19.04.2015, ((szene)) Wien

SATYRICON

Veröffentlicht am 27.04.2015

In der Szene Wien wird sich an diesem Abend versammelt, um düsteren Klängen aus Norwegen beizuwohnen. SATYRICON sind wieder zurück und so wird auch an einem Sonntag die besagte Lokalität gefüllt. Als Support waren OSLO FAENSKAP und die Black Metaller VREDEHAMMER Teil des Abends.

OSLO FAENSKAP

Pünklich um 20 Uhr beginnen die Osloer mit ihrer Show. Optisch fällt als erstes gleich mal der aufeinander abgestimmte Haarschnitt der Bandmitglieder auf, sie alle haben einen Irokesenschnitt. Gleich von Anfang an sind die Norweger voll abgegangen. Um die Stimmung auch auf das Publikum zu übertragen, wird einiges an Performance und Ansagen geliefert, u.a. wird erklärt, dass „Skol“ Prost heißt (was natürlich eine neue Information für das Publikum war). Nichtsdestotrotz haben die Jungs von OSLO FAENSKAP ordentlich Gas gegeben, doch es war einfach zu früh für den Abend und die Musik war wohl, gemessen an diesem Event, nicht gerade das, was man hören wollte. Die Szene war nicht mal halb gefüllt und das Publikum war relativ reglos. Ich fand die „clean angehauchten“ Refrains und auch andere Parts, die an Metalcore erinnerten nicht gerade weltbewegend. Da sie es trotzdem gut rübergebracht haben, verdienen sie Performance-Pluspunkte.

VREDEHAMMER

Die zweite Band an diesem denkwürdigen Sonntagabend waren VREDEHAMMER. Technisch waren sie ausgezeichnet und sie haben einige Parts in ihren Songs, die meine Aufmerksamkeit geweckt haben und die sie auch live gut rübergebracht haben. Die Stimmung im Raum war trotzdem nicht die beste, da es an „Entertainment“-Qualitäten seitens der Norweger gefehlt hat. Aber auch hier wurde das altbekannte Anstoßwort „Skol“ angesprochen, man hat versucht das Publikum mit einzubinden. Der Sänger der Band, Per Valla, passt sehr gut ins Bild. Er sieht aus wie ein sehr strenger, ernster Norweger und wirkte auf der Bühne sehr authentisch. Musikalisch war dies wirklich ein gutes Konzert, also alles in allem eine sehr solide Show mit technischen „Highlights“. Bei einigen fand dies im Publikum augenscheinlich auch Anklang, vielleicht ist die Band schlicht und einfach zu unbekannt um mehr Leute „zu bewegen“.



SATYRICON

SATYRICON kommt wie immer sehr episch auf die Bühne und als zuletzt Satyr ins Rampenlicht tritt, jubelt die Menge. Im Raum war ein Gefühl zu spüren, das man als intensiv beschreiben kann. Viele im Publikum waren merklich begeistert und das die ganzen zwei Stunden, die SATYRICON auf der Bühne standen. Auch Satyr sprach von einem intensiven Gefühl oder einer Magie im Raum, die er, wie er sagte, definitiv nicht bei jedem Konzert hat. Zudem hat er dem Szene-Publikum mitgeteilt, dass es gut ist, das es heute Abend hier ist und nicht wie all die anderen Idioten, woanders. Das habe ich durchaus auch als witzig empfunden, generell sind viele seiner Aussagen zwar ernst, aber hin und wieder hört man doch einen subtilen Humor heraus. Bekannte Songs wie „Now Diabolical“, „Our World, It Rumbles Tonight“, oder „Black Crow On A Tombstone“ wurden zum Besten gegeben, bei ersterem ließ sich auch an diesem Abend so gut wie jeder im Publikum von der Intensität dieses Songs mitreißen.

Bei der zweiten Hälfte des Konzerts verkündete Satyr sie wollen dem Publikum zeigen, wie es bei ihren Proben abläuft und so haben sie auf der Bühne zu improvisieren begonnen. Was gar nicht so von kurzer Dauer war, mir persönlich hat es sehr zugesagt und ich fand auch hier ging die Spannung des Abends nicht verloren, außerdem waren dies Einblicke, die ich noch bei keiner Show von SATYRICON zu sehen bekam und ich war schon auf vielen. Die Stimmung im Saal wurde zwar etwas ruhiger aber nichts desto weniger intensiv. Als Zugabe dann wie immer die Klassiker „Mother North“ und „King“, wo der ganze Saal noch mal lautstark ertönte und dazu abging. Der Improvisationsteil war ein neues Element einer SATYRICON-Show, alles andere war den meisten wohl schon bekannt, trotzdem war das Konzert an diesem Sonntag für einen Anhänger dieser Musik etwas Besonderes, denn die Stimmung war wirklich nicht alltäglich. Dann war nach zwei Stunden Ende und Satyr fügte noch hinzu, dass sie jetzt „Vienna Unsafe“ machen werden. Satyr durchaus also in Feierlaune an diesem düsteren Abend in der Wiener Szene. Für mich war dieses Konzert das beste von SATYRICON, das ich gesehen habe. Von der ersten bis zur letzten Sekunde eine magische Show.


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