14.11.2009, Alte Feuerwache Mannheim

Paradise Lost, Ghost Brigade, Samael - (14.11.2009)

Text: Chrissie | Fotos: Dark Lord
Veröffentlicht am 15.11.2009

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An diesem total verregneten Samstag startete ich nun los, um mir GHOST BRIGADE, SAMAEL und PARADISE LOST anzuschauen, wobei das Hauptaugenmerk natürlich auf Paradise Lost ruhte, die auf dieser Tour ihr Album „Faith Devides Us - Death Unites Us“ vorstellen. Ein Album, das wie bei PARADISE LOST üblich positive Kontroversen auslöst. Ich traf mich denn mit unserem Darklord am Bahnhof, von wo aus wir zur Location tigerten. Wie sich das gehört und da wir noch etwas Zeit hatten, gönnten wir uns vorher ein Bierchen. Kurz nach 19:00 Uhr stellten wir uns dann an die zum Glück nicht sehr lange Schlange und bekamen einen relativ guten Platz in der zweiten Reihe. Die Halle füllte sich recht schnell. Es ging pünktlich los mit GHOST BRIGADE. Der Sound war gut und die Jungs legten gleich richtig los!

Ich war positiv überrascht von der Band, kannte zwar das Album „Isolation Songs“, aber zwischen Album und Liveauftritt bestehen manchmal himmelweite Unterschiede. GHOST BRIGADE beherrschen ihre Instrumente und dem Sänger traut man diese Stimmgewalt beim ersten Anblick nicht zu. Er hat eine fantastische cleane Stimme, die sehr weich, aber trotzdem stark klingen kann, beherrscht aber auch das Growlen wirklich gut. Mein eindeutiges Lieblingslied bei dem Auftritt war denn auch „Into The Black Light“. Vor allem beherrschen die Jungs die Kunst, von den leisen Tönen schlagartig in den lauten, harten Metal und wieder zurück zu wechseln. Sie müssen lediglich noch ein bisschen an ihrer Bühnenpräsenz und der Show arbeiten und ich hoffe, sie eines Tages mal wieder zu sehen, dann allerdings als Hauptact.

Nach einer kurzen Umbauphase kam die Schweizer Band SAMAEL an die Reihe. Extremer, harter und sehr schneller Industrial Black Metal dröhnte uns nun um die Ohren. Der Drummer arbeitete hier mit einem Drumcomputer, aber ich schätze, anders wäre das bei der Geschwindigkeit auch nicht zu verwirklichen. Zu bewundern ist auch Vocalist „Vorphalack“, der ja nebenbei auch noch an der Gitarre mitklampft, es muss einiges an Konzentration erfordern, so zu shreddern und gleichzeitig zu … hm ja, singen kann man es nicht nennen. SAMAEL spielten denn auch Songs aus ihrem neuen Album „Above“ und einen Querschnitt durch ihre Zeitlinie. Eines muss man ihnen zugestehen, sie liefern eine gute Show und sind ziemliche Asse in diesem Genre.

Anschließend, nach dem üblichen Umbau betrat PARADISE LOST die Bühne. Gleich von Anfang an hatte die Band aber Soundprobleme. Die Stimme von Sänger Nick Holmes war viel zu sehr im Hintergrund. Insgesamt war alles übersteuert, erst nach diversen Korrekturen wurde es etwas besser. Man merkte den Herren zwar relativ deutlich ihren Ärger an, aber letzten Endes sind sie viel zu lange in dem Geschäft und zu sehr Profis, um sich wirklich davon beeindrucken zu lassen. Auch PARADISE LOST spielten Songs aus ihrem neuen Album wie „Frailty“ oder „I Remain“, aber auch viele ihrer älteren „Hits“, was bei den Zuhörern gut ankam.

Das Publikum ging nach einer Weile auch richtig mit, klatschte, einige meinten sogar, sie müssten mal eine Runde moshen, was bei Nick Holmes allerdings einen Blick des Unverständnisses und der Kritik auslöste…und vermutlich bemerkt wurde, denn die „Übeltäter“ hörten sehr schnell wieder auf damit. Zwei Lieder folgten noch als Zugabe und bei diesen war der Sound plötzlich gut…ärgerlich! Insgesamt war das aber ein gutes Konzert und ja…die Reise hat sich gelohnt! Die komplette Fotogalerie findet ihr hier...


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