27.02.2015, Livestage

ALPINE STEEL FESTIVAL (Tag 1)

Veröffentlicht am 05.03.2015



ALPINE STEEL FESTIVAL - 13 Bands - PURE AUSTRIAN UNDERGROUND STEEL!

Bei ALPINE STEEL findet sich die Mission bereits im Vereinsnamen. Qualitätsstahl aus den Alpen in den Rest der Metalwelt zu tragen wie auch den zahlreichen heimischen Traditionsbangern die Möglichkeit zu geben, exquisite Undergroundschmankerln vor der eigenen Haustüre genießen zu können - so lautet das Credo der engagierten Szenehaudegen. Heute stand ein ganz besonderer Moment ins Haus. Nach den diversen Konzerten durften die Veranstalter heute mit stolzgeschwellter Brust zum ersten AS-Festival, das eine volle Ladung PURE AUSTRIAN UNDERGROUND STEEL verhieß, einladen. Diesem Ruf folgten auch zahlreiche Banger, sodass fast alle der 200 limitierten Tickets an den Mann/die Frau gebracht werden konnten. 13 Bands hatten sich angekündigt und die gerade grassierende Grippewelle sorgte auch tatsächlich für keinen Ausfall, zumindest bei den Bands. Ausgefallen war an diesem Wochenende allerdings SB-Kollege LAICHSTER, der für Stormbringer einen Großteil der stattlichen Anzahl von Alpine-Steel-Konzerten dokumentiert hat (siehe Übersicht am Artikelende), trotzdem war es uns wiederum eine Freude, vom vorläufigen Höhepunkt der Arbeit und der Bemühungen der Verantwortlichen, abseits des sonstigen Heavy-Metal-Kommerzes und ohne nur den bekannten Rising Stars unter den Bands nachzuhängen, ein Festival zu etablieren, das Innsbruck zumindest für ein Wochenende zum Nabel der österreichischen Metalwelt werden lässt und vor allem von dort zu berichten, wo alles anfängt... vor bzw. auf den Bühnen, wo gerade die Opening Acts TRANSILVANIA, MOROS und MACHINE GUN HORROR groß auftrumpften, Respekt dafür! Tatkräftiger Support bei der Berichterstattung erfolgte dabei von Stormbringer-Kollege David Gappmaier, KREATOR-Lunatic Hendrik Ripfl und VALSANS-Fan G. Am heutigen Wochenende war Innsbruck wohl die unumstrittene Metal-City Österreichs, was auch durch aus der ganzen Alpenrepublik angereiste Fans dokumentiert wurde. Hatte der Freitag noch richtigen Underground-Charakter, lockte das vergleichsweise "kommerziellere" Line-Up am Samstag vom Happening-Charakter dann schlussendlich eine noch größere Anzahl von Partywütigen ins Livestage. Das Festival stellte, wie es Bruder Cle treffend ausdrückte, auch gewissermaßen eine Heerschau dar, welche die Hochklassigkeit der heimischen Bands eindrucksvoll vor Augen führen sollte. In diesem Sinne: "No sleep ’til Innsbrooklyn", wenn zum nächsten Festival hoffentlich Acts wie KRINGA, ZOMBIE INC., ERL, DESERT SIN, DEATHSTORM, EWIG FRÖST, SILIUS etc. zerstören oder die eine oder andere Austro-Underground-Metal-Legende (DISASTROUS MURMUR, DISHARMONIC ORCHESTRA etc.) den Headliner gibt!

Tag 1, FREITAG

18.00 Doors 18.30 – 19.15 TRANSILVANIA 19.30 – 20.15 MOROS 20.30 – 21.15 WILDHUNT 21.30 – 22.15 HIGH HEELER 22.30 – 23.30 TULSA DOOM 24.00 Curfew

