14.03.2012, ((szene)) Wien

DEATHSTARS

Text: Suzy
Veröffentlicht am 16.03.2012

Wenn die schwedischen Glamgoten nach Österreich kommen, kommt das Publikum. Die DEATHSTARS genießen in unseren Gefilden noch immer so etwas wie Kultstatus, und somit war die ((szene)) auch an einem Mittwoch abend sehr gut gefüllt. Den Support gaben die Visual Kei'ler MARIONETTE, die die Bude mit Metalcore im Stil von BRING ME THE HORIZON überraschenderweise nicht leerspielten. Nach knapp 45 Minuten war das Theater vorbei und die Roadies bereiteten unter anhaltender Schreierei der Fans die Bühne für den Hauptact vor.

"Ein bisschen Gold & Silber, ein bisschen Glitzer Glitzer .... des passt daun scho", dürften sich die Deathstars noch immer denken, wenn's ums Bühnenoutfit geht. Latschte WHIPLASHER BERNADOTTE noch während dem Set von MARIONETTE im H&M Jeanshemd mit den stinkenden Bühnenklamotten im luftdicht verschlossenen Müllsack durch den Barraum, standen die Todessterne kurz nach 22.00 Uhr auf der Bühne und starteten ohne großartigem Intro ins Set.

"Habt ihr nix zu fressen hier? Ich will Pizza ...." haben sich einige Zuschauer ob der eher uninspirierten Darbietung gedacht und fanden sich nach und nach bei den wartenden Eltern im Barraum ein. Zuschauen kann man ja im Fernseher auch noch immer. Ich muss jetzt vorausschicken, dass ich vor einigen Jahren (in meinen stürmischen, jugendlichen ... ) den DEATHSTARS überallhin gefolgt wäre, an WHIPLASHER's Lippen hing wie ein Verdurstender am Zapfhahn und generell den Military-Chic leider geil fand. Hätte mich NIGHTMARE INDUSTRIES gefragt, ob ich mich hochbücken möchte, ich hätte ihn gefragt, wie hoch? Und jetzt? Die spärlichen Ansagen, die die Band hatte, gaben sie bereits vor drei Jahren zum Besten, die Posen und Tanzeinlagen wirkten gestellter denn je und überhaupt .... kann man denen vielleicht nicht so viel vom Zitzentank geben, wenn sie noch eine Show spielen müssen? Langer Rede kurzer Sinn: der Todesstern ist im Begriff, zu sinken.

Highlight des Abends war der noch verdächtig minderjährig wirkende Mitarbeiter einer der beiden Bands, der uns fragte, ob wir Lust hätten, nach der Show "noch ein bisschen *augenzwinkern an* Party *augenzwinkern aus* zu machen". Als im selben Moment eine Marionette (und zwar die, die aussah, als böte sie einer gesamten Vogelschar Unterkunft am Kopferl) aus dem Backstage startete, war klar, dass dieses Angebot einerseits ehrte, aber andererseits deutlich abzulehnen war. Vielleicht lag's auch daran, weil wir deutlich über dem Altersschnitt des Publikums lagen, aber dezidiert nicht als mitreisender Elternteil galten?

Setlist (ohne Gewähr) Mark of the Gun Motherzone Semi-Automatic Night Electric Night Tongues New Dead Nation The Fuel Ignites Chertograd Blitzkrieg Blood Stains Blondes Metal Cyanide Encore: The Revolution Exodus Trinity Fields Death Dies Hard PS: Wer die Deichkind-Lyrics gefunden hat, darf sie sich behalten und sich über einen virtuellen Keks freuen.


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