12.04.2012, Arena - kleine Halle

CORROSION OF CONFORMITY

Veröffentlicht am 17.04.2012

Obwohl heute ganze fünf Bands auf eine Spritztour quer durchs Weltall einladen, bleibt der Besucherandrang mäßig. Umso gemütlicher gestaltet sich der schwermetallische Konzertverlauf, der mit einem interessanten Genre-Mix aufwarten kann. MOSE GIGANTICUS eröffnen geräuschvoll den Abend, wobei Elektro, Noise, Sludge und Metal Hand in Hand gehen. Über Stilgrenzen spaziert man leichtfüßig hinweg, dafür haut man umso kräftiger in die Saiten und auf die Tasten. Die Newcomer aus Philadelphia haben sichtlich Spaß an der Arbeit und mit der Keytar im Gepäck machen die Jungs optisch wie musikalisch einiges her.

Die nächste Band ARABROT benennt sich nach einem norwegischen Abfallzentrum und klingt auch genauso. Natürlich ist die Mischung aus Sludge und Doom keineswegs Mist, aber die wild zusammengewürfelten Elemente erinnern durchaus an die triefende Vielfältigkeit einer gemeinen Mülldeponie. Neben dem angenehm schwerfälligen Sound wäre da noch der Mann am Bass als Highlight zu nennen. Ein stimmiges Bild mit Gammel-Ästhetik. Weil heute Abend weitere drei Bands auf ihren Auftritt warten, gestalten sich die Pausen dementsprechend kurz. Kramt man noch genüsslich in der Elektrohash-Records Kiste, tosen die ersten Trommelschläge schon wieder von der Halle her. Das US-Trio ZOROASTER hat sich bereits auf der Bühne eingefunden und nach gut 45 Minuten Spielzeit ein aufgewühltes Publikum zurückgelassen. Nach diesem recht aggressiven Set darf man sich nun auf noch mehr Grimm und Geifer freuen.

Die nächste Band, welche aus nur zwei Musikern besteht, nennt sich BLACK COBRA. Im Fall der Musiker aus San Francisco ist weniger mehr, denn Gitarre und Drums entwickeln gemeinsam eine klangliche Wucht, dass es eine Freude ist. Klar ist der Sound keinesfalls sauber, aber genau das ist bezeichnend für das Duo. Die verwaschenen Riffs stammen größtenteils vom 2011er Album „Invernal“ aber auch Songs wie „Storm Of Shadow“ der Vorgänger-CD sind dabei. Ein für die Musiker und Fans atemberaubendes Set endet in wüsten Klängen, bevor ein weiteres beginnen kann.

CORROSION OF CONFORMITY, welche seit den 80ern in wechselnder Besetzung immer noch bestehen, touren heuer mit ihrem brandneuen, selbstbetitelten Album. Gleich zu Anfang brettert das eingängige „Psychic Vampire“ los und auch wenn die Soundverhältnisse nicht optimal sind, zeigt sich die Combo motiviert. Stimmlich nicht voll auf der Höhe, hilft die Handvoll Fans, die um diese Uhrzeit noch übrig ist, lautstark aus. Klassiker wie „Deliverance“, als auch Neulinge wie „Your Tomorrow“ sorgen für eine abgerundete Mischung und bei einem BLACK SABBATH-Cover wie „Hand Of Doom“ kann man eigentlich gar nichts falsch machen. Woody Weatherman, seines Zeichens Gitarrist und treuestes Mitglied von C.O.C., tritt als „The Dude“ für Metaler vors Publikum und sorgt auch sonst für Laune. Die Stimmung ist gut, die Zuhörerschaft klein, der Konzertabend bald vorbei.

Wer alle Bands des heutigen Abends bestaunte, darf mit dem Gefühl nachhause gehen, einiges erlebt zu haben. Wie facettenreich die matschige Welt des Sludge, Doom oder Stoner Rock ist, wurde dem Besucher heute zu Gemüte geführt. Dank insgesamt fast sechs Stunden Spielzeit kann man den Abend als erfüllt bezeichnen und mit bleibendem Dröhnen in den Ohren den Heimweg antreten.


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