09.08.2013, Nepomukteich Waldhausen (AUT), Waldhausen im Strudengau

LAKE ON FIRE FESTIVAL - Tag 1

Veröffentlicht am 26.08.2013

LAKE ON FIRE FESTIVAL – Tag 1

Als ich zwei Wochen vor diesem Event über meine ORANGE GOBLIN und VISTA CHINO Konzertbesuche eher zufällig über das "Lake on Fire"-Festival gestolpert bin, konnte ich noch nicht ahnen, welch großartiges Wochenende mir damit beschert würde. "Stoner Rock Austria", die dieses Event "gepowerd" haben, wird von nun an als eine neue Quelle für coole Livekonzerte herangezogen. Nachdem die diesmal mit heißestem Wetter gesegnete "Arena Bierwoche" und die zusätzlichen Konzerte von VISTA CHINO und DANZIG überstanden waren, musste für mich bis zum "Summer Breeze Festival" ein Sommerloch gestopft werden.

Und statt auf das heuer Line-up-technisch überragende, wahrscheinlich aber auch sehr überlaufene und anstrengende "Brutal Assault" zu fahren, entschied ich mich kurzerhand, auf das gemütlichste (ca. 500 Besucher) und bandtechnisch überraschendste Festival-Wochenende meines Lebens zu pilgern. Die öffentliche Anreise über Amstetten und Grein nach Waldhausen im Strudengau endete zwar schon vorzeitig in Grein, freundlicherweise konnte ein Kumpel mich und eine Gruppe von ca. 14 Leuten an den Zielort befördern. Die spontane Entscheidung alleine öffentlich anzureisen, bereute ich aber keinesfalls, lernte ich doch dadurch Mitglieder und Fans der Wiener Stoner-Rockband VOKARA kennen, mit denen ich schon mal Brüder im Geiste gefunden hatte.

Am Parkplatz angekommen, wurde zuerst einmal der chillige Campingplatz, entlang der Schlossmauer bezogen. Viel Zeit blieb nicht, bis die erste Band um 18:30 Uhr ihr Set startete. Kurzerhand wurde der Anreiseschweiß durch ein Bad im Nepomukteich, auf dem sich die Bühne befand, weggespült und dann adjustierte ich mich schon richtig für METHADONE SKIES. Und was diese rumänische Instrumental Rock-Band hervorzauberte, war nicht von dieser Welt. Waren es die Anreise-Biere oder doch einfach die coole Location mit einer schwimmenden Seebühne, die mich so begeisterten? Ich musste nach der Show auf alle Fälle dringend eine signierte CD dieser Ausnahmemusiker mein Eigen nennen können.

Wieder blieb nicht viel Zeit sich am Veranstaltungsort umzusehen, der zumindest sehr übersichtlich auch in alkoholisiertem Zustand nicht zu Verirrungen führen konnte. Der Bierpreis war mit 3€ sehr human, was zwar meinem Bewusstseinszustand nicht sehr, dafür aber meiner Motivation umso mehr zuträglich war.

Und die nächste Band DEVILLE aus Mälmo gab mir allen Grund, schon am frühen Abend komplett durchzudrehen. Sicher die härteste Band an diesem Tag, konnte sie vor allem mit einem prägnanten, wenn nicht dem besten Sänger des Festivals punkten. Vielleicht lag es auch daran, dass mit Schweden leichter auf Englisch zu kommunizieren war, auf alle Fälle hatte ich nach deren Konzert ein längeres Gespräch mit dem Sänger, das ich wohl aufnehmen hätte müssen, wenn ich mich daran hätte erinnern wollen.

Kurz nach 21:00 Uhr starteten dann aber auch schon die Griechen von 1000MODS ihr Set, deren Motivation anscheinend nicht an ihrer Anreise von über 1500 km gelitten hatte. Perfekte Verhältnisse für ein Open-Air-Konzert könnte man denken, wenn nicht schon seit dem Nachmittag Nieselregel ein erstes Anzeichen einer regnerischen Nacht gewesen wäre. Und leider setzten bei dieser großartigen Band dann pünktlich die vom Wetterbericht angekündigten Schauer ein, was zu einem kurzen Stromausfall führte. 1000MODS ließen sich davon aber nicht beirren und spielten ihr Set routiniert und mit viel Begeisterung zu Ende.

SAMSARA BLUES EXPERIMENT hatten dann leider mit dem Motivationsabfall der Zuschauer zu kämpfen, denen die Regengüssen und die aufkommende Kälte immer mehr zusetzten. Auch ich musste in einem Bierzelt Unterschlupf suchen, hatte aber noch ausreichend Sicht zur Bühne. Und der Headliner des Tages machte das Beste aus der Situation und begeisterte besonders jene Fans, die doch noch vor der Bühne ausharrten. Ich freue mich auf alle Fälle schon auf den Herbst, wenn ich mir die Band dann im trockenen "Arena-Dreiraum" ansehen kann.

Auf die letzte Band der Nacht, die COJONES aus Zagreb, die erst um halb eins bis zwei Uhr früh auf der Bühne stand, musste ich nässebedingt leider verzichten. Nach Augen- und Ohrenzeugenberichten habe ich jedoch anscheinend Einiges verpasst. Einige Besucher haben es doch noch geschafft länger auszuharren und bei strömenden Regen in den Veranstaltungszelten Zuflucht gefunden, um die Band bis zum Schluss zu unterstützen.

Aus dem ersten Festival-Tag, der ursprünglich laut Veranstalter lediglich als Warm Up-Party gedacht war, wurde ein Abend voller überraschender und grandioser Momente. Wenn am zweiten Tag dann das Wetter noch mitspielen würde, könnte sich diese Veranstaltung zu einer ganz besonderen Lebenserfahrung entwickeln.


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