TRANSILVANIA Die zuletzt auf dieser Bühne noch als OLD SKULL (zum Livereport) aufgetretenen TRANSILVANIA hatten heute um 18.30 Uhr die Ehre, dieses bislang einzigartige Event eröffnen zu dürfen. Ohne großartige Bühnen-Willkommens-Ansagen holzten Fronter Possessor und Gitarrist Olfpulsus amtlich los. Es sollte der Premieren-Gig der auf Quartettgröße angewachsenen Band werden, der trotz der fehlenden gemeinsamen Bühnenerfahrung sehr gelungen war. Die schummrige Bühne wurde von Kerzenlicht erhellt als der Vierer die Zuschauer auf eine Soundreise mit den Stationen CELTIC FROST, DISSECTION, DARKTHRONE und IRON MAIDEN entführte. Wo einen die Jungs zuletzt noch in die Zeitkapsel zurück in die tiefen 80er-Proto-Black- und Rumpel-Thrash-Zeiten mitnahmen, als Combos dies- und jenseits des Atlantiks in modrigen Kellern lärmten, war heute im bislang unter Ausschluss der Öffentlichtkeit geholzten Songmaterial eine vermehrte Black-Metal-Schlagseite sowie eine gelungen integrierte, fette Packung Traditionsmetal-Gitarren festzustellen. Die personelle Aufstockung tat den Jungs jedenfalls gut, herausstechend die gezielt eingesetzten, hysterischen Screams von TRIUMPHANT-Aushilfsgitarrero Possessor und die Bearbeitung des Sechssaiters durch Olfpulsus, der auch vor einer Tapping-Einlage nicht zurückschreckte. Ein gelungener (und auch amtlich bejubelter) Auftakts- und Premierengig ging recht bald zu Ende und machte neugierig auf die Studioversionen der Songs (im Gedächtnis blieb mir dabei vor allem das lässige "Moonlight Sorcery") auf dem hoffentlich in Bälde erscheinenden Demo. Wer heute nicht dabei war, hat bald die Chance, die Jungs im Vorprogramm von ATLANTEAN KODEX in Hall und ATTIC in Landeck sehen, wobei man allein anhand dieser Aussichten ablesen kann, was in Tirol konzertmäßig abgeht. Don't miss!

Setlist:

- Intro - On The Back Of Satans Stallion - One Night In Salem - Guardians Of Necropolis - Morbid Majesty - Moonlight Sorcery - Transilvania MOROS Nachdem der Opener die schwarzen Akustik-Gewitter heraufbeschworen hatte, konnten die Vorarlberger gleich ein gut aufgewärmtes Publikum übernehmen. Die wegen TRANSILVANIA aufgezogenen dunklen Wolken wusste der Xi-Fünfer jedoch gleich mit viel positiver Energie und Druck wegzuspielen. Angeführt vom corig-quiekigen Brüllwürfel Mons wurde dank Songs wie "Satanic Oath" oder "Drunken To The Bone" ein amtliches Thrash-Brett gezockt, das vom Publikum dankbar aufgenommen und lautstark bejubelt wurde. Mit viel Spaß in den Backen, geilen Gitarrenriffs, lässiger Bühnenaction und jugendlichem Feuer unterm Arsch raste die Dreiviertelstunde Thrash-Vollbedienung mit augenzwinkernder, alkoholgeschwängerter Attitüde im Nu dahin, im Publikum zuckte so manches Tanzbein und ja, eine gute Portion Boogie-Thrash-Anteil darf man dem Sound der Vorarlberger unterstellen, ist ja schließlich kein Nachteil! Das gefeierte "Lakeside Terrorfrönt" vom gleichnamigen Debütalbum (zum Review) kündete jedoch viel zu schnell vom nahenden Set-Ende in den Tyroleän Möuntains. Mit dem final gezockten OBITUARY-Cover "Slowly We Rot" tat sich der Fünfer allerdings keinen Gefallen. Die Finessen des Songs, Schlagzeug, Zeitlupentempo etc. sind von einer Thrash-Band schwer richtig zu takten und zu reproduzieren, sodass das Cover dieses sakrosankten Songs eher ein Griff ins Klo war. Abgesehen davon empfahl sich das Thrash-Outfit aber mit einer geilen, kurzweiligen Performance für weitere Live-Infernos jenseits des Arlbergs!

Setlist:

- Souleater - Skeleton King - Drunken To The Bone - Breed Of The Earth - Satanic Oath - 7:06 P.M. - Psychotic Maniacs - Awesome Corporation About Beer - Lakeside Terrorfrönt - Kill All / Fight Death - Slowly We Rot

WILDHUNT Die Kärntner sollten nach diesen geilen Leistungen in Sachen Black/Death/Traditional sowie Thrash Metal einen eher schweren Stand haben. Der Saal hatte sich leider schon vor dem beherzten und gekonnten Aufspielen der Kärntner merklich geleert, manche gönnte sich wohl ein Päuschen und nur Kenner und Liebhaber ihres technisch angehauchten Thrash/Heavy Metals erfreuten sich am Können des Trios an den Instrumenten, eine zweite Gitarre hätte den Sound ein wenig breiter tönen lassen, was guten Songs wie "The Wild Hunt" zweifellos gut getan hätte. Große Fanzugewinne werden am heutigen Tage wohl eher nicht zu verzeichnen gewesen sein, zu sperrig und anspruchsvoll dürfte der Sound für viele gewesen sein, dennoch hinterlegte die Band heute in Tirol ihre Visitenkarte. Nach der "Scenting The Prey"-EP von 2012 (zum Review) scharrt die WILDHUNT-Debüt-Full-Length bereits in den Startlöchern, wird von einem Meisterwerk des in Undergroundkreisen mittlerweile äußerst angesagten Italieners Paolo Girardi veredelt sein und stellt eine erneute Möglichkeit dar, den Dreier für sich zu entdecken. Von den Stirnband- und Spandex-Metallern HIGH HEELER wird euch im Folgenden STORMBRINGER-Kollege Dave berichten:

