14.05.2015, Viper Room

THE AUSTRALIAN TAKEOVER with THY ART IS MURDER

Veröffentlicht am 17.05.2015

Nachdem ich vom Viper Room noch nicht soooo viel Gutes gehört habe, war ich sehr gespannt, wie der Sound wohl bei einem Deathcore-Großevent ist. Die Tour selber hatte ein cooles Motto - "The Australian Takeover" - und wurde erst ins Leben gerufen, nachdem die "Mosh Lives"-Tour mit EMMURE als Headliner auf Grund von Krankheit des Sängers abgesagt wurde. Capital City Agency machte sich das zunutze und holte stattdessen THY ART IS MURDER, AVERSIONS CROWN, FEED HER TO THE SHARKS und EARTH ROT nach Europa. Mit vollem Erfolg. Der Viper Room war gegen Ende gesteckt voll, das war schon nice, auch wenn's saueng war. Hier muss ich noch loswerden, dass die Crew vom Viper Room wohl welche der gechilltesten und leiwandsten Leute inne hat, mit denen ich bisher die Ehre hatte! Außerdem entschuldige ich mich hier für die miesen iPhone-Fotos, aber ich muss euch irgendwie den teils massiven Massenunterschied präsentieren.

Nachdem auf Facebook groß verkündet wurde das um 18.30 Uhr PÜNKTLICH Einlass ist, wurden die Fans der harten Musik um 18.45 Uhr reingelassen, aber das war nicht weiter tragisch, es war immerhin ein warmer sonniger Abend. Pünktlichst um 19 Uhr begannen dann EARTH ROT die Show einzuleiten. Die groovige Sludge-Black-Metal-Mischung schoss ordentlich hart rein, trotz gerade mal einer rothaarigen jungen Dame vor der Bühne fuhren die langhaarigen Männer volles Programm. Irgendwie schaffte es die Dame dann, dass zehn Leute vor der Bühne standen, bis gegen Ende des Sets dann gute 20-30 Leute vor der Bühne waren, gerade mal etwa 15 Porzent von der Endmasse leider. Die Typen hätten nämlich viel mehr Support verdient, denn live sind sie Hammer! Auch wenn die Musik vorhersehbarer Metal war, war es dennoch auf die Fresse und so fern sie den anderen Bands vom Genre her waren, so gut passten sie dennoch als Opener! Schrägerweise! Ich war selber verblüfft! Für eine australische Band mit nur 2.500 Likes auf Facebook ist eine Europatour mit diesen Größen schon ein fetter Schritt nach vorne! Die sollten auf jeden Fall dranbleiben! Vom Sound her hat's gut gepasst, das Zwischengerede vom Frontmann hat man gar nicht verstanden, aber das war den 20-30 Metalheads ziemlich egal. Hauptsache die Rothaarige konnte verrückt herumhüpfen.

Nach genau 20 Minuten Umbau kamen die mit weißem Shirt und schwarzer Haiflosse darauf uniformierten FEED HER TO THE SHARKS auf die Bühne und legten ordentlich los. Anscheinend hatten diese mehr Bekanntheit hier in Wien und hatten so gleich zu Beginn eine beinahe volle tobende Halle vor sich. Ich durfte ja schon ein Review über die Jungs schreiben, da war ich aber weniger begeistert als von diesem Auftritt. Ich muss für mich sagen, dass FEED HER TO THE SHARKS eine Live-Band ist, denn im Studio sind sie bei Weitem nicht so auf Abriss wie auf der Bühne. Wie die Avantgarde der Metalcore/Deathcore-Szene legten sie los und das Publikum feierte mit. Der Sänger ging teilweise etwas in den Gitarren unter, aber dafür war das Schlagzeug umso fetter. Ich hörte sowieso großteils auf den Drummer, da der - meiner Meinung nach - am meisten drauf hat. Rest ist, wie ich beim Review schon sagte, "bemühter, massiver, aber dennoch leicht eintöniger in-die-Fresse-Metalcore". Damit müssen die Fanboys jetzt leben, denn an die Größen kommen FEED HER TO THE SHARKS nicht ran. Die Boomshot war aber sogar im kleinen Viper Room fett!

AVERSIONS CROWN kamen auch überpünktlich auf die Bühne und ich muss gleich sagen, ich kannte die Band vorher eigentlich nur vom Namen, hatte aber noch nie etwas von ihnen gehört. Ich weiß nicht, wie das Album klingt, aber live ist diese Band ein absolutes Brett. Auch hier ging der Sänger teilweise etwas in dem Instrumentgewitter verloren, gegen Ende des Sets aber wurde er immer massiver und lauter. Performance und Stimmung waren bei ihnen auf jeden Fall auf 100 Prozent hochgedreht. Dennoch muss ich Christians Review zustimmen, AVERSIONS CROWN sind eine abwechslungsreiche Death Metal/Deathcore-Mischung mit ordentlichem "Fackel die Bude ab!"-Getöse. Was die Jungs an Stimmung machten, war mir fast nicht mehr wurscht. Der Viper Room war voll und ziemlich jeder - egal ob sitzend oder stehend - musste sich bewegen, denn es war hard as fuck. Jeder der wegen THY ART IS MURDER kam, konnte AVERSIONS CROWN nur genießen und jeder der zu spät kam, verlor einen genialen Gig mehr in seinem Gedächtnis. Mir gefiel der Sound bei FEED HER TO THE SHARKS besser als bei AVERSIONS CROWN, aber es waren doch zwei verschiedene Stile und AVERSIONS CROWN waren ein um ein Eck tighteres Gewitter, definitiv. Außerdem waren sie wohl die publikumsnaheste Band des Abends.

Schwitzend und nach Luft ringend stieg ich, wie auch 90 Prozent der restlichen Konzertbesucher, raus aus dem Viper Room und musste feststellen: So frühe Konzerte haben einen Vorteil. Es war noch immer hell. Nach 20 Minuten standen um genau 21.30 Uhr THY ART IS MURDER auf der Bühne und legten so massiv los, dass die ganze Halle sprang. Was soll ich hier noch großartig schreiben? Jeder der die Band und ihr Album "Hate" kennt, weiß, was einen bei einem Konzert der Truppe erwartet. Der Sound war perfekt. Die Band war perfekt. Die Songs waren perfekt. Die Stimmung war perfekt. Ich dachte nach AVERSIONS CROWN nicht, dass die Halle noch voller werden konnte, aber es ging, die Halle war GESTECKT voll, alle bewegten sich, es war bis zur Bar hinten eigentlich ein großer Moshpit. CJ versuchte sich an Deutsch und fand natürlich begeisterten Anklang bei den Wörtern "Schwanz" und "Fotze", aber ehrlich, war etwas anderes zu erwarten? Ich kann euch leider keine Setlist bieten, da ich im Moshpit vor Hitze, Körperreibung und genialer Musik gestorben bin, das "Hate"-Album war aber sehr gut vertreten. Jeder schwitzte, es war unglaublich. Der Viper Room bebte!! Als dann als Schlusssong um 22.20 Uhr "Reign Of Darkness" kam, drehten die Fans und Zuseher noch mehr durch, es war wie im Krieg! Ich musste mein Bier nie zuvor so stark mit meinem Leben schützen, wie beim Schlussgeballer von THY ART IS MURDER. Fucking A. Ein gelungener fünf von fünf Punkte Abend und ein sympathischer, billiger und - irgendwie doch - platzbietender Viper Room. Fear me I am destruction of innocence I am the violence embedded in flesh I am the pain in the bones of the mortal shell The dark heart of the Earth

I am Hell!!!!


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