30-11-2015, Rockhouse-Bar, Salzburg

GRAVE + MALEVOLENT CREATION

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 03.12.2015

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Etwa 100 Nasen versammelten sich am Montagabend in der Rockhouse-Bar, um sich die Gehörgänge von einem Todesblei-Doppelpack aus GRAVE und MALEVOLENT CREATION penetrieren zu lassen. Auf Supportacts verzichtete man kurzerhand und ließ den Schweden und den Amis jeweils 75 Minuten Zeit, die Bar in Schutt und Asche zu legen.

Bei MALEVOLENT CREATION schlug der Technikteufel zu, denn schon nach den ersten Songs verabschiedete sich das Topteil eines Gitarrenamps ins Nirwana. In den folgenden fast 15 Minuten verzweifelter Reparaturversuche bewiesen die Amis ihr Improvisationstalent, zockten zum Gaudium des Publikums einen Teil von KISS' "God Of Thunder" herunter und lieferten anschließend Jamsession-like einen Streifzug durch die bekanntesten Riffs der Rock- und Metal-Geschichte, bevor sie kurzerhand ihr Programm als Four-Piece weiterzockten. Als der zweite Gitarrist nach Auswechslung des Topteils endlich wieder dazustoßen konnte, machte dafür die Box den Rest des Konzerts über Probleme (falsch verkabelt?) - und zum Drüberstreuen verabschiedete sich beim letzten Song noch das Effektpedal des Sechssaiters auf der anderen Bühnenseite. Die fünf Amis konnten einem nur noch leid tun - doch sie spielten ohne Rücksicht auf Verluste einen dermaßen brutalen Gig, dass man das Gefühl hatte, ein Kampfpanzer bretterte durch die Bar und verarbeitete alles zu Kleinholz.

Was danach noch übrig war, wurde von GRAVE in Schutt und Asche gelegt. Von Technikproblemen verschont, blitzsauber und mit einer mörderischen Wucht zerlegten die vier Schweden mit ihrer neuen Scheibe "Out Of Respect For The Dead" im Gepäck die Bar. Musikalisch der Nackenmuskel-Overkill schlechthin, schraubten sich zwar einige Besucher im vorderen Drittel der Bar gepflegt den Schädel zu den brachialen Klängen ab, aber dennoch blieb die Stimmung verhalten. Ein typischer Montag eben, an dem nicht einmal die gepflegte Behandlung mit dem todesmetallischen Bolzenschussapparat aus dem Hause GRAVE die anwesenden Liebhaber des Todesbleis so wirklich mitreißen konnte. Da hätten sich die Schweden für ihr Zerstörungswerk weitaus Besseres verdient - trotzdem schwangen sie mit Wucht Abrissbirne um Abrissbirne in die Bar, bis nur noch verkohlte Trümmer von der Macht der todesmetallischen Hämmer zeugten, die hier mit Macht geschwungen wurden.


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