Setlist:

- Erlkönig - Death Spares (N)one - Lifeless Birth - History Deletes Itself - Terror - The Wild Hunt - Crystal - Thrill HIGH HEELER Eines steht fest: Wer sich mit so einem Outfit auf die Bühne traut, braucht viel Mut oder einen ordentlichen Pegel, vielleicht auch beides. HIGH HEELER aus Wien zogen bereits beim Bühnenumbau und Soundcheck alle Blicke auf sich. Knallenge weiße Leggings, die Teile des Körpers hervorhoben, die besser im Verborgenen geblieben wären, Leder, Schminke, auftoupierte Haare und ein Sänger in... natürlich High Heels! Aber egal ob die „Looks That Kill“ ein Hingucker waren, musikalisch mussten die Wiener auch überzeugen. Ganz so Glam-lastig wie vermutet war der Sound ja dann immerhin doch nicht, sondern eher traditionell heavy. Mit viel 80er-Feeling rockten HIGH HEELER dann durch ihr Set und animierten zum Bangen. Der Konzertsaal war auch gut gefüllt und in den ersten Reihen kam auch gute Stimmung auf und besonders beim weiblichen Publikum flogen die Haare. Alles in allem ein solider Gig der zahlreiche Blicke auf sich zog. [David Gappmaier]

Setlist:

- Fifth Season - Medea - Enigma - Leader Of The Pack - Iron Torpedo - Midnight Angel - Au Revoir - Power To The Chord

TULSADOOM Als Schlusspunkt des ersten, gelungenen Festivaltags durften die Barbaren-Metaller TULSADOOM noch einmal alles aus den Besuchern herausholen. Und man mochte kaum glauben, welche Energien beim partywütigen Volk noch zu aktivieren waren. Dank der fetten Mitbrüll-Chöre in eindringlich und druckvoll dargebotenen Songs wie “Barbarian Beer Attack” oder "Attack The God Of The Four Winds" wurden zahlreiche Rüben geschüttelt, sowie Biere und Fäuste in die Höhe gereckt. In schicke Rüstungen und Felle gewandet und mit amtlicher Bühnendekoration wurde Gott Crom und Conan-Legenden gehuldigt, neben Schlachtengebrüll, Blut und Eisen widmete man sich ich auch weiteren niedrigem Treiben und Trieben, respektive Suff und Weibern. Das 2012er Debüt "Barbarian Steel" (zum Albumreview) hat ja eine ganze Palette an martialischen packenden Schlachthymnen (wie etwa “Barbarian Bitchfuck”) am Start, mit dem geilen Titeltrack des ins Haus stehenden neuen Albums, "Storms Of The Netherworld", wurde auch neues Material präsentiert - und was für welches! Dank dieser Kracher fiel es den von King Totolva angeführten Wienern leicht, das Publikum noch einmal aufzuheizen, bevor alles auf den Höhepunkt zusteuerte, der danach auch gebührend abgefeiert wurde. Das soundtrackartige Intro sorgte für amtliche Theatralik, danach ging es mit dem mächtigen Battle-Metal-Mitbrüller “The Glory Of Thulsa Doom” im fetten und stimmigen Soundgewand noch einmal amtlich rund. TULSADOOM luden die beteiligten Bands und anwesenden Festivalverantwortlichen für gemeinsames Abrocken auf die Bühne ein, stellten einen guten Headliner dar und gingen als eindeutige Sieger vom heutigen Schlachtfeld! Die Fan-Horden verzogen sich in ihre Höhlen, um die Kräfte für den nächsten Tag zu schonen, der eine ganze Armada an hochklassigem musikalischem Edelstahl bereit halten sollte!

Setlist:

- Enter The Snakecult - The Hammer Of Thorgrim - Barbarian Thrash - Storms Of The Netherworld - Fuck The God Of The Four Winds - Attack The God Of The Four Winds - Tulsaride - The Glory Of Thulsa Doom - Barbarian Bitchfuck - Barbarian Beer Attack

Dank für die Fotos geht einmal mehr an Christoph Marberger! Die Metal-Battle von Tag 1 war erfolgreich geschlagen, HIER geh´s zur Berichterstattung vom 2. Tag!

ALPINE STEEL-Konzerte als STORMBRINGER-LIVEREPORTS:

=> APOCALYPTIC RAIDS, FARSCAPE, WHIPSTRIKER, KASCHORROS WICIADOS => VORTEX, WIZARD, KILLER => GAME OVER, CONDITION CRITICAL, ULTRA-VIOLENCE => SACRED STEEL => LIFELESS, INFEST, PANYCHIDA => OSTROGOTH, ASGARD, RULER, LIQUID STEEL => CAULDRON, VOLTURE, OLD SKULL => SIGN OF THE JACKAL, HELL THEATER, RED TO GREY, TRIUMPHANT


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