10.03.2012, Altes Amtshaus

THE GRISWALD vs. SICK SICK SINNERS

Veröffentlicht am 12.03.2012

Hallstatt im Salzkammergut, Oberösterreich. Eine ganze Zeitepoche wurde nach diesem kleinen Ort inmitten der Berge benannt. Ein beschauliches Städtchen mit einer kleinen Schar von Bewohnern, die es Tapfer gegen Denkmalschützer, kopierende Chinesen und andere Angriffen von Außen verteidigt. Aber gegen gute Musik ist wohl jeder chancenlos und so fand am Samstag, dem 10. März 2012, ein kleines, aber feines Konzert im Amtshaus zu Hallstatt statt. THE GRISWALDS aus den Niederlanden / England, die SICK SICK SINNERS aus dem fernen Brasilien und schlussendlich die Lokalmatadore von THE BURNING ACES aus dem beschaulichen Hallstatt gaben sich an diesem Samstagabend die Ehre. Da der Gig mit knapp über 50 Besuchern eher klein gehalten wurde, war es kaum verwunderlich, dass das Konzert schon im Vorfeld ausverkauft war. An und für sich eine nette Location, allerdings klimatechnisch wollte man dem Besucher wohl Hallstatt ein bisschen näher bringen. Ich habe schon lange keinen Gig mehr erlebt, wo ich während der Shows eine durchgehende Gänsehaut wegen der Kälte hatte. Jedoch wie heißt es so schön: „Was einen nicht umbringt macht einen nur härter.“ Weshalb die gute Stimmung unter den Besuchern, gepaart mit so manchem guten Drink, die Kälte schnell in die zweite Reihe rücken ließ.

Den Anfang machten die Lokalmatadore von THE BURNING ACES. Rock'n'Roll at it's best oder Rockabilly at it's best. Whatever, die Jungs wissen wie man ein Konzert in eine Party verwandelt. Coverversionen von Klasikern wie „Breaking The Law“ von JUDAS PRIST oder auch deutsche Hits wie „Schickeria“ von der SPIDER MURPHY GANG durften im Set der Hallstätter nicht fehlen. Herrlich solche Songs in neuem Gewand zu hören. Vor allem unterstrichen durch die Tatsache, dass hier drei Herrschaften am Werk sind, die ihre Instrumente nur allzu gut beherrschen. Der Raum war gut gefüllt, die Stimmung auf dem Höhepunkt und nach unzähligen Zugaben war der Spuk schon wieder vorbei.

Als nächste im Bunde gingen die SICK SICK SINNERS aus dem fernen Brasilien an den Start. Psychobilly-Sound wie er boshafter nicht sein konnte, was für den Sound allerdings auch galt. Laut und teilweise zu übersteuert kam dieser rüber, ein bisschen zu laut für meinen Geschmack. Aber vielleicht auch genau deswegen punkteten die SINNERS auf ganzer Linie. Boshaftigkeit gepaart mit boshaftem Sound? Warum nicht? Die Jungs aus Südamerika hatten sichtlich Spaß mit dem Publikum, welches pogte und tanzte was das Zeug hielt. Die Show ging ganz nach dem Motto „Die Stimmung passt und die Bude wird gerockt“ über die Bühne. Perfekt!

Als letzte Truppe des Abends gingen die Stimmungsmacher THE GRISWALDS aus England / Niederlanden ins Rennen. Hier war der Sound wieder ein bisschen besser, die Stimmung immer noch top und das, obwohl schon so mancher Besucher seinen Heimweg angetreten hatte. Der verbliebene Rest hatte seinen Spaß mit THE GRISWALDS und tanzte oder pogte ausgelassen zu den Songs der Combo. Mehr gibt es hier nicht zu sagen, außer Topshow!

Ein weiterer Konzertabend ging mit den letzten Tönen der GRISWALDS zu Ende. Die Szenepolizei möge mir verzeihen, einen Live-Bericht über ein Konzert zu schreiben, wo man soundtechnisch sehr nahe beieinander liegt, ist nicht leicht. Hier zählte wirklich die Stimmung. Zehn Euronen für dieses Package waren schwer in Ordnung und die Getränkepreise waren mehr als akzeptabel. Oder anders gesagt: Solche Gigs könnten öfters im beschaulichen Salzkammergut stattfinden, denn immerhin verfügt dieser kleine Teil von Österreich über ein musikalisches Potenzial, welches man sonst in Städten wie Wien oder München vermuten würde. Und ohne Rosen streuen zu wollen: THE BURNING ACES waren und sind ein guter Beweis dafür.


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