STP METALWEEKEND - Day 1

STP METALWEEKEND – definitiv eines der Highlights des Jahres hat letztes Wochenende wieder den Freiraum in St. Pölten zum Beben gebracht. Mit HELLSAW, DORNENREICH, U.G.F oder auch den Lokalmatadoren von EPSILON und TRASHCANNED hatte man wieder ein Line-Up zusammen gestellt, das – mal wieder – einen schönen Überblick über die Szene in Österreich gibt. Zwölf Bands zum Preis von 15 Euronen kann sich sehen lassen, die Location gut zu erreichen (knappe 10 Minuten vom Bahnhof) und ausreichend Parkplatzmöglichkeiten lassen die Anreise sehr angenehm ausfallen. Pünktlich um 19 Uhr beginnt die Show von SIGN OF DECAY - dem einen oder anderen sicherlich bekannt durch die Werbung einer gewissen Bank. Die nächsten 25 Minuten ging‘s deftig zur Sache. Fette Riffs, laute Growls und die Eigenheiten einer Geige vermischen die Waldviertler zu einem eigenen Mix. Wie man es auch immer sehen mag, SIGN OF DECAY konnten in jedem Falle bei dem anwesenden Publikum punkten und waren ein guter Opener für den ersten Tag des STP METALWEEKEND 2011.

Nach zehn Minuten Umbaupause ging es weiter im Text mit DEATH MENTALITY aus der grünen Lunge Österreichs (naja, meine Lunge ist - trotz steirischer Heimat - wohl nicht ganz so grün... - Anm. Fo), der Steiermark. Brutal Death trifft Hardcore oder so ähnlich beschreiben es die Jungs auf deren Myspace-Page – der Show der Steirer nach zu urteilen kann ich nur zustimmen. Eingängige Riffs, brutales Shouting und nette Breaks vermischt mit dem immer wieder guten Sound des Freiraum Clubs unterstreichen diese Selbstbeschreibung von DEATH MENTALITY. Wieder ein Act mehr aus Österreich, der sich vor dem internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht! Um 21:05 Uhr war wieder Schluss mit der Beschallung aus der Steiermark. Eine Umbaupause später gingen die Oberösterreicher von MOSFET auf die Bühne. Thrash‘n'Roll haben sich MOSFET auf die musikalischen Fahnen geschrieben und performen diesen auch in seiner schönsten Form. Sogar die Tatsache, dass Frontmann Philipp seit 36 Stunden auf den Beinen ist und von einem anderen Kontinent kommend direkt vom Flughafen in den Freiraum gebracht wurde, trübte die Qualität der Show in keinster Weise. Auch hier gibt es nicht viel zu sagen außer: fette Show und die nächste Granate aus Österreich. OUTRAGE. Wohl keine Unbekannten mehr in Österreich. Death Metal mit einer ordentlichen Portion Groove und Schweine-Rock vermischt – das sind die Zutaten für die musikalische Suppe, die OUTRAGE kochen. Schon einige Male beehrten die Steirer den Freiraum um immer wieder auf dem STP METALWEEKEND zu beweisen, dass man sich auf einem guten Weg befindet. Der Sound top und gut aufeinander eingespielt rockten die Jungs die nächsten 35 Minuten ohne Rücksicht auf Verluste. Sympathisch wirkend und doch professionell bei der Sache, performen OUTRAGE Songs quer aus dem Backkatalog, der bis jetzt noch zwei Platten umfasst. Dass die Jungs wieder gut ankamen, konnte man anhand der zahlreichen Headbanger in den vorderen Reihen des inzwischen gut gefüllten Clubs erkennen. Wie immer eine gute Show. Das macht Lust auf mehr und auf die hoffentlich bald kommende neue Platte! Mit der nächsten Band gehen die ersten Lokalmatadore aus St. Pölten auf die Bühne. TRASHCANNED sind inzwischen in Österreich kein unbeschriebenes Blatt mehr, doch auch international müssen sich die Niederösterreicher keineswegs verstecken. Der Mix aus Melodie, Geschwindigkeit und viel Spaß funktioniert immer wieder aufs Neue und hat der Band einen Ruf als gern gesehener Live-Act eingebracht. Dass natürlich der Club spätestens ab TRASHCANNED voll war, braucht keiner großen Erklärung. Sound-technisch top und musikalisch einwandfrei preschen die Jungs und Mädls nach vorne. Auch der neue Mann hinter den Drums hat sich schon gut eingelebt. Und auch anhand von OUTRAGE und TRASHCANNED hat man wieder zwei deutliche musikalische Zeichen mehr, dass sich Österreich im internationalen Vergleich sicher nicht zu verstecken braucht. Zeit nun für den Headliner des Abends: DORNENREICH. Wohl eine DER Bands aus Österreich. Gegründet 1996, genießen die Tiroler bis heute einen Exotenstatus in Österreich und Deutschland und haben ihren eigenen Sound so ausgebaut, dass es kein Zufall ist die Songs sofort zu erkennen, wenn man sie hört. Um 23:20 Uhr begann die Headliner-Show von DORNENREICH. Die Mischung der Gitarre mit Geige sowie dem präzisen Drumming von Allrounder Moritz Neuner sind nur eine der wenigen Punkte, warum eine Show von DORNENREICH immer sehenswert ist. Die Mimik von Frontmann Eviga ist immer irgendwo zwischen Traurigkeit, Wahnsinn und Ironie angesiedelt und zog den einen oder anderen Besucher in Verbindung mit dem Sound in seinen Bann. Ob neuere Stücke aus dem aktuellen Album „Flammentriebe“ oder auch Stücke aus dem zeitlosen Werk „Her von Welken Nächten“ - es war für jeden was dabei!

SETLIST Dornenreich (Ohne Gewähr der Richtigkeit und Vollständigkeit):

1. Intro 2. Jagd 3. Schwarz schaut tiefsten Lichterglanz 4. Flammenmensch 5. Der Hexe flammend' Blick 6. Leben lechzend' Herzgeflüster 7. Erst deine Träne löscht den Brand 8. Trauerbrandung ------- 9. Wer hat Angst vor Einsamkeit? Nach der sehenswerten Show von DORNENREICH war der erste Tag des STP METALWEEKEND Geschichte und der Großteil der Besucher machte sich ins Lokal "Underground" auf, um noch eine ordentliche After-Show-Party zu feiern. Was sich selbst überschätzende Securitys, abwechslungsreiches Essen und Bauarbeiterhosen mit dem Festival zu tun haben, das erfährt ihr im zweiten Teil des Live-Berichts vom STP METALWEEKEND.