17.06.2016, Logo Hamburg, Hamburg

HAKEN

Text: Daria Hoffmann
Veröffentlicht am 26.06.2016

In ihrem aktuellen Konzeptalbum „Affinity“ surfen die Progressive-Metaller HAKEN auf der Retro-Computing-Welle, was sich sowohl in Styling von Album und Website als auch in vielen Songs bemerkbar macht. Einige Parts erinnern derart gut gelaunt an 80er Synthies, dass sie dem Soundtrack des kultigen Trash-Streifen „Kung-Fury“ entsprungen sein könnten - aber immer nur als kurze Idee, bevor es wieder ganz anders als erwartet weitergeht. Wer es darauf anlegt, wird beinahe jede Musikrichtung in HAKENs Gesamtwerk wiederfinden und dieser Umstand verleitet zu Vergleichen: „HAKEN klingt wie...“

Angesichts dieser Vielfalt, war ich sehr gespannt auf die Umsetzung in eine Live Performance. Also ab ins LOGO in Hamburg.

Als Support spielen die Norweger ARKENTYPE die Stille aus dem Raum. Mit ihrem entfernt an In Flames erinnernden Sound, bringen sie zwar keine Innovationen, aber musikalisch gut gemachten, melodisch modernen Metal mit. Die ebenfalls aus Norwegen stammenden RENDEZVOUS-POINT überzeugen trotz punktueller Soundprobleme. Der Sänger beherrscht sein Organ und die Musiker ihre Instrumente, da entsteht echte Begeisterung und Vorfreude auf den Hauptact.

Dann ist es soweit. Das gut durchmischte Publikum zeigt, auf wen sie gewartet haben. HAKEN starten ihr Programm „Affinity.exe“ und legen sofort mit „Initiate“ richtig los. Der Frontmann beweist nicht nur sein beeindruckendes Gesangstalent, sondern auch Humor. Mit grün leuchtender Plastikbrille wird klargestellt, welches Jahr wir haben – natürlich 198S. Der groovige Song „Cockroach King“ aus dem vorherigen Album „The Mountain“ bringt auch die letzten Reihen des gut gefüllten LOGO zum Mitsingen. Zwischendurch gebannte Stille und anerkennend nickende Köpfe während jazziger Parts und verrückten Rhythmuswechseln.

Der Sound war, wie man ihn sich in diesem Bunker mit niedrigen Decken nur erträumen kann. Es gab nicht einfach nur Metal, sondern ein vielfältiges Klangkunstwerk zu hören. Wer Haken bereits kennt, wird das erwartet haben. Die Fortsetzung des Satzes „HAKEN klingt wie...“ lautet nach diesem Abend ganz klar: HAKEN.


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