05.11.2013, Rhiz

OUR CEASING VOICE

Text: nagelfar
Veröffentlicht am 16.11.2013

Postrock Bands machen gern mal einen auf Revoluzzer und bedienen sich an Zitaten aus thematisch passenden Filmen, man denke z.B. an das fantastische "Not For Want Of Trying" von MAYBESHEWILLl. Da war es natürlich naheliegend, dass CINEMATIQUE und OUR CEASING VOICE gerade am Guy Fawkes Day in's Wiener Rhiz luden - jedoch: die große Explosion passierte wie auch schon beim "Gunpowder Plot" leider auch diesesmal nicht. CINEMATIQUE als erste Band des Abends waren sowieso eher in sphärischen Klängen daheim, Fans von SIGUR ROS und Falsetto Gesang fühlen sich hier wohl sofort daheim. Leider war das Publikumsaufkommen indirekt proportional zur gebotenen Qualität, neben technischen Problemen plagte die Band auch ein Mangel an Eingängigkeit und Diversität. Langsamer Aufbau, etwas Gesang, etwas Gitarre und 10 Sekunden Crescendo sind selbst im Postrock zu wenig für kontinuierliche Spannung. Der eingesetzte Geigenbogen verkommt da nur noch zum Gimmick. OUR CEASING VOICE finden immer wieder hier bei uns Erwähnung, zuletzt mit ihrem Soundtrack zum Großstadtschmerz "That Day Last November". Damals habe ich schon festgehalten, dass OCV umso besser sind, je weiter sie sich von ihren Ambient Wurzeln weg und in den Rock/Metal hineinbewegen. Vor allem das Wechselspiel aus verschiedenen Stimmlagen, teilweise hart an der Grenze zum Wahrnehmbaren hatte es mir auf der CD angetan. Auch live sind es diese Elemente, die zu begeistern wissen. Deutlich mehr Aktivität auf der Bühne, abwechslungsreicheres Songwriting und bessere Handhabung der im Überfluss vorhandenen Technik tun ein Übriges um OCV an diesem Abend als den eindeutigen Sieger hervorgehen zu lassen. Großes Lob an dieser Stelle vor allem an den Mann am Bass, ich denke einen großen NACHTMYSTIUM (R.I.P.) Fan in ihm zu erkennen. Soundtechnisch gab es leider einige Probleme, darunter litten vor allem die düster-dunklen Gesangteile, hier hätte ich mir etwas mehr regulatives Eingreifen des Soundtechnikers gewünscht und auch das Publikum hatte sich deutlich gelichtet. Für mich unverständlich, den besten Teil des Abends haben die Barflüchtlinge damit eindeutig verpasst. Die große (musikalische) Revolution ist damit zwar ausgeblieben, zum krönenden Abschluss gab es dann aber noch die aktuelle CD zum "PayAsYouWish" Preis, ein guter Abschluss!


WERBUNG: Hard
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