige Abwechslung ins Geschehen und hielten das Publikum bei Laune. Abschließend eine sehenswerte Show die durch Facettenreichtum glänzte. Setlist: (ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit) On the Rooftop With Quasimodo 2010 Grace Master of Puppets End Of Me I'm Not Jesus Refuse/Resist Beautiful Sacra Bittersweet Last Hope Bring Them to Light Seek and Destroy Inquisition Symphony Encore: At the Gates of Manala I Don't Care Hall of the Mountain King